Kl. Gamswiesenspitze, 2454 m. Untere Gamsplatte/obere NO-Kante, 4+

Klassische und moderne Spuren auf einen pikanten Kletterzapfen.

Gailtaler Alpen, Lienzer Dolomiten, Tristach bei Lienz, Osttirol. Aufstieg 900 Hm, davon Zustieg ca. 600 Hm + 7 Seillängen (knapp 300 Hm).

P Lienzer-Dolomiten-Hütte (Mautstraße ab Gasthof Kreithof, knapp 8 km sö. oberhalb von Lienz; Steigung bis 14 %, Maut 7,50 €, wird kassiert von Anfang Mai bis Mitte Oktober von 07:00 - 18:00 Uhr) - Insteinhütte - Marcher-Gedenkstein - Gamswiesensandte - Kombination Untere Gamsplatte (4 SL)/Obere NO-Kante (3 SL) auf den Ostgipfel - Abstieg über den versicherten SO-Grat (Normalweg) - Kerschbaumertörl - Steig Richtung Karlsbader Hütte - Gedenkstein - Lienzer-Dolomiten-Hütte.

ÜbersichtKarteunsere Klettertour mit dem Abstieg übers Kerschbaumertörl von NO (aus der Bügeleisenkante)morgens in der Laserz, links die Kleine Gamswiesenspitze; wir klettern über den mittleren der drei schmalen Plattenstreifender Ostgipfel der Kleinen von der Großen Gamswiesenspitze; der linke Rand des schmalen, aufgestellten Plattenrechtecks ist die klassische NO-Kante, durch die rechte Hälfte verläuft die moderne „Gamsplatte“

Unsere elegante Kombination steht von den Kletterschwierigkeiten her etwa in der Mitte zwischen zwei weiteren Topklassikern im Laserzkessel, der leichteren, dafür längeren Bügeleisenkante und dem Neoklassiker Laserzgeischt. Der Spurwechsel auf halber Höhe ist kein Sakrileg: Im Jahr 1939 haben die Erstbegeher (Thaler/Leinweber) die Nordostkante auf halber Höhe verlassen und gleich rechts daneben in der Direkten Nordostwand weitergemacht. Die berauschend schöne obere Kante wurde nachträglich von Lienzer Kletterern ergänzt. Den direkten Einstieg für die Nordostwand - und damit die Gamsplatte in der heutigen Form - schufen Zambra und Ekardt erst im Jahr 2005. In den kompakten Schilden sind die Haken - wie in den Lienzer Dolomiten so oft - ziemlich weit gesetzt und manchmal schwer auszumachen. - Insgesamt ein gelungener Mix aus zwei Lieblingsmustern jedes Kletterers: im ersten Akt spannendes Plattenschleichen und als Finale ein klassischer Schiffsbug à la Roggalkante im Lechquellengebirge.
Für Klettersteiggeher gehört die Überschreitung beider Gamswiesenspitzen über den „Madonnenklettersteig“ zum Pflichtprogramm.

 beim Marcherstein (darüber Seekofel und Teplitzer Spitze) verlassen wir die Straße und halten uns rechts hinunter ...... zur Gamswiesensandteam Einstieg zur GamsplatteErich in der 1. SeillängeUlli vor dem 1. Standhomogene Kletterei auch in der 3. Seillängeauf dem großen Absatz in Wandmitte überkreuzen sich die beiden Anstiege: rechts hinüber die Fortsetzung der Gamsplatte (ehemals Direkte Nordostwand), gerade hinauf die obere Nordostkante, der wir folgengleich zu Beginn der 5. Seillänge eine nette Verschneidungdie Kante schaut so einladend herunter, ...... dass man es kaum erwarten kann an ihr hinaufzuturnenauch das kleine Kantendach lässt sich spielerisch überwindenUlli im obersten Kantenteil ... ... und am AusstiegGipfelblick nach Osten auf Sandspitzenkamm (s. Archiv Bergsteigen) und Karlsbader Hüttegleich gegenüber die Große Gamswiesenspitzeim Westen die weitläufige Kerschbaumeralm; Weittalspitze und Kreuzkofel im Archiv Bergsteigenim Süden der stolze Simonskopf, dessen Ostwand tatsächlich mit Snowboards befahren wurdeüber den versicherten Normalweg geht's ins Kerschbaumertörl hinunter
(03.08.2018)

Literatur: Zlöbl: Klettern in den Lienzer Dolomiten. Tristach: Bookz 2013.

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