Rote Wand, 2704 m
Riesenmauer über dem Formarinsee.
Lechquellengebirge, Lech, Vorarlberg. Aufstieg 1200 - 1300 Hm.
P Formarinsee, Mautstraße von Zug (15 €); zwischen 8 und 16 Uhr für private KFZ gesperrt, jedoch stündlich Bus - Felsensteig Freiburger Hütte - Rote Furka - Querung Fürkele im W-Grat der Roten Wand - Querung Spitzeggerkar - NW-Sporn/N-Grat Rote Wand. Direktabstieg von der Roten Furka zum Formarinsee möglich.
Anno 2015 wurde im ORF der Formarinsee mit der Roten Wand als Hintergrund zum schönsten Platz Österreichs erkoren. Eine Unternehmung am zweithöchsten Gipfel des Lechquellengebirges (nach der Unteren Wildgrubenspitze) ist für Geologen laut Panico Kletterführer Vorarlberg wie Weihnachten, Ostern und Geburtstag auf einmal. Wie im Zeitraffer steigt man durchs Erdmittelalter: Grauer Rätkalk, schwarzer Aptychten- und roter Liaskalk.
Den Tag beginnt man am besten bei Kaffee (im Großmutter-Emailhäferl) und Apfelstrudel auf der Freiburger Hütte (nicht zwischen acht und halb neun - da möchte sich die Crew stärken). Die anschließende Besteigung der Roten Wand sollte man auch über den Normalweg nicht unterschätzen: Bis in den Sommer hinein sind etliche steile Schneefelder zu queren, der Weg halb um den Berg mit etlichen Gegenanstiegen kann sich ziehen. Der Gipfelgrat schließlich ist nicht besonders schwierig, stellenweise aber ganz schön bröcklig. Ein kleiner Gletscher an der Nordseite sorgt für zusätzlichen fotogenen Aufputz. Der Gipfelblick reicht dann oft von der Zugspitze über Piz Buin und Säntis bis zum fast 200 km entfernten Schwarzwald.
Literatur: Seibert: AV-Führer Bregenzerwald und Lechquellengebirge alpin. München: Rother 2008.