Weittalspitze, 2539 m - Überschreitung, B/C

Ost-West-Überschreitung bei winterlichen Verhältnissen.

Gailtaler Alpen, Lienzer Dolomiten, Leisach bei Lienz, Osttirol. Aufstieg 1500 Hm. Am Ostgrat der Allmaier-Toni-Klettersteig (B/C).

P Klammbrückl (südl. von Lienz, Auffahrt hinter Leisach über den „Stadtweg“ von Mai bis Oktober gestattet, ca. 10 km ab Stadtzentrum) - Kerschbaumertal, event. mit dem Klettersteig „Verborgene Welt“ am Klapffall als Draufgabe (B/C, zwei Stellen C/D, 400 m Stahlseil, 4 Seilbrücken) - Kerschbaumeralm-Schutzhaus - Zochenpass - Ostgrat „Allmaier-Toni-Klettersteig“, B/C - Weittalspitze - Abstieg W-Flanke in den Weittalsattel - „Hans-Falkner-Weg“ auf die Kerschbaumeralm - Schutzhaus - Klammbrückl.

ÜbersichtKartedie Weittalspitze schließt das Kerschbaumertal im Süden abwir überschreiten den Berg von Ost nach West bei winterlichen Verhältnissenden Auftakt bildet der Anmarsch durchs Kerschbaumertal, bei der Steilstufe im Hintergrund ...... kann man seit Juli 2015 parallel zum markierten Wanderweg über den Klettersteig „Verborgene Welt“ durch die Klapffallschlucht aufsteigen, wobei der Bach auf Seilbrücken viermal gequert wird

Über den Dächern von Lienz lassen sich eine Reihe von hoch gelegenen Ausgangspunkten für Touren aller Art ansteuern: Neben den Mautstraßen zu Dolomitenhütte, Zettersfeld und Hochstein gibt es noch den sogenannten „Stadtweg“ hinauf zum Klammbrückl hoch über der Galitzenklamm, der den Zugang ins geografische Herz der Lienzer Dolomiten, zum Kerschbaumeralm-Schutzhaus zwischen Spitzkofelmassiv und Laserz, erheblich verkürzt. Die anregende Überschreitung der Weittalspitze weit hinten im Lienzer Hauptkamm wird so zu einer relativ gemütlichen Tagestour. Wir waren im Nachhinein dennoch froh, dass wir beim flotten Aufstieg durchs Kerschbaumertal dem verlockenden Zuckerl der Verborgenen Welt am Klapffall widerstehen konnten: Schaffen wir bei überraschenden 30 cm Neuschnee die Spurerei hinauf zum Zochenpass noch in Sommerzeit, benötigen wir für den 1 km langen, leicht gezahnten Ostgrat (normalerweise in 1, 5 h zu schaffen) bei kontinuierlichem Anwachsen der Schneemengen schon gegen 4 h. Die Bilder zeigen, wie schnell aus einem geruhsamen „Herbstspaziergang“ ein zutiefst befriedigendes Wintermärchen werden kann.

im Norden rechts der Rauchkofel, zentral im Bild der höchste Berg der Schobergruppe, das Petzeckvom Ausstieg des Klettersteiges sind es nur mehr knapp 20 Minuten ...... zum Kerschbaumeralm-Schutzhausschon beim Aufstieg zum Zochenpass (links hinten) überraschend viel Schnee; über uns das kecke „Kanzele“ am Weittalspitze Ostgratim Osten erhaschen wir durchs Kerschbaumertörl bereits einen Blick auf die höchsten Berge um die Laserztief winterlich die letzte Flanke zum Zochenpass (rechts oben); links der SimonskopfUlli auf den letzten Metern vor der Passhöhe; wir schreiben den 20. Oktoberendlich die lang ersehnte Sonne; im Süden das Lesachtal und die Karnischen Alpender Ostgrat auf die Weittalspitze läuft ganz gemütlich an; Rückblick auf den Zochenpassdie ersten versicherten Felstürme geben sich noch fast schneefrei und wir sind begeistert über das schnelle Vorankommender Klettersteig selbst nicht allzu schwierig (maximal C), zusätzlich an den steileren Stellen relativ dichte Absicherung mit gebohrten Ringhaken; über Ulli wieder der Simonskopf, rechts hinten der Grubenspitzdie Schneemenge nimmt zu, die Stahlseile verschwinden manchmal ganzder Grat ist ständig leicht gezahnt, immer neue verschneite Aufschwünge türmen sich aufbesonders in den nordseitigen Abschnitten bieten die vereisten Seile wenig HilfeUlli freut sich über den „Winterdienst“wir nähern uns der schattigen Gipfelwandin Anbetracht angefrorener Fingerspitzen verweigern wir die vereiste Gipfelwand und wählen den letzten Teil des früher üblichen Ostanstiegs („Kanzelegänge“) - die Querung der NNO-Flanke ...... hinüber auf die leicht sonnbeschienene kleine Schulter rechts der Mitte obenErich spurt die westseitige Gipfelflanke (Normalweg); über diese Route (unser Abstieg) wird der Berg auch mit Schi erstiegenUlli am Gipfel; Blick gegen NWGipfelschau nach NOFortsetzung des Panoramas nach OstenAbstieg in den Weittalsattelin einer dunklen, schluchtartigen Rampe geht's hinunter in den weiten Kessel der Kerschbaumeralm; dominant die Ostwände des KreuzkofelAbstieg zum (leider schon geschlossenen) Schutzhaus; rechts die Gamswiesenspitzen
(20.10.2015)

Literatur: Messini: Osttirol. Alpinklettern, Klettergärten und Klettersteige. Mailand: Edizioni Versante Sud 2018.
Klettersteige und Plaisirrouten in der Ferienregion Lienzer Dolomiten. Tristach: Zloebl.
Peterka/End: Alpenvereinsführer Lienzer Dolomiten. München: Rother 1984. Der vergriffene Klassiker, manchmal noch antiquarisch zu erwischen.
Zlöbl: Lienzer Dolomiten - Karnische Alpen. Klettern - Wandern. Tristach: Zloebl 1999.
Weittalspitze als Schitour: Zink/Assam: Schitouren in den Südalpen II, 80 Traumrouten zwischen Laserzwand und Hochalmspitze (Bildband mit Tourenheft). Klagenfurt: Carinthia.

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