Rotui, 899 m

Beherrschender Dschungelzapfen zwischen Cook- und Opunohubucht.

Moorea, Gesellschaftsinseln, Französisch Polynesien. Aufstieg 900 Hm.

P an der Inselringstraße westl. der Ortschaft Pihaena, kurz nach dem Hotel Hilton bei der Tafel „Village Faimano“; auf der linken Straßenseite Palme mit verdecktem Schild „Rotui“ – NNW-Grat, teilweise Fixseile.

ÜbersichtKarteder Rotui von Süden, vom Aussichtspunkt Belvedere, ...... vom Gipfel des Mouaputa (aus Südost) ...... und aus Nordosten über der Cook Bay mit dem rassigen Mouaroa im Hintergrund

Moorea ist wahrlich nicht arm an markanten Berggestalten. Der Rotui sticht - besonders vom Meer aus betrachtet - alle anderen Gipfel der Nordküste aus. Der Dschungelpfad über den schmalen und lang gezogenen, immer wieder von felsig-erdigen Steilabsätzen unterbrochenen NNW-Grat ist vor allem im unteren Bereich vom Zuwachsen bedroht. Dies gilt besonders für die regenreicheren Monate Dezember bis Februar, wo aus gutem Grund weniger Leute auf den Gipfel steigen. Wir hatten Glück mit dem Wetter, haben aber wegen drohender Wolkengeschwader am Vorgipfel kehrtgemacht: Schwere Passatregen können exponierte Wegstrecken, wie etwa ungesicherte, erdige Quergänge innerhalb kurzer Zeit unpassierbar machen. Dass die Entscheidung nicht so falsch war, beweist unser Erlebnis am Aorai drüben auf Tahiti zwei Wochen später – Gott sei Dank in weit weniger ausgesetztem Gelände.
Allgemeine Reiseinfos sowie Links zu weiteren Touren in Französisch Polynesien im nature-classic-Bericht zum Mouaputa.

aus der Nähe wirkt der Nordgrat eher zahm und stark verkürztnach längerem Suchen am Vortag haben wir den Trailhead doch noch gefunden - nicht weit hinterm Hilton, man beachte das weiße Schild überm Autodas kleine Schild auf der anderen Straßenseite wird von einem Palmwedel verdeckt und ist nur aus unmittelbarer Nähe zu sehen; auf der Zufahrt ...... zwischen den Häusern durchin den Gärten wachsen Kokosnüsse ...... und Brotfrüchte, die als eine Art Kartoffelchips zubereitet bei fast keiner polynesischen Mahlzeit fehlennach gut 50 m steht man am Fuß des Berghanges und wird von den roten Pfeilen ...... rechts hinaus ...... auf eine große Wiese geleitet; am Zaun entlang ...... zum oberen Wiesenrand mit Blick auf die Luxusbungalows des Hilton Moorea Lagoon Resort & Spaim Dschungel eingestreute vermeintliche Wiesenflächen entpuppen sich als mannshohes Gestrüpp ...... aus Pflanzen und Blüten verschiedenster Artimmer wieder tauchen im Dschungel auch essbare Früchte auf wie diese Noni, ein Fruchtverband aus Steinfrüchten, der beim Kochen spezielle Zubereitung verlangt; roh wie schärferer Stinkekäse, überreif fast unerträglichbesonders auf den ersten paar Hundert Höhenmetern ist der Pfad manchmal kaum auszumachen, weshalb auch Einheimische oft mit Führer unterwegs sindUlli hat schon wieder einen Fund gemacht - wilde Guavenam ersten felsigen Aufschwung eine überraschende Entdeckung - wie zu Hause in den Alpenin den Bergen Mooreas und Tahitis findet man immer wieder Fixseile vor, ...... die bei Nässe unverzichtbar werden könnennach dieser ersten Steilstufe wird der Blick über die Opunohubucht auf den Hauptkamm der Insel freidraußen an der Einfahrt zur Bucht liegen tolle Tauchspots wie der Canyon und der Rosengartenweiter oben wechseln flache Kammstücke mit kurzen Steilaufschwüngeninsgesamt zieht sich der Grat ganz schön in die Länge, man sollte für den Abstieg genügend Zeitreserven bedenkenTiefblick aufs SaumriffBlick durch die Baumfarnedie Steilstufen können bei Nässe extrem unangenehm werdenhinter dem Nordostgrat kommt rechts der Mouaputa (s. Archiv) zum Vorscheinnach oben hin verschmälert sich der Gratfirstgrüner Skywalk hinauf zum Vorgipfel, knapp darunter eine extrem steile, erdige Passageviel an Höhe fehlt nicht mehr, trotzdem entschließen wir uns vorsichtshalber für den AbstiegBlick vom Vorgipfel gegen Westender Rückweg mit seinen vielen kleinen Gegensteigungen ist zeitlich nicht zu unterschätzendie Passatwolken verdichten sich merklich, ...... und wir schauen, dass wir ungeschoren hinunter an die Küste kommen
(31.01.2023)

Literatur: Schyma: Reise-Handbuch Südsee. Ostfildern: DuMont 2019.
Kay: Tahiti & French Polynesia. Lonely Planet.

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