Tahiti - rund um die Insel

Auf der Hauptinsel Französisch Polynesiens.

Tahiti ist eine aus zwei alten Schildvulkanen gebildete Doppelinsel im Südpazifik und gehört – wie Bora Bora oder Moorea - zur Gruppe der Gesellschaftsinseln. Sie ist das größte (1042 km2), höchste (Mont Orohena, 2241 m) und bevölkerungsreichste Eiland Französisch Polynesiens. Papeete ist quirlige Hauptstadt und Verkehrsknotenpunkt des französischen Überseegebiets und der einzige Ort, der hier die Bezeichnung Stadt verdient. Das schroffe Inselinnere ist unbewohnt und kaum erschlossen, von tief eingekerbten Talschluchten und scharfen Felsgraten durchzogen, von dichtem Dschungel überwuchert. Die verhältnismäßig wenigen Strände haben schwarzen Sand, hell sind nur die künstlich angelegten Hotelstrände.
Tahiti verfügt über eine uralte Kultur und behält seine Stellung als historischer Brennpunkt auch nach der „Entdeckung“ durch die Europäer, welche – von Südamerika kommend – hier nach langen Schiffspassagen mehr oder weniger auf die erste größere Landmasse mit nennenswerter Bevölkerung trafen.
Taucher und Schnorchler sind auf Moorea oder den Tuamotus wahrscheinlich besser aufgehoben, da Tahiti erdgeschichtlich relativ jung, das Saumriff um die Insel noch nicht geschlossen und daher die Lagunen noch nicht die idealen Verhältnisse zur Beobachtung von Fischen und Korallengärten bieten.
Hingegen gibt es für Bergsteiger viel zu tun, sie treffen auf eine reiche Palette von mehrtägigen Inseldurchquerungen mit Biwak bis hin zu ziemlich alpin anmutenden Gipfelbesteigungen. Für die hohen Berge am günstigsten sind die Monate August und September, von Dezember bis Februar sind Gipfelerfolge hier zwar möglich, man braucht aber am Orohena oder am Aorai eine gehörige Portion Wetterglück, da häufigere und stärkere Regenfälle schnell zu gefährlichen Situationen führen oder gewisse Wegstrecken gar unpassierbar machen können. In der feuchten Jahreszeit hat man auf dem benachbarten Moorea oft mehr Glück am Berg, weil die hohen Gipfel Tahitis doch gehörige Mengen des Südostpassats abfangen.
Die Inselrunde um Tahiti Nui beträgt ungefähr 120 km, das kleinere Anhänsel Tahiti Iti kann man nur zu Fuß komplett umrunden. Wir klappern in der Folge die hervorstechendsten Besonderheiten ausgehend von Papeete im Uhrzeigersinn ab.
Allgemeine Reiseinfos sowie Links zu weiteren Touren in Französisch Polynesien im nature-classic-Bericht zum Mouaputa.

Übersicht Südsee/Französisch PolynesienKarte TahitiTahiti von Norden; die Hauptstadt Papeete mit dem Flughafen liegt ganz rechts vorne, das gebirgige Inselinnere erreicht Höhen von über 2200 mdie Inselhauptstadt Papeete liegt am Fuß des über 2000 m hohen Mont Aorai (s. Archiv)das Rathaus in PapeeteBlick auf die Nordküste mit dem Leuchtturm an der Pointe Venus, dem Mont Aorai (rechts) und dem alles überragenden Mont Orohenader besagte Leuchtturm aus dem Jahr 1867 steht auf historisch bedeutsamem Grund: an der Pointe Venus landeten wichtige europäische Entdecker wie Samuel Wallis auf der Dolfin, Antoine de Bougainville an Bord der Boudeuse, James Cook auf der Endeavour oder William Bligh auf der Bountyder Dreimaster HMS Bounty ging hier 1788 mit dem Auftrag vor Anker, Brotfruchtsetzlinge von Tahiti zu den Antillen zu bringen, um eine Ernährungsgrundlage für die dortigen Sklaven zu schaffen. Die Geschichte um Fletcher Christian, der die berühmt gewordene Meuterei anzettelte, ging mit dem Film von 1962 mit Marlon Brando in der Hauptrolle um die ganze Welt. Die Stele wurde 2005, exakt am gleichen Tag 217 Jahre nach der Landung an der Pointe Venus, von den Nachfahren der Meuterer errichtetam schwarzen Sandstrand der Pointe Venus mit Blick auf die Nachbarinsel Mooreadie Polynesier besiedelten vor Tausenden von Jahren die Inseln auf Kanus, Astronomie galt ihnen als heilige Wissenschaft, deren wichtigste Schule sich an der Pointe Venus befand. Mittels natürlicher Paramater wie dem Hauptstern Sirius, den Wolkenbewegungen, Ebbe und Flut, Farbe des Himmels, Seevögel u.s.w. entwickelten sie eine erstaunliche Navigationsfähigkeit auf den unendlichen Weiten des Pazifikauf der Weiterfahrt entlang der Küste überqueren wir die Mündung des Papenootals, Ausgangspunkt für eine spektakuläre Inseldurchquerung von Nord nach Süddie Arahohobucht im Nordosten hält eine besondere Kuriosität bereit: ...... die spektakulären Blowholes unweit der Straße; bei stürmischer See werden durch den Wellengang Luft und Wasser durch die perforierte Decke von Lavahöhlen gepresst, ...... die - wie beim Ausatmen eines Wals - mit explosionsartigem Geräusch an der Oberfläche austretengleich dahinter betreten wir das enge Faarumaital ...... mit seinen drei mächtigen Wasserfällen, die auf einem halbstündigen Rundgang erkundet werden könnenden vordersten mit 80 m Höhe erreicht man in wenigen Minuten auf gepflegtem Steigüber eine Hängebrücke gelangt man in den hinteren Talkessel ...... mit den Fällen Haamaremare Iti (100 m) und Rahi (40 m); solch imposante Wasserfallkessel sind auf den Inseln keine Seltenheit, aber kaum jemals so leicht erreichbar wie hierein weiteres eindrucksvolles Tal bei Utuupai an der OstküsteTahiti Iti, das kleine Anhängsel der Insel, wirkt noch ländlicher als der einsame Osten Tahiti Nuis; hier ein gottverlassener Strand an der Westküste bei PaeaMittagspause in Taravao an der schmalen Landenge zwischen Nui und Itiunser nächster Stop - schon an der Südküste - die Wassergärten von Vaipahi, ...... wo man zwischen steilen Dschungelpfaden und beschaulichen Spaziergängen wählen kann (im Bild eine Polynesische Kastanie) ...... und auf informative Weise (Schmetterlingslilie) ...... durch die tropische Pflanzenwelt geführt wirdschon an der Südwestküste: Taharuu Beach ...... und das gleichnamige Tal im Hinterland; die geheimnisvollen Gipfel lassen passionierten Bergsteigern das Wasser im Mund zusammenlaufen, ihre Erschließung würde aber wegen der übermächtigen Vegetation ewige Sisyphusarbeit bedeutenan der Westküste, gut 20 km südlich von Papeete, versteckt sich in einem kleinen Tal eine der bedeutendsten archäologischen Stätten auf Tahiti: das Marae Arahurahu (Tempel der Asche)auf dem gepflegten Gelände wandert man zwischen Tikis (Schutzgottheiten), ...... Zeremonialplätzen und Tempelanlagen, die 1954 teilrestauriert wurdenStich einer ursprünglichen Tempelpyramidedie Anlage wird auch heute noch als Kulisse für traditionelle polynesische Riten verwendetkurz hinter dem Vaiava-Strand ...... erreichen wir die südlichen Vororte Papeetes, unsere Inselrunde schließt sich (Blick aus dem Matatiatal gegen Westen auf Moorea)
(03.02.2023)

Literatur: Schyma: Reise-Handbuch Südsee. Ostfildern: DuMont 2019.
Kay: Tahiti & French Polynesia. Lonely Planet.

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