Aorai, 2066 m
Tahiti, Gesellschaftsinseln, Französisch Polynesien. Aufstieg 1500 Hm.
P oberhalb des Fare (=Haus) Rau Apa („Restaurant Belvedere“), beschilderte Auffahrt vom Rathaus in Pirae, einem östl. Vorort von Papeete – Col de Hamuta – Fare Mato – Teufelsfelsen – Fare Ata – Nordgrat Aorai.
Der Mont Aorai wird von den hohen Bergen Tahitis am öftesten bestiegen, die Route ist kürzer und technisch einfacher als zum Gipfel des Orohena. Die meisten Leute biwakieren in einer der Unterstandshütten, die Tour ist bei guten Bedingungen aber auch an einem Tag zu schaffen. Der Anstieg ist über weite Strecken nicht besonders steil, aber auch keine Rennstrecke, da – wie auf allen Dschungelpfaden – Wurzeln und andere Hindernisse das Tempo drosseln. Entscheidend ist das Wetter. August und September sind hier die trockensten Monate. Wir waren in der feuchteren Jahreszeit unterwegs und hatten eigentlich auf allen Unternehmungen in Französisch Polynesien Glück – nicht so am Aorai: Am Fare Mato auf 1400 m hat es endgültig zugezogen und Minuten später ist der Passatregen mit voller Wucht über uns hereingebrochen, was die Begehung der erdigen Dschungelsteige innerhalb von Minuten zur Schlammschlacht macht. Steilere Passagen können schnell unpassierbar werden.
So wie zu Hause in Österreich beim Durchzug eines Genuatiefs die Karnischen Alpen den meisten Niederschlag abbekommen, so bleiben große Mengen des Südostpassatregens an den hohen Gebirgsstöcken Tahitis hängen, während man auf der kaum 20 km weiter westlich gelegenen Nachbarinsel Moorea noch nichts abkriegen muss.
Allgemeine Reiseinfos sowie Links zu weiteren Touren in Französisch Polynesien im nature-classic-Bericht zum Mouaputa.
Literatur: Schyma: Reise-Handbuch Südsee. Ostfildern: DuMont 2019.
Kay: Tahiti & French Polynesia. Lonely Planet.