Urdónschlucht - Tresviso

Wanderklassiker in die östlichen Picos de Europa.

Picos de Europa, Panes, Kantabrien, Spanien. Aufstieg 900 Hm.

über Santander gelangen wir nach Santillana del Mar, dessen geschlossenes Ortsbild aus dem 15. bis 18. Jahrhundert weitgehend erhalten geblieben ist; hier die Plaza Mayornicht weit hinter dem Ort besuchen wir das Museo de Altamira, eine der bedeutendsten Fundstätten prähistorischer Kunst in Europa; aufgrund des stetig anwachsenden Besucherstromes darf nur mehr ein naturgetreuer Nachbau der Höhle besichtigt werdendie 1879 entdeckten Malereien und Zeichnungen an der Höhlendecke ...... gehen bis auf 16.000 Jahre vor Christus zurückdas Museum erläutert auf unterhaltsame Weise eindrücklich die Lebensumstände der Urzeitmenschen - hochinteressant nicht nur für Kindernun aber hinauf zum Ausgangspunkt unserer Wanderung; der Weiler Urdón im Desfiladero de la Hermida

P Kraftwerk Urdón, Desfiladero de la Hermida, 10 km südl. von Panes, ca. 100 km wsw. von Santander - Urdónschlucht - Canal de Cerrosa - Balcón de Pilatos - Invernales de Prías - Tresviso (- Sotres - Puente Poncebos - Camarmeña - Las Arenas de Cabrales).

ÜbersichtKartePanorama des Aufstiegs; in der querlaufenden Hermida-Schlucht reiht sich übrigens ein Klettergarten an den anderendas Kernstück unseres Anstieges über dem Balcón de Pilatos - bis vor gut 50 Jahren war der Lastesel das einzige Verkehrsmittel nach Tresvisoim Anschluss an die Wanderung dokumentieren ein paar Fotos die spektakuläre Autotraverse hinunter nach Las Arenas, auf der wir dem auch international begehrten Picu Urriellu sehr nahe kommen

Das entlegene Bergdorf Tresviso hoch oben in den Picos hat in den letzten 60, 70 Jahren etwa 80 % seiner Bevölkerung verloren. Urkundlich erstmals 942 erwähnt, war der Ort bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts eine kaum aufzuspürende Zuflucht, seine Bewohner versorgten sich selbst mit den wenigen, zum kargen Bergleben notwendigen Gütern. Erst vor relativ kurzer Zeit also erhielt Tresviso eine Straßenanbindung von NW, was zusammen mit der Erhebung der Picos zum Nationalpark auf einen Schlag den Tourismus belebte und für die Bewohner eine neue Lebensgrundlage schaffte.
Erich läuft den historischen Zugang aus dem östlich tief eingeschnittenen Hermida-Canyon, der es mittlerweile zum Wanderklassiker in der Picos-Region gebracht und mit seinen eindrucksvollen Serpentinen auf die Werbeplakate und Postkarten der Tourismusindustrie geschafft hat. Ulli und Ronja fangen ihn mit dem Auto aufgrund des erheblichen Umwegs über Panes und Las Arenas auf der Straße nach Sotres ab. Auch von dieser atemberaubenden Strecke, die uns nahe an den legendären Picu Urriellu - unter ausländischen Bergsteigern und Kletterern besser als Naranjo de Bulnes bekannt - heranführt.
Links zu weiteren Wander- und Klettertouren in Spanien und Portugal im nature-classic-Bericht zu den Mallos de Riglos.

gleich hinter dem Parkplatz ein kleines Kraftwerk - das letzte störende Beiwerk des Menschen in der gewaltigen Urdón-Schluchtauf uralten Steinbrücken überquert man mehrmals den Wildbach, ...... bis man endlich in den ausweglosen Canal de Cerrosa aufsteigtwo es wirklich nicht mehr weitergeht, schummelt sich der alte Eselspfad auf schmalen Bändern ...... und um ausgesetzte Ecken hinaus auf den Balcón de Pilatos; Rückblick in die Schluchtüber zahlreiche Serpentinen - wer noch Mumm in den Knochen hat, findet einen Abschneider - ...... erklimmen wir die Schluchtkante; auf den östlichen Picos noch Schneerestemit dem Tele ist in der gegenüber liegenden Schluchtflanke (Sierra de Beges) ein abenteuerlicher Bewässerungskanal auszumachenhinter den Invernales de Prías führt eine letzte grasige Rampe ...... hinauf nach Tresvisoim Regenguss wirkt der Ort wie ausgestorben, bei Schönwetter sind üblicherweise Touristen gegenüber Einheimischen in der ÜberzahlKarte nordöstliche Picos de Europa; in der Folge noch ein paar Fotos von der Fahrt auf der neuen Straße zurück  in die Zivilisationhinauf zum Caballarpass verziehen sich die letzten SchauerSotres am Fuß der zentralen Picos, die immer noch düster aus der Waschküche blickenvon oben fahren wir in die wilde Dujaschlucht ein ...... die von überwältigenden Felsszenerien begrenzt wirdgenau im richtigen Moment reißt die Wolkendecke auf: der Picu Urriellu von Camarameña aus gesehen, einem kleinen Dorf hoch über Puente Poncebos; von dort erreicht man seit 2001 mittels einer 2227 m Meter langen unterirdischen Standseilbahn (keine Straßenanbindung) das Dorf Bulnes am Fuß des begehrten Kletterzielesweiter draußen im Tal, von Po bei Arenas de Cabrales, genießen wir den Picu, ... ... auswärts besser bekannt als Naranjo de Bulnes, ...... im schwindenden Licht ...... der untergehenden Sonne
(05.05.2017)

Literatur: Rabe: Picos de Europa. München: Rother Wanderführer.

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