Brunnbacher Gamsstein, 1273 m

Feiner Aussichtsklotz über dem Lumplgraben.

Reichraminger Hintergebirge, Unteres Ennstal, Großraming, Oberösterreich. Aufstieg 650 Hm.

P im hinteren Lumplgraben/Hagauergraben auf ca. 625 m, gut 7 km ssw. von Großraming im Ennstal - markierter Ziehweg ums Sandeck auf die Gschwendtalm - Jagdhaus - SW-Flanke.

ÜbersichtKartevom Gipfelkamm hat man detaillierte Einsicht auf die Nordabstürze der Hallermauern (links) und das Sengsengebirge

Mit der Gipfelhöhe kann der Gamsstein im nördlichen Hintergebirge sicher nicht beeindrucken, dennoch könnte man sich nach seiner Besteigung wahrscheinlich noch öfter in dieses relativ unbekannte Gebiet verirren. Das Reichraminger Hintergebirge ist das größte zusammenhängende Waldgebiet innerhalb Österreichs, praktisch ohne Besiedlung, mit noch großem Anteil an urwaldartiger Wildnis, mit wildromantischen Schluchten, Wasserfällen und Mooren. Die lokale Geschichtsdarstellung liest sich oft wie eine Schilderung der Pioniere des amerikanischen Wilden Westens. Die größte Gefahr stellten hier freilich nicht die Apachen dar, sondern feindliche Business-Indianer, welche - und das erst in den 80er-Jahren des vorigen Jahrhunderts - dem Naturparadies nach einem Kanonentestgelände (Noricum) gleich noch ein dreistufiges Speicherkraftwerk implantieren wollten. Bürgerinitiativen konnten solche Gelüste ausbremsen, seit der Gründung des Nationalparks Kalkalpen im Jahr 1997 ist das Hintergebirge endgültig unter Schutz gestellt.
Zwei absolute Gebietskenner, Otto Harant und Wolfgang Heitzmann, charakterisieren ihre vergessene Bergheimat zwischen Ennstal und Sengsengebirge wie folgt:
Das Reichraminger Hintergebirge weist trotz eines teilweise brutal durchgeführten Forststraßenbaues noch viele ursprüngliche Mittelgebirgslandschaften auf. Die Bäche des Hintergebirges gehören zum längsten noch trinkwasserklaren Flusssystem der Ostalpen; 180 km glasklares und blitzsauberes Bachwasser strömt aus tiefen, romantischen Schluchten dem Alpenvorland zu. Durch den Mangel an Besiedelung und technisiertem Tourismus stellt das Hintergebirge eine wahre Oase inmitten der lärmumbrandeten Voralpentäler dar.
Zurück zu unserem Berg: Das Panorama umfasst neben den bedeutendsten Hintergebirgsgipfeln nahezu die gesamte Bandbreite der Hallermauern und des Sengsengebirges. In den letzten Jahren haben sich erstaunlicherweise die bestehenden Steige vermehrt. So ist heute ein markierter Übergang zum östlich benachbarten, 240 m höheren Almkogel möglich; darüber hinaus wurde der gesamte, etwa 15 km lange Gratverlauf Burgspitz - Almkogel - Langlackenmauer - Ochsenkogel - Hochzöbel - Bodenwies markiert, was den einstmals expeditionsartigen Anstrich der Dürrensteig-Gesamtüberschreitung etwas gemildert hat.

auf halber Höhe des Anstiegs: die GschwendtalmAlm gegen SW auf Hallermauern und die höchste Erhebung des Hintergebirges - den doppelgipfeligen Größtenberg (rechts)nach einer Waldquerung oberhalb der Alm folgen wir einem felsigen Sporn gerade hinauf ...... zur Jagdhütte am Fuß des kurzen Gipfelhangesdie letzten Meter zum Kreuzheute mit von der Partie: Oma und Opa; hinter dem Kreuz das östl. Sengsengebirge mit dem Hohen Nockdas Wetter zieht zu; nach einem kurzen Gipfelkonzert (im Waldeinschnitt der Große Buchstein) ...... so schnell wie möglich ab ins Talein letzter klarer Blick von der Gschwendtalm zu den Hallermauern
(11.12.2016)

Literatur: Harant/Heitzmann: Reichraminger Hintergebirge. Mit 100 Wandervorschlägen und einem Vorwort von Konrad Lorenz. Steyr: Ennsthaler.
Heitzmann/Harant: Oberösterreichische Voralpen. OeAV-Führer. Steyr: Ennsthaler.

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