Cerveteri
Wanderung durch die weltberühmte etruskische Banditaccia-Nekropole.
Colli Ceriti, Latium, Italien.
Keine 50 km westlich von Rom erstreckt sich hinter dem neuzeitlichen Cerveteri mit seinen heute knapp 40.000 Einwohnern die berühmteste Totenstadt der Etrusker. Der Ort war bereits von der früheisenzeitlichen Villanovakultur besiedelt, bis vor etwa 3000 Jahren die Etrusker übernahmen, welche Cerveteri zu einer ihrer bedeutendsten Städte ausbauten (damals 15-fache Ausdehnung der heutigen Stadt mit 100.000 Einwohnern) und mit drei Häfen enge Handelsbeziehungen zu Griechenland unterhielten. Ihre Kunst, die sich anfänglich an assyrischen, phönikischen und später immer mehr an griechischen Vorbildern orientierte, manifestiert sich hervorragend in Architektur, Malerei und Grabbeigaben der Nekropole. Die großen Rundgräber sind die eigenständigste Erfindung dieses Volkes und wurden 2004 ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Da sie aus Stein gemeißelt bzw. aufgetürmt waren, überdauerten sie auch die Brandschatzung der meist aus Holz errichteten Siedlungen durch die Römer, welche nach der Machtübernahme jegliche Erinnerung an die Etrusker ausmerzen wollten. Gegenwärtig sind noch längst nicht alle Gräber aufgefunden geschweige denn der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Diese Tatsache eröffnet für Tombarolos, professionelle Grabräuber mit Hightech-Suchgeräten, einen lukrativen Geschäftszweig.
Literatur: Frank: Rom - Latium. München: Rother Wanderführer 2013.
Links zu weiteren Wanderungen und Klettertouren in Italien (südlich der Alpen) im nature-classic-Bericht zum Corno Grande.