Monte Passo del Lupo, 868 m - Monte Monaco, 532 m
Überschreitung des Zingaro-Hauptkamms.
Sizilianische Nordküste, San Vito lo Capo, Italien. Aufstieg knapp 1000 Hm.
P Linkskurve der Via del Secco auf 273 m Höhe, ca. 7 km sö. von San Vito lo Capo - Fahrweg zur Portella Sauci - Passo del Lupo - O-Kamm Monte Passo del Lupo - am Rückweg zur Portella Sauci event. O-W-Überschreitung des Monte Acci, leichte Kletterei, Bilder dazu im Anhang zur Überkletterung der Dorsale del Drago - Ü Sella Re di Acci -Ü Pizzo di Sella (Doppelgipfel) - Ü Cozzo Mondello - Ü Monte Monaco.
Die beiden weglosen Abstiegsmöglichkeiten aus dem Sattel zwischen den Gipfelzwillingen des Pizzo di Sella über bewachsene, oft geröllbedeckte Halden - entweder nach W in Richtung Casa da Valanga/San Vito oder nach SO in Richtung Cala Firriato - sind nicht wirklich zu empfehlen. Die Kammschneide - s. Nordgrat des Pizzo di Sella in Gegenrichtung - ist auf alle Fälle viel schöner und kaum schwieriger oder zeitaufwendiger zu begehen.
Die Fortsetzung der Überschreitung in Richtung Süden führt auf den höchsten Gipfel der gesamten Bergkette, den Monte Speziale.
Die Riserva naturale dello Zingaro an der NW-Spitze Siziliens wurde als erstes Naturreservat der Insel geschaffen, nachdem sich die einheimische Bevölkerung in den 80ern des letzten Jahrhunderts gegen den verschandelnden Bau einer Küstenstraße zwischen Castellammare del Golfo und San Vito lo Capo zur Wehr gesetzt hatte. Neben der landschaftlichen Schönheit und der bemerkenswerten Flora sind hier 40 verschiedene Vogelarten heimisch, darunter Falken, Adler und Geier. Vom tagelangen desaströsen Flächenbrand im August 2012, der an die 80% des Parkes heimsuchte, hat sich die Natur erstaunlich schnell erholt. Bei der Zufahrt zum Camping El Bahira - einem empfehlenswerten Standort - kann man sich noch ein Bild von den Schäden machen.
Wir ersteigen nicht den Hauptgipfel der Halbinsel, den 914 m hohen Monte Speziale, dessen Kamm sich eher behäbig über dem umgebenden Meer ausbreitet. Von Form und Aussicht her viel ansprechender ist die Handvoll felsiger Hörner nördlich davon, welche wir in einem Zug überschreiten möchten. Neben den großartigen Kletterfelsen rund um San Vito, von denen wir in einem Atemzug mit Kalymnos schwärmen können und deren kreative Routen wir zu einem Großteil dem unermüdlichen Ennstaler Sepp Gstöttenmayr und seiner Frau Maria verdanken, gibt es in dieser kaum mehr europäisch zu bezeichnenden Landschaft jede Menge anderer attraktiver Ziele. Für Wanderer etwa den benachbarten Monte Còfano oder die wunderschönen Ägadischen Inseln vor Trapani, für Kulturinteressierte Stätten wie Erice, Monreale oder Segesta.
Literatur: Sänger/Gahr: Sizilien mit Liparischen Inseln. München: Rother Wanderführer 2016.
Links zu weiteren Wanderungen und Klettertouren in Italien (südlich der Alpen) im nature-classic-Bericht zum Corno Grande.