Hallasan, 1950 m
Über den Gwaneumsa-Trail auf den höchsten Berg Südkoreas.
Insel Jeju, Südkorea. Aufstiege inkl. Gegenanstiege 1700 Hm.
P Nationalpark-Infocenter am Nordfuß des Berges, gut 10 km südl. der Hauptstadt Jeju-si - Gurinhöhle - Tamnatal - Samgakbong Hütte - Querung der O-Flanke des Samgakbong - Hängebrücke - Kraterrand Ostseite. Der Kraterrundgang auf schmalem Steig mit Ersteigung der höchsten Spitze (Baengnokdam) ist aus Naturschutzgründen nicht gestattet.
Die subtropische Insel Jeju, Heimat der weltberühmten Haenyeo-Frauen, welche 80-jährig ohne Flaschensauerstoff bis zu 20 m tief tauchen und so ihre Familien ernähren, liegt - etwa auf der geografischen Breite von Madeira - vor der koreanischen Südküste im Gelben Meer. In den Monaten Juli und August stürmen aufgrund des breiten Spektrums an Sehenswürdigkeiten zahlreiche Touristen die Insel; Superstrände, botanische Gärten, Lavahöhlen, ein Loveland, Museen für Afrikanische Kunst, für Automobile, Tee, Schokolade oder Sex, U-Boot-Exkursionen oder was auch immer machen das Eiland zur Flitterwochendestination Nr. 1 für Koreaner, Direktflüge aus Japan und China, Straßenschilder auch in Englisch und reduzierte Mietwagenpreise lassen auch Ausländer aufhorchen.
Der Aufstieg zum Kraterrand des Schildvulkans ist begehrtes Pilgerziel jedes koreanischen Bergsteigers - und von denen gibt es wahrlich nicht wenige. Südkorea hat bei fünf Viertel der Fläche Österreichs die achtfache Bevölkerung. Die Unzahl an Gipfelaspiranten erklärt auch die für uns teilweise befremdlichen Auswüchse an ostasiatischen Modebergen, strenge Regeln, kilometerlange Holzwege und -treppen, teilweise Sperrungen: Im Vergleich zu den Alpen drängt eine viel, viel größere Menge an Leuten auf eine viel, viel kleinere Auswahl an Gipfeln, was die Natur in den betroffenen Bereichen nie und nimmer unbeschadet verkraften könnte. Und dieser Lebensraum ist absolut schützenswert: Das Ökosystem des Hallasan umfasst 1800 Pflanzen- und 4000 Tierarten, im Frühjahr große Blumen- und Rhododendrenfelder, im Sommer sattes Grün, im Herbst bunt wie der Wienerwald, im Winter meterhoher Schnee und -25° am Krater.
Unter den fünf Routen auf den Berg ist der Gwaneumsa-Trail über die Nordflanke der abwechslungsreichste und anspruchsvollste. Früher Aufbruch oder schnelle Gangart ist geraten, da sich der Hallasan ab Mittag meist in Wolken hüllt.
Allgemeine Reise-Infos sowie Links zu weiteren Touren in Südkorea findet ihr zu Beginn bzw. am Ende der Besteigung des Baekundae über Seoul.