Brandleck, 2246 m - Hochkästen, 2388 m. Überschreitung
Die einsamen Nachbarn der Spitzmauer.
Östl. Totes Gebirge, Stoderkamm, Hinterstoder, Oberösterreich. Aufstieg 2100 Hm.
Dietlgut, Hinterstoder – Fortststraße/Jagdsteig auf die Brandlmauer, 1217 m – Querung des Brandlgrabens – oberhalb nicht den Jagdsteig zur Scheißmauer, sondern links in die Brandlgrabenrinne – Schafplan – NO-Wand/O-Grat aufs Brandleck – Weißengrießkogel (Brentnerkogel), 2298 m - Kl. Und Gr. Hochkasten – Bösenbühel – Dietlbüheln – Dietlhölle – Dietlalm – Dietlgut.
Eine ungewöhnliche Tour zwischen zwei Jahreszeiten und drei Alpindisziplinen. Manchmal etwas mühsam, da ohne Weg und Steg. Dafür sind starke Gegensätze garantiert – eingerahmt in grandiosem Szenario.
Der erste Teil bis hinauf zur Brandlgrabenrinne ist etwas für Fährtensucher und Spürhunde, aber nicht so schlimm, wenn man den Jagdsteig findet (und behält). Die ausgewaschene Rinne selbst bietet anregende Kraxelei im 2.–3. Schwierigkeitsgrad. Wem so was gefällt, dem sei auch unsere Eiblgupf – NO-Wand (Höllengebirge) verraten, das Terrain ist ähnlich. Gutmütig gestuft die kurze NO-Wand auf den wunderschönen Grat zum Brandleck. Auf dem schon schneefreien First schlägt das Herz des Schitourengehers höher – unter uns Turmtal, Brentnerkar und das Zentralplateau, noch in winterlicher Pracht. Mit Letzterem haben wir übrigens das Kernstück unserer Gesamtüberschreitung des Toten Gebirges vor Augen.
Auf dem Weiterweg über die Hochkästen summieren sich die Höhenmeter und auch das Schneestapfen lässt sich nun nicht mehr vermeiden. Erst auf den fetten Grasmatten der Dietlbüheln hat uns der Frühling wieder, bevor wir auf den Bergschuhen eine der begehrtesten Abfahrten im Toten Gebirge hinunterschlittern.
Literatur: Rabeder: AV-Führer Totes Gebirge, 4. Auflage. München: Rother 2005.
Schall: Genuss-Schitourenatlas Österreich Ost. Wien: Schall.
Heitzmann: Skitouren vom Gesäuse bis zum Salzkammergut. Graz: Steir. Verlagsgesellschaft, Edition Gutenberg 2002.