Hohe Munde, 2662 m
Überschreitung des Telfser Hausbergs.
Mieminger Kette, Telfs, Tirol. Aufstieg 1800 - 2400 Hm.
P1 am nordöstl. Ortsrand von Telfs (für die Maximalvariante) oder P2 hinter der Straßenkehre Buchen auf knapp 1200 m, 7 km weiter oben Richtung Leutasch (zweites Auto am P3 Strassberg, ca. 6 km nw. von Telfs) - Katzenloch - Rauthhütte - Hüttenrinner - O-Flanke zum Ostgipfel (Mundekopf) - Ü Hauptgipfel - Abstieg am NW-Grat (Klettersteig A/B) - Niedere Munde - Strassberghaus (- oder zusätzlich weiter über den Hintereggensteig zur Neuen Alplhütte und übers „Steinerne Meer“ zum Strassberghaus).
Wie ein gewaltiger Altar ragt die Munde als östliches Bollwerk der Mieminger Kette zwischen Inntal und Wetterstein in den Himmel. Seine außergewöhnlich markante Erscheinung macht den Koloss in mehrfachem Sinn interessanter als höhere Nachbarn wie etwa die Zugspitze oder die 3000er des Stubai. Das weitläufige Plateau des Ostgipfels wurde 1990 zur Bühne für Felix Mitterers Munde. Das Stück auf dem Gipfel. Nach dem Lawinenwinter 1999 wurden für die Anbruchverbauung der Breitlehner-Lawine zum Schutz des Telfser Ortsteils Sagl für 11 Millionen Euro zwischen 2005 und 2014 8.500 Laufmeter Schneenetze und 300 m Treibschneewände errichtet.
Frühe Ersteigungen der Hohen Munde lassen sich bis ins Jahr 1829 zurückverfolgen, die Erstbegehung des Westgrats gelang vermutlich Hermann von Barth 1871. Wir verbinden beide Wege zu einer abwechslungsreichen, wenn auch langwierigen Überschreitung. Für die vom Weg her vielleicht etwas monotone Ostflanke wird man am szenenreichen Westgrat-Klettersteig reichlich entschädigt. Wenn man für den höher gelegenen Ausgangspunkt in Buchen einen gnädigen Chauffeur findet, kann man die Runde noch mit dem Hintereggensteig zur gemütlichen Neuen Alplhütte erweitern - ein stimmungsvoller Ausklang.