Penna di Lúcchio, 1176 m - Monte Memoriante, 1151 m
Kraxelstunde über der Limaschlucht.
Toskanischer Apennin, Bagni di Lucca, Italien. Aufstieg insges. 700 Hm.
P in Zato, dem Oberdorf von Lúcchio, knapp 50 km nö. von Lucca, erreichbar über Bagni di Lucca und das Tal der Lima – bez. Steig die Ostflanke der Penna querend auf den Calcinaie-Sattel – Südkamm Penna di Lúcchio – Abstieg NW-Kamm in die Sella del Romitorio – Südwand „Diretta“ (bez; II-) Monte Memoriante – Abstieg Südwand „Bänderweg“ (nicht leicht zu finden: keinesfalls zu tief in die Schrofenflanke absteigen, sondern schon im oberen Teil orogr. links (östl.) bis an die Baumgruppe nahe der Südkante queren, dann wieder Markierungen über Rampen und ausgesetzte Bänder (I+) zurück in die Sella del Romitorio – leicht absteigend Querung der Westflanke der Penna di Lúcchio – kurzer Aufstieg Le Calcinaie – Zato.
Nach unserer Rondinaio-Giovo-Überschreitung überqueren wir die Wasserscheide in den Süden und suchen unser nächstes Ziel über dem bereits zur Toskana gehörenden Limatal. Die heutigen Gipfel sind von den Grenzbergen kaum 15 km entfernt, wohl aber um 800 m niedriger. Obgleich ihre Kuppeln kaum über den Wald emporragen, sind sie aufgrund der kurzen Klettereinlagen alpinistisch nicht uninteressant. Solange der Abstieg vom Monte Memoriante nicht besser markiert ist, braucht es sogar einiges Gespür fürs Gelände: Versäumt man die hoch ansetzende Querung und steigt man zu weit in die steile Schrofenflanke ab, ist der nahe Waldboden ohne Abseilen schwerlich zu erreichen.
Alles in allem eine spannende Halbtagestour in reizvoller, eher schluchtiger Umgebung mit vielen verträumten, teils schon verlassen anmutenden Bergnestern.
Literatur: Heitzmann/Gabriel: Toskana Nord. Florenz – Apennin - Apuanische Alpen. München: Rother Wanderführer 2016. Hier wird der etwas längere Zustieg von der südlich gelegenen Ortschaft Pontito beschrieben, sinnvoll bei der Anfahrt aus Pescia.
Für Kletterer: Gianetti: Toskana und Elba. 91 Klettergärten zwischen Apuanen und Argentario. Mailand: Edizioni Versante Sud, 5. Auflage 2020.
Ganz in der Nähe befinden sich drei Klettergärten: einer davon direkt an der Penna di Lúcchio – bislang 24 Routen mit bis zu 3 Seillängen zwischen 4c und 7a+, der zweite unten im Tal beim Schild Km63 (Sasso dell'Inferno, Zustieg 1 Minute links oberhalb der Straße, allerdings nur 8 Routen von 6b bis 7c).
Cocciglia liegt nur wenige Kilometer weiter nordwestlich, die 44 Routen (5c bis 8a) konnten wir trotz stundenlanger Suche nicht aufspüren (allerdings mit der 1. Auflage von 2003, der Umfang des Führers hat sich seither mehr als verdoppelt, auch die Zustiege sind detaillierter beschrieben, viel Glück!).
Und dann gibt es auf dem Weg zum Meer zwischen Lucca und Pisa noch den Klettergarten Vecchiano (245 Routen in allen Schwierigkeitsgraden) - einer der ältesten in der Toskana, großteils sehr gut saniert. Naturgemäß sind die einfacheren Wege schon ziemlich abgespeckt, wir haben die beiden weitläufigen Sektoren links und rechts eines mittelalterlichen Wachturms trotzdem gemocht.
Links zu weiteren Wanderungen und Klettertouren in Italien (südlich der Alpen) im nature-classic-Bericht zum Corno Grande.