Gstoder, 2140 m
Burgfräuleins Aussichtsbalkon zwischen Krakau und Murtal.
Schladminger Tauern, Tamsweg, Murau, Salzburg, Steiermark. Aufstieg 900 Hm.
P Klausen, unmittelbar westl. der Landesgrenze Salzburg-Steiermark, B96 zwischen Tamsweg und Murau - Ruine Klauseck - Freiwald - Dorfer Hütte - Seetaler Alm - NW-Kamm zum Gipfel.
Der markante, isolierte Höhenrücken des Gstoder ist topografisch als südliche Vorlagerung der Schladminger Tauern zu sehen, vom Charakter her ist er allerdings eindeutig den Nockbergen verwandt. Der völlig unproblematische Wandergipfel gilt noch immer als Geheimtipp und bietet einen instruktiven Rundblick von der Hochwildstelle über die Hochalmspitze bis hin zu den Karawanken. Im Winter übrigens eine perfekte Alternativ-Schitour, wenn die Lawinenverhältnisse steilere Ziele nicht ratsam erscheinen lassen.
Das abgelegene Dorf Seetal am Nordfuß des Berges hat eine prominente Vergangenheit. Die Kirche St. Johann am See geht laut neuerer archäologischer Befunde auf das 12. Jahrhundert zurück, im Hochmittelalter führte eine bedeutende Handelsstraße durch das abgelegene Tal. Im 13. Jahrhundert riegelten die Salzburger Erzbischöfe die Grenze zur habsburgischen Steiermark mittels einer Mauer durch die gesamte Talsohle ab und erfreuten sich lange Zeit an den prallen Geldsäckeln, welche ihre hartnäckigen Zolleintreiber zu füllen verstanden. Um der ganzen Abzocke offiziellen Anstrich zu verleihen, baute man gleich noch die Burg Klauseck dazu. - Unser modernes Burgfräulein hat 800 Jahre später mit Geld gar nichts mehr am Hut, für sie bedeuten Burg und Berg eine aussichtsreiche Trainingseinheit zur Stärkung des fürstlichen Nachwuchses ...
Literatur: Holl: AV-Führer Niedere Tauern. München: Rother.