Zungri, 571 m

Durch die Höhlensiedlung nahe Italiens Stiefelspitze.

Poro-Plateau, Vibo Valentia, Kalabrien, Italien.
Im Hinterland der kalabrischen Traumstrände von Capo Vaticano und Tropea zerfurchen felsige Erosionstäler das bäuerliche Hügelland. In den Neunzigerjahren des vorigen Jahrhunderts wurde am Rand des knapp 2000 Einwohner zählenden Dorfes Zungri eine große Anzahl von Höhlenbehausungen aus dem 12. bis 14. Jh. zugänglich gemacht, die von Mönchen byzantinischen Ursprungs genutzt wurden. Darüber hinaus flüchteten zeitweise auch die Bewohner der nahen Küste vor den Angriffen der Sarazenen hier herauf in die pittoreske Höhlenstadt. Bewohnt wird der Ort allerdings schon seit prähistorischer Zeit, er erinnert an das allerdings viel weitläufigere Matera in der Basilikata.

Übersichtauf der Höhe der Maloparaschlucht über dem Golf von San Eufémia ...... wurden schon in frühgeschichtlicher Zeit Behausungen aus dem relativ leicht zu bearbeitenden Tuffstein gehauenetwa 100 teils mehrgeschoßige Höhlenwohnungen sind durch Treppen miteinander verbundendie abgelegene Stätte bot Mönchen einen Ort der Kontemplation und Fischern von der Küste Schutz vor räuberischen Überfällenan einem der Traumstrände von Tropea, keine 10 km westlich von Zungri; das Wetter an den letzten Oktobertagen ist nicht mehr so beständig wie im Sommer, das Meer aber noch immer warm genug für ein Badin pittoresker Lage - die Wallfahrtskirche Santa Maria dell' Isola am Fuß der Altstadt von Tropeaetwas weiter die Küste hinunter und beinahe schon an der Spitze des Stiefels die gleichfalls prachtvoll gelegene Kleinstadt Scilla; in der Antike belagerte auf diesem Felsen eines der beiden Ungeheuer - Skylla - die Meerenge von Messina. Den Biestern konnte nicht einmal der Meeresgott Poseidon Einhalt gebieten, auch Iason und Odysseus mussten sich mit ihnen herumschlagenvom Strand südwestlich der Stadt ist bereits Sizilien auszumachen; in der Nähe des Fischkutters - ...... links von Ullis Kopf - ist der Gezeitenstrudel zu erkennen, der in den Sagen des Altertums vom Einsaugen und Ausstoßen des Meerwassers durch Charybdis, dem zweiten Ungeheuer, hervorgerufen wird. Den Schiffen der Antike konnte der Malstrom, der durch den Niveauunterschied zwischen Tyrrhenischem und Ionischem Meer erzeugt wird, durchaus gefährlich werden, für die heutige Schifffahrt stellt er keine Bedrohung mehr dar
(28.10.2016)

Literatur: Sänger/Gahr/Zimmermann: Kalabrien. München: Rother Wanderführer 2012.

Links zu weiteren Wanderungen und Klettertouren in Italien (südlich der Alpen) im nature-classic-Bericht zum Corno Grande.

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