Olderbakktind, 895 m. - Stussnes, 161 m

Felszeichnungen und Gletscherbrüche zwischen Alta und Lyngenalpen.

Alta und Skjervøy, Finnmark und Troms, Nord-Norwegen. Aufstiege zwischen 100 und 900 Hm.

Übersichtauf dem langen Weg vom nördlichsten Punkt Europas zurück nach Hause; Ulli und Ronja auf einer Hängebrücke über die Repparfjordelva in der Finnmark nö. von Alta

Die nördlichsten Regionen Norwegens werden von den meisten Kapfahrern im Eiltempo durchmessen, nach den bereits zurückgelegten Kilometern haben sie nur mehr das große Ziel vor Augen. Dabei sind gerade die Landschaften zwischen Tromsø und Alta ungemein vielfältig, streckenweise überraschend wild. Wir sind von Nord nach Süd unterwegs und streifen ein paar lohnende Ziele. Für die etwas ausgedehntere Überschreitung vom Olderbakktind zum Vassnestind, die Besteigung des Halti (höchster Berg Finnlands) von Norwegen aus sowie für wildere Unternehmungen auf der Nuovas-Halbinsel, in den majestätischen Granitbergen der Insel Kågen oder gar den Westalpen ähnlichen Lyngenalpen wollen wir die Schlechtwetterfront nicht aussitzen - zu viel anderes haben wir noch auf unserer Wunschliste.

Die Felszeichnungen in Alta.

Am Rande der mit 15.000 Einwohnern größten Stadt der Finnmark, 220 km südwestl. des Nordkaps malerisch über dem gleichnamigen Fjord verstreut, liegen die bedeutendsten zusammenhängenden Felsbilder Nordeuropas. Die Ritzungen gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe, das angeschlossene Museum wurde 1993 zum besten des Jahres gekürt.

Einfahrt in die größte Stadt der Finnmarkdie Landschaft ist für norwegische Verhältnisse wenig spektakulär, an den Hängen über dem gleichnamigen Fjord verbirgt sich aber ein besonderer Schatzauf vier freigelegten Feldern sind über 5000 Figuren dargestellt, die vor ca. 6200 bis 2500 Jahren in den Fels geritzt wurdenHolzstege und Aussichtsplattformen führen zu den eindrucksvollsten Felsbänken, viele der Petroglyphen sind mit rotbrauner Farbe ausgemalt, um sie besser hervorzuhebendie Verbindungsstege zwischen den einzelnen Sektoren führen durch ein Meer von BlumenTiere, Menschen mit Netzen, Speeren und Booten, in unterschiedlichen Situationen und Aktivitäten - die Felszeichnungen widerspiegeln die damalige Auffassung der WeltenordnungÜbersicht der UNESCO-Welterbestätten in Norwegenwenige Kilometer westlich von Alta wird die Landschaft wieder alpiner; hier am Langfjordüber einen Straßensattel gelangen wir in die Provinz Troms; wir wenden uns dem rechten Bergmassiv zu, das sich soeben in Wolken gehüllt hat

Lasletind, 819 m - Olderbakktind, 895 m.

P Jøkelfjordstraße auf 170 m Seehöhe, 2,1 km nw. v.  Alteidet, 85 km westl. v. Alta - SO-Kamm Lasletind - Ü Olderbakktind.
Als ein Glanzstück der Tourismuswerbung hier oben in Kvænangen gilt der Øksfjordgletscher, „der einzige bis zum Meeresspiegel reichende Gletscher Norwegens“. In Wahrheit ist der untere Teil seiner Südzunge lediglich ein Sekundärgletscher, eine Halde von abgestürzten und wieder zusammengefrorenen Resten des oberhalb lagernden Eisplateaus.
Unsere Tour kann vom Gipfel noch weiter nach Westen über Koppartind und Vassnestind bis hinunter nach Hamnebukta am äußeren Jøkelfjord fortgesetzt werden, eine bessere Aussicht als vom Olderbakktind wird man jedoch nicht mehr bekommen. Vor uns verstecken sich heute alle Gipfel im Nebel, vom Fjorduferweg hinter Saltnes können wir aber dann doch noch einen Blick auf die Szenerie werfen.

Karteam Startpunkt zum Olderbakktind ist nur der Ansatz des Gipfelkammes zu sehenam inneren Jøkelfjord hinter Saltnes ...... können wir die vom Gipfel des Olderbakktind verwehrte Aussicht zumindest erahnenBlick von SO (Sørstraumen) auf die Halbinsel von Nuovas; auch der gewaltige Trolldalstind entzieht sich unseren Blicken, vielleicht haben wir von der anderen Seite, auf Skjervøya, mehr GlückKarte

Stussnes, 161 m.

P hinterm Supermarkt am östl. Ortsrand von Skjervøy, 35 km nördl. der E6 bei Langslett, 180 km westl. v. Alta; ein abenteuerlicher Abstecher durch einen unbeleuchteten Unterseetunnel auf die pittoreske Insel Kågen und weiter über die schmale Skjervøyabrücke zu dem malerischen Hafenort.
Der Fahrwegaufstieg (etwa auf halbem Weg Schranke) über die Südflanke auf den Hausberg von Skjervøy wird mit schönen Blicken auf Hafen und umliegende Fjordgebirge belohnt. Besonders das fast unbewohnte Kågen und die Halbinsel Nuovas lassen die Herzen von Alpinisten schärferer Richtung höher schlagen.

eine einspurige Brücke verbindet die Inseln Kågen und Skjervøyader kleine Hafenort Skjervøy auf der gleichnamigen InselBlick vom Stussnes auf den Hafenort und die vorgelagerten Inseln im NWim SW der vergletscherte Store Kågtind auf der Insel Kågenim O kann man endlich etwas mehr von den wilden Graten des Trolldalstind auf der Halbinsel Nuovas erkennenauf der Weiterfahrt nach Tromsø; die gewaltigen Lyngenalpen sperren den schmalen Rotsundder direkte Weg nach Tromsø über die RV91 benutzt zweimal die Autofähre, spart viele Kilometer und führt mitten durch die Lyngenalpen; Blick über den Kjosenfjord nach S ins Zentralmassiv
(04.08.2013)

Literatur: Domel: Wanderträume in Nord-Norwegen. Norderstedt: Books on Demand GmbH 2009; erhältlich bei amazon.

Allgemeine Reise-Infos sowie Links zu weiteren Touren in Norwegen findet ihr zu Beginn bzw. am Ende unserer Nordkap-Wanderung zum Knivskjellodden.

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