Kl. Laserzwand, 2568 m. W-Kante („Bügeleisenkante“) 3+ -
Gr. Laserzwand, 2614m - Schöttnerspitze, 2633 m

Ein zahmer Klassiker in den Lienzer Dolomiten.

Gailtaler Alpen, Lienzer Dolomiten, Tristach bei Lienz, Osttirol. Aufstieg gesamt 1200 Hm, davon Zustieg ca. 750 Hm + gut 1 Dutzend Seillängen (Kantenhöhe 325 Hm).
P Lienzer Dolomiten Hütte (Mautstraße ab Gasthof Kreithof, knapp 8 km sö. oberhalb von Lienz; Steigung bis 14 %, Maut 7,50 €, wird kassiert von Anfang Mai bis Mitte Oktober von 07:00 - 18:00 Uhr) - Rudi Eller Steig: N-Flanke auf den Weißstein - Weißsteinsattel- und -alm - NW-Kamm Auerlingköpfl - Ü Bromachnocke - Zellinschartl - Hohes Törl (zuvor kann man als Draufgabe die Piccola Ferrata (B/C) über die Zellinköpfe mitnehmen, 80 Hm, 200 Klettermeter) - kurzer Abstieg zum Einstieg (Tafel) der Bügeleisenkante - Ausstieg beim Laserzwandsattel - Kl. Laserzwand - Ü Gr. Laserzwand - Ü Schöttnerspitze - Abstieg kurze S-Flanke zum Laserzwandsattel - Steig zur Karlsbader Hütte - Insteinhütte - Lienzer Dolomiten Hütte.

ÜbersichtKartedie Bügeleisenkante erscheint vom Aufstieg zur Karlsbader Hütte tatsächlich nur als Grat

Hubert Peterka bezeichnet sie im legendären, längst vergriffenen AV-Führer als beliebteste Kletterfahrt im Bereiche der Karlsbader Hütte.
Sie ist Jahrzehnte berühmt als ideale Kletterei, ist es noch heute. Dieses Lob stammt von Walter Pause, dem Ahnherrn der alpinen „Best-of“-Literatur.
Auf die Bügeleisenkante, also den Westgrat auf die Kleine Laserzwand, haben wir uns kurz entschlossen als Ausweichziel eingeschworen - aufgrund der herrschenden Gewitterneigung wollten wir dem benachbarten Laserzgeischt keine Gelegenheit zum Spuken geben. Rückblickend gesehen gibt es an dieser Entscheidung nichts zu bedauern: Einem abwechslungsreichen Zustieg mit Klettersteigoption folgt ein wirklich empfehlenswerter Hauptgang in beststrukturiertem, kletterfreundlichem Fels. Von den 62 im Jahr 1970 angebrachten „Theniushaken“ - eine Besonderheit der Lienzer Dolomiten - sind noch jede Menge erhalten. Dazwischen finden sich oft mehr als ausreichend Bohrhaken und Kettenstände, sodass auf dem architektonisch durchwegs ansprechenden Grat eigentlich nur reine Freude aufkommen kann. Als Nachspeise hinter dem Laserzwandsattel bietet sich wieder eine ganze Palette von Möglichkeiten: eine der kurzen, aber feinen Anschlusstouren auf den Roten Turm, der lange Klettersteig bis über die Sandspitzen oder eben nur der kurze Abstecher hinüber auf die Gr. Laserzwand und die Schöttnerspitze.

frühmorgens auf der Weißsteinalm; im Westen der fünftürmige Spitzkofel-Nordgrat, das obere Drautal und die Villgratner Bergeim Süden das beeindruckende Hufeisen der Laserzam Fuß der berühmten Nordwand führt der teils versicherte Rudi Eller Steig hinauf ins Hohe Törl; nicht weit dahinter wartet die Kantedie Zellinscharte hinter dem Auerlingköpfl (s. auch Archiv Schitouren)nach der Scharte leitet eine versicherte Verschneidung hinauf ...... zu jener breiten Rampe, die im Hohen Törl gipfelt; Blick von den Zellinköpfen, deren kurzweilige Überschreitung auf der „Piccola Ferrata“ als Variante des Rudi Eller Wegs zu empfehlen istauf dem Hohen Törl, Blick übers Lienzer Becken nach NOauf der anderen Seite nur wenige Schritte abwärts ...... stehen wir unvermittelt vor dem Ziel (die runde Kante rechts der Bildmitte)nicht zu übersehen die gelbe Einstiegstafeldie 2. Seillänge; Erich erreicht nach dem Quergang soeben den Stand auf der Abbruchkante zur WestschluchtUlli im Quergang; am Einstieg versammeln sich die nächsten Aspirantenneben den vielen legendären Theniushaken, welche die Verwendung von Expressschlingen überflüssig machen sollten, ist genügend modernes Material vorhandendie griffige 3. Seillänge führt aus der schattigen Westschlucht ...... auf die Kantenschneide hinaus; hinter Ullis Rucksack ein Kletterer am 1. Stand der Route „Laserzgeischt“, 6, durch die SW-Wand der Gr. LaserzwandGegenschuss auf die Szene vom 3. Stand des „Laserzgeischt“ gleich gegenüberBlick von der Kante gegen SW in die Laserzetwas weiter oben quert man noch einmal einen großen Gratturm in der Nordseite und betritt mittels Spreizschritt abermals die Kante - ...... vom 5. Stand des „Laserzgeischt“ schaut das so ausin der Folge wird die Kante dann bis zum Ausstieg nicht mehr verlassenbei solchen Bildern drängen sich Erinnerungen an die etwas schärfere Roggalkante im vorarlberger Lechquellengebirge auf (s. Archiv) über einem deutlichen Absatz bäumt sich wie eine 100 m hohe Säule ...... der letzte Akt der Bügeleisenkante aufAusstieg kurz unterm LaserzwandsattelGipfelblick gegen Osten; ab dem Laserzkopf führt der „Panorama-Klettersteig“ (C) über alle Zacken hinweg bis auf die Sandspitzen (s. Archiv Bergsteigen) ...... und hinunter zum Laserzseedie Karlsbader Hütte - ein Stützpunkt für viele Klettereien der Sonderklassegegenüber im Norden - getrennt durch die gewaltige Westschlucht - die Gr. LaserzwandBlick von der Großen Laserzwand gegen Westenim NW die Gabel der beiden wichtigsten Flüsse Osttirolsim Norden das breite Gipfelmeer der SchobergruppeDetail zentrale Schobergruppe mit dem höchsten Berg Österreichs im Hintergrundwir treten langsam den Heimweg an, nicht ohne vorher noch der Schöttnerspitze (kleines Hörndl vor dem Roten Turm über Ulli) einen Kurzbesuch abzustattender für heute höchste Punkt ist mit geringem Aufwand zu erreichenUlli hat wieder einmal ihre Privatvariante gefunden, der Kletterer über ihr ist 75 und hat vor drei Jahren zusammen mit zwei Kollegen ...... das Gipfelkreuz auf der Schöttnerspitze errichtetAbstieg zur Karlsbader Hüttevon der Hütte wandern wir durch die Laserz zurück ...... in Richtung Lienzer Dolomiten Hütte; ein letzter Blick auf die Bügeleisenkante genau in Bildmitte
(20.08.2016)

Literatur: Zlöbl: Klettern in den Lienzer Dolomiten. Tristach: Bookz 2013.
Tourismusverband Lienzer Dolomiten: Klettersteige & Plaisirrouten. Tristach: Zlöbl.
Peterka/End: Alpenvereinsführer Lienzer Dolomiten. München: Rother 1984 (vergriffen)

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