Sandling, 1717 m
Isolierter Wächter zwischen Oberösterreichischem und Steirischem Salzkammergut.
Totes Gebirge, Salzkammergut, Bad Goisern, Bad Aussee, Oberösterreich, Steiermark. Aufstieg 800 Hm.
P nw. oberhalb Waldgraben auf ca. 1000 m, etwas verzwickte Zufahrt von Lupitsch an der B145 zwischen Pötschenpass und Bad Aussee, etwa 3 km von der Bundesstraße, s. Karte - Sandlingbachgraben - Vordere Sandlingalm - W-Flanke (Klettersteig A) - Gipfeldach.
Der Sandling dominiert mit seiner herausfordernden Westwand die südwestlichen Vorlagerungen des Toten Gebirges. Tief unterm Gipfelkreuz lagern die größten Salzvorkommen Österreichs, die vermutlich bereits in der Römerzeit ausgebeutet wurden und noch heute jährlich eine halbe Million Tonnen des Weißen Goldes freigeben. Zwischen Bad Ischl und Bad Aussee gibt es viele Möglichkeiten, sich an sein alleinstehendes Haupt heranzupirschen. Auch seine Umrundung ist ganz reizvoll (übrigens unsere erste gemeinsame Schitour anno 1997), wir wählen heute mit Ronja aufgrund der Schneelage den kürzesten Anmarsch. Von fast allen Seiten wirkt der Berg nur mäßig steil, latschig und eher unattraktiv, ein Blick auf die Westseite hingegen baut augenblicklich alle Vorurteile ab: Ein ganzer Feengarten aus Säulen und Türmen - Szenario des katastrophalen Bergsturzes von 1920, bei dem 6 Millionen Kubikmeter Kalkgestein auf die Vordere Sandlingalm herabprasselten - umringt die Einstiege zu den zwei klassischen Klettereien hier, die (trotz spärlicher Sanierung am Reinlweg/Lichteneggerkamin) eher versierten Abenteuerkletterern gefallen dürften. Etwas weiter nördlich ziehen entlang einer markierten Steiganlage durchgehend Drahtseile durch supersteile Latschengassen bis hinauf zum plateauartigen Gipfeldach, wo der zweite markierte Anstieg von Norden einmündet. Bei Eis und Schnee eine nicht zu unterschätzende Unternehmung.
Eine Übersicht mit Verlinkungen zu weiteren Salzkammergut-Touren auf nature-classic findet ihr im Anhang zur Bergwerkskogel-Rettenkogel-Überschreitung.