Monte Titano, 750 m

Auf dem kurzen Rückgrat eines Zwergstaats.

Apennin, San Marino, Italien. Aufstieg  100 - 300 Hm.
Die Überschreitung der drei Gipfelzacken kann von verschiedensten Parkplätzen im Stadtgebiet angegangen werden.

ÜbersichtKarte San Marino OberstadtBlick vom Nordgipfel auf den schroffen Kamm des Monte Titano

San Marino, dieser im Ostabhang des Toskana-Romagna-Apennin eingebettete Zwergstaat mit nur gut 60 km² Fläche und 30.000 Einwohnern, ist die älteste Republik der Welt (die Gründung erfolgte angeblich am 3. September 301), hat keine Staatsschulden und kaum Arbeitslose. Die gleichnamige Hauptstadt liegt ähnlich einem Adlerhorst auf dem steil abfallenden Kalksteinrücken des Monte Titano. Die aussichtsreiche Überschreitung seiner drei burgengekrönter Gipfel ist demnach nicht viel mehr als ein Spaziergang über den Dächern der Stadt, macht dafür aber um so neugieriger auf ein interessantes (italienisches) Hinterland mit teils pittoresken kleinen Bergstädtchen, wie etwa Verucchio, Monte Leo oder Pennabilli.

von der Poebene kommend ist der Landschaftswechsel besonders augenfällig: die uralte Bergstadt Verucchio mit ihrer Burgkurz hinter Verucchio überschreiten wir die Grenze zur ältesten bestehenden Republik der Weltder Zwergstaat von Nordentypisches Straßenbild der Oberstadtder Weg zur Salita al Montale auf der Kammhöhe ist mit großen Steinplatten gepflastertbald stehen wir am Nordgipfel mit dem 3. Turm (Montale)Rückblick vom Gipfelkamm auf den 3. Turmder 2. Turm La Cresta ist eigentlich schon eine Burg; beugt man sich über die Kante einzelner Felsnasen am Grat, dann entdeckt man so manchen Umlenker für die darunter liegenden Sportkletterroutendas ganze Ausmaß des 2. Turmes erkennt man erst von der Ostseitedie umfangreichste Befestigungsanlage versteckt sich drüben am eingenebelten Südgipfel: der 1. Turm La Roccawir setzen unsere Fahrt gegen Südwesten ins Herz des Apennin fort; die bäuerliche Landschaft zeigt immer wieder bizarre Akzentedas 3000-Einwohner-Nest San Leo überrascht durch seine exponierte Lage in 600 m Höhedie im späten 15. Jahrhundert errichtete Festung auf dreieckigem Grundriss ist praktisch uneinnehmbarim 18. Jahrhundert diente die Festung dem Vatikan als Inquisitionsgefängnis; prominentester Gefangener war Giuseppe Balsamo („Graf Cagliostro“), der vier Jahre im engen Verlies nicht überlebteBlick von der Festung aufs Dorfzentrum mit zwei Kirchen, etlichen Palazzi und guten Restaurantsnach all den Foltergeschichten um San Leo wirkt die Landschaft dahinter nicht weniger unheimlich: der Felsturm Pietrafagnana auf dem Weg nach Carpegnader hochgelegene Stadtkern von Pennabilli ist um einen Felsen gebaut; im 18. Jahrhundert wurde von hier aus eine Missionsstation inklusive Druckerei mit beweglichen Lettern in Tibet gegründet, 1994 besuchte der Dalai Lama den abgelegenen Ortam Gipfel des Felsen, auf dem von den Etruskern einstmals der Feuergott Bel verehrt wurde
(21.10.2016)

Links zu weiteren Wanderungen und Klettertouren in Italien (südlich der Alpen) im nature-classic-Bericht zum Corno Grande.

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