Kugelspitze, 2796 m - Regenstein, 2891 m - Deferegger Hochegg, 2835 m

Hufeisengrat rund um Pumper- und Geigensee.

Villgratner Berge, Hopfgarten in Defereggen, Osttirol. Aufstieg 2000 Hm ab Bloshütte.

P hinter der Holzbrücke 1 km westl. vom Ortszentrum Hopfgarten in Defereggen; hier findet man auch den Hinweis aufs Hüttentaxi zur Bloshütte (Wandertaxi Blassnig, Tel. 04872-5361 oder 0664-8411201) - Forststraße bzw. bez. Abkürzungssteig durchs Zwenewaldtal zur Bloshütte. -
Fenstersteig bis kurz unterhalb des Geigensee - Pumpersee, bis hierher bez. Steig - weglos SO-Flanke/ONO-Grat auf den Kugelspitze-NO-Gipfel - Ü (NO-Grat) Kugelspitze-Hauptgipfel (I+, der auffallende Gratzacken wird auf einer Art gewundener Rampe direkt erklettert) - Abstieg S-Flanke zum bez. Weg vom Villgrater Joch - Ü Regenstein (zwei längere Passagen Drahtseilversicherungen) - Abstieg SO-Grat, die markierten Steige verlassen den Hauptkamm - Ü Beim Kreuz (weglos, Gratkletterei bis gegen II) - Ü Kreuzkuppe (P. 2806 der AMap, eine Passage im Abstieg III; schöner Tiefblick aufs Deferegger Seenparadies) - Ü Deferegger Hochegg SO-Gipfel (Schober), die Grataufbauten können umgangen werden, westl. unterhalb der letzten Scharte zweigt der markierte Wanderweg über den Südkamm ab - Ü NW-Gipfel (schärferes Trennschartel, entweder direkt oder auf sehr steilen, schmalen Grasrampen südwestl. umgehen) - endgültiger Abstieg W-Kamm bis zur Schulter und SW-Flanke in die Quellenmulde, deren letzten Abbruch links ausweichend zum bez. Weg - Geigensee - Fenstersteig - Bloshütte.

ÜbersichtKarteam westlichsten Punkt unserer Gratrunde über insgesamt sieben Gipfel: Blick auf den Pumpersee, die dunkle Flanke rechts ist der Nordgrataufbau des Regenstein, die Zwillinge über dem See sind Deferegger Hochegg NW- und SO-Gipfel, welche wir in einigen Stunden abschließend überschreiten werden

Würde es in den Deferegger Talschaften - und nicht nur hier - unter den Einheimischen ein Ranking in Bezug auf Naturschönheiten ihrer reichlich gesegneten Heimat geben, dann wäre das Ergebnis eindeutig: Der Bereich nördlich des Villgratner Hauptkamms zwischen Regenstein und Bockstein, vom Pumper- über den Geigensee bis hinüber zum Deferegger Seenparadies, ist unangefochtener Spitzenreiter. Der bequemste Stützpunkt ist die nette Bloshütte, ein privates Almgasthaus mit Schutzhüttenstatus. Im reichen Tourenangebot hier oben zählt unsere Runde sicher zu den großzügigsten und anspruchsvollsten Unternehmungen ab Hüttentür. In buntem Wechsel wird alles geboten: von markierten Wanderwegen über versicherte Felsensteige und weglose Grashänge bis hin zu ausgesetzten, scharfen Klettergraten, an denen man vorzugsweise meist an der Schneide bleibt und die weniger ausgesetzten, aber oft unzuverlässigen Flanken meidet. Eine Route für Allroundalpinisten, wie sie abwechslungsreicher nicht sein könnte - durch und hoch über ein alpines Märchenland der Superlative.
Hier gibt's weitere Bilder von unserer kleinen Bootstour am Geigensee (+ Video von unserem Familien-Dreigesang).
Eine Linkliste zu weiteren Deferegger Touren findet ihr im Anhang unseres Almerhorn-Berichts.

die Bloshütte im hinteren Zwenewaldtal - erreichbar auch mit Hüttentaxi - ist Ausgangspunkt der Überschreitungmit Franz, dem freundlichen Hüttenpächter, im gemütlichen „Stüberl“; ab 2019 ist die junge Lienzerin Sibylle Taxerer neue Hüttenwirtindicht neben dem Glauritfall windet sich der „Fenstersteig“ über die erste Steilstufedie Querung über der Bachschlucht wird von einem Geländerseil entschärftauf einem längeren Flachstück überqueren wir noch Ende Juli ein großes Schneefeld; im Hintergrund die Gagenalm und der Lasörlingkammin der folgenden Steilstufe gabelt sich der Weg; der linke Wasserfall bildet den Abfluss des Geigensee; der rechte entwässert den Pumpersee, beim Schneefleck wechselt unser Steig zum rechten Bildrand hinübervorher aber noch schnell einen Blick auf den bezaubernden Geigensee; leicht links darüber das Deferegger Hochegg, der letzte Gipfel unserer Rundezurück zum Schneefleck; nach Überwindung des felsdurchsetzten Wiesenhanges rechts stehen wir zwanzig Minuten später ...... am Ufer des Pumpersee; rechts oben der Hauptgipfel der Kugelspitze, in der Folge begehen wir den Kamm nach links in Richtung Regensteindie beiden Seen mit dem Regenstein vom weglosen Aufstieg  zum Kugelspitzkammder vorerst flache Verbindungskamm vom Nordost- zum Hauptgipfel der Kugelspitze ...... verschärft sich am Fuß des Nordwestgrates zu mehreren abschreckend wirkenden Türmenmit etwas Kletterfertigkeit (etliche Passagen zwischen Grad 1 und 2) und der nötigen Vorsicht ergeben sie sich aber leichter, als es den Anschein hat; Blick auf den Gratabschnitt von Süden, dahinter Frosnitzkamm, Eichhamstock und das Gletscherdach der VenedigergruppeGipfelblick von der Kugelspitze gegen Westen auf den zentralen Villgratner Hauptkammim Süden unser nächstes Ziel - der Regenstein; rechts unten das Winkeltal, dahinter Karnischer Hauptkamm und Sextener Dolomitennach kurzem Abstieg von der Kugelspitze erreichen wir am breiten Verbindungskamm wieder den markierten Steig; Rückblick über den Pumpersee bis zum Glocknerin den zwei steileren Rinnen im Aufschwung zum Regenstein ...... helfen Drahtseile über die etwas unangenehme Geröllauflage hinweg; Blick gegen NW, rechts (mit der Schattenhaube) die Kugelspitzedas Kreuz am RegensteinGipfelblick auf Winkeltal und Dolomitenim Süden der abenteuerliche Gölbnerkamm (auf den Rappler s. Archiv Bergsteigen)unser Weiterweg führt uns bis zur Kreuzkuppe direkt über den Villgratner Hauptkammam Fuß des Regenstein SO-Grates kommt der bez. Wanderweg vom Geigensee heraufdie Fortsetzung der Überschreitung ab Scharte ist weglos und wartet mit kürzeren Kletterstellen bis zum 3. Grad aufvom nächsten Gipfel Beim Kreuz zweigt gegen Süden ein türmereicher Grat über Sichelspitzen, Arnschartl und Arnhörner in Richtung Gölbner ab; links der SichelseeRückblick zum RegensteinGipfelblick Beim Kreuz gegen Nordendie schwierigste Kletterstelle der heutigen Tour wartet etwa auf halbem Weg zur Kreuzkuppe - eine etwa zehn Meter hohe kaminartige Verschneidung rechts der Gratschneide im Abstieg (III)viele landschaftliche Zuckerl beim Übergang Beim Kreuz - Kreuzkuppe: der Sichelsee kommt langsam in seine namensgebende Formauf der anderen Gratseite wieder unser GeigenseeRückblick auf den Regenstein, links davon in der Ferne die beschattete Hochgrabe (Archiv Schitouren)am Gipfel der Kreuzkuppe stehen wir den letzten beiden Gipfeln des heutigen Tages gegenüber - den Zwillingen des Deferegger Hochegg mit dem Großglockner dazwischenim SSW noch einmal Sichelspitzen und Arnhörnerim O das Deferegger Seenparadies mit dem dominierenden Bocksteinwir zweigen hier links auf den nördlichen Seitenkamm zwischen Zwenewaldtal und Grünalmtal abdie folgenden Grataufbauten kann man umgehen oder (schwieriger) überklettern, bis von links der markierte Weg vom Geigensee auf den Südgrat des Deferegger Hochegg Südostgipfel (Schober) heraufkommtRückblick auf unseren Grat bis zum Regensteindas Kreuz am Südostgipfel, der seinen Zwilling um einen Meter überragt; links der Großglockner, daran anschließend die Schobergruppeim Süden verabschieden wir uns vom Deferegger Seenparadies mit Bockstein (links) und Kristeiner Hocheggim Westen gewinnen wir einen guten Überblick zum ersten Teil der Tourgleich gegenüber der Nordwestgipfel - heute unser letzter - mit seiner schauerlich-plattigen Ostwandjenseits der letzten Scharte, die man direkt überklettert oder auf steiler, schmaler Grasrampe umgeht, bricht die Wand ins Grünalmtal abauf dem letzten von sieben hohen Villgratner Bergen: Deferegger Hochegg Nordwestgipfel mit Blick gegen Norden auf den Gratzug Blitzkofel - Firstkogelein letzter Rückblick zum Hauptgipfel, ...... dann schließt sich über den langen SW-Kamm das Hufeisen um die beiden Seenbis zur Bloshütte hinunter ist es noch ein Stückvon der flachen Kammschulter umgeht man die steilen Abbrüche zum Geigensee besser ...... in der etwas weiteren, aber viel bequemeren Mulde südlich davonknapp oberhalb des Sees treffen wir dann wieder auf den markierten Regensteinweg
(28.07.2018)

Literatur: Zahel: Osttirol. München: Rother Wanderbuch 2012.
Poleschinski: Villgratner Berge - Deferegger Alpen. Gebietsführer für Bergsteiger, Kletterer und Wanderer. Bad Ischl: Eigenverlag. ISBN 978-3-200-04464-7.

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