Stodertaler Dolomitensteig

Romantik-Balustrade über dem Steyr Ursprung.

Östl. Totes Gebirge, Stodertal, Hinterstoder, Oberösterreich. Aufstieg 700 Hm.

P Baumschlagerreith im Talschluss - Forststraße Hochsteingraben - NO-Flanke auf den Hochstein, ca. 1110 m - Hochsteinalm - Lögerhütte - Dolomitensteig - Poppenalm am Salzsteig - P.

ÜbersichtKartePanorama hinterstes Stodertal von NO (Hochstein)

Das hinterste Stodertal galt bisher vorrangig als Eldorado für Schitourengeher schärferer Richtung - es bietet ein halbes Dutzend großartiger Frühjahrsabfahrten zwischen Sigistal und Dietlhölle, teilweise extrem steil und durch Abseilstellen unterbrochen. Für Wanderer empfehlenswert war bislang nur der Übergang am uralten Schmugglerpfad über das Salzsteigjoch auf die Tauplitzalm. Vor einigen Jahren wurde an der Schattseite ein nur Insidern bekannter, halb verfallener Jagdsteig revitalisiert und damit das Angebot mit einer anspruchsvollen Halbtagesrundwanderung ab Gasthaus Baumschlagerreith bereichert.
Vom Tal aus wirkt das Gelände nicht übermäßig spektakulär, tatsächlich sind die Steige aber an Abwechslung und Romantik schwer zu überbieten: zu Beginn sanftes Warmlaufen auf der kurzen Forststraße, bald aber Konditionsprüfung auf dem Steilwaldpfad zum kecken Gipfelzacken des Hochstein. Nach den beiden versteckten, idyllischen Almplateaus folgt der rassigste Teil der Runde: steile Hang- und Grabenquerungen inmitten eines Gewirrs von Schluchten und Felstürmen, zum Greifen nahe die Hochgebirgskulisse des zerrissenen Sneslitz Nordgrates. Manch ausgesetzte Felsstufe ist klettersteigmäßig versichert (A), ist man - so wie wir - etwas früh im Jahr unterwegs, dann können Schneereste in den haltlosen Gräben schnell alpine Akzente setzen bzw. sogar gefährlich werden.

der Dolomitensteig quert das abenteuerliche Gelände in etwa an der Baumgrenze; Aufblick von der BaumschlagerreithBaumschlagerreith gegen NNO; markant der kaum bestiegene Ostrawitz, rechts der Bildmitte der Kleine Prielim NW über dem Ursprung der Steyr zieht steil das Turmtal hinauf zum Brandleck; rechts hinten die Spitzmauerzu Beginn der Wanderung müssen Ulli und Ronja zweimal über den Bachder Gipfel liegt diesmal unterhalb der Alm: Hochstein gegen NW aufs Wirtshaus Baumschlagerreith ...... und nach N übers Stodertal zum Prielkammzwischen steilsten Geländefalten verstecken sich zwei völlig flache, grüne Almböden: die Hochsteinalm mit der Sneslitz im SW ...... und die Lögerhütte mit dem zentralen Stoderkamm im WDetail aus dem vielfältigen Winterangebot des Stodertales: auch hier wird mit Schi abgefahren - das Plantal zwischen Hochplanberg (links) und Hebenkasdie Fortsetzung des Stoderkammes nach N bis zum wolkenverhangenen Großen Prielam Beginn des Dolomitensteiges; die Hangquerungen werden steilerim späten Frühjahr ist in den schneeerfüllten Steilrinnen hochalpine Erfahrung und eventuell die Verwendung von Steigeisen geratenRückblick nach NO zur Lögerhütteder Nordgrat der Sneslitz schiebt sich immer näherdie Klettersteigetappe hinunter in den Grund ...... des felsgesäumten Schwarzgrabens, ...... der jäh in die Hochsteinscharte empor ziehtüber malerische Felsbänder ...... und vorbei an pittoresken Felsnadeln zieht der Stodertaler Dolomitensteig hinüber zur Poppenalm am Salzsteig

Insgesamt eine sehr kurzweilige Unternehmung mit schönen Ausblicken auf Sengsengebirge und Prielkamm, besonders beeindruckend aber die räumliche Nähe zu den oben erwähnten, gewaltigen Abfahrten vom Stoderkamm. Neugierig geworden? - Dann klickt einfach auf unsere Touren auf Brieglersberg und Kraxenberg oder auf Brandleck und Hochkästen.
(21.05.2012)

Literatur: Lenzenweger: Wanderführer Eisenwurzen - Nationalpark Kalkalpen. München: Rother 2009.

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