Plombergstein, 830 m. Diverse Süd- und Westwandrouten (4-6)
Genussklettern hinter der Drachenwand.
Salzkammergutberge, Wolfgangsee, St. Gilgen, Salzburg. Aufstieg 200 Hm.
P Pöllach, oberhalb des St. Gilgener Kreisverkehrs in Richtung Fuschlsee (oder beim Ghf. Mühlradl an der Bundesstraße Richtung Mondsee und direkt hinauf zu den Steinklüften) - Asphaltstraße/mark. Weg AV-Klettergarten (kurz vorher gerade weiter zur Westwand) - rechts zu den Steinklüften - Kletterrouten - Gipfelhütte - Abstieg in den Sattel (Wegweiser) und entweder westl. in den Staffelgraben (lange Metalltreppen) oder östl. zurück zu den Steinklüften. Abstieg von den Westwandrouten den roten Punkten folgend rechts über den Kamm, teils ausgesetzt, zuletzt Klettersteig in den Sattel und weiter wie oben.
Die Steinklüfte oberhalb von St. Gilgen am Wolfgangsee sind die Relikte eines Bergsturzes, ein urweltliches, märchenhaftes Gewirr von Spalten und Überdeckungshöhlen mit abenteuerlichen Namen wie Felsentempel, Hexenküche, Teufelsschlucht und Franzosenhöhle. In der Tat diente dieses fantastische Labyrinth der einheimischen Bevölkerung während feindlicher Bedrohungen - etwa zur Zeit der Türken- und Franzosenkriege - als geniales Versteck für sich selbst und ihre Wertgegenstände.
Gleich darüber sind neben verschiedenen, oft extremen Baseclimbs in den letzten Jahren eine ganze Reihe lohnender Mehrseillängenrouten entstanden, meist zwischen 4 und 6, mit vielen A0-Optionen für Anfänger, sowohl an der Süd- wie der walddurchsetzten Westseite. Das Gebiet wird auch unter der Woche emsig besucht, wirklicher Stau bleibt aufgrund der reichen Auswahl meist aus. Am alten SO-Kanten-Klassiker „Juniperus“ waren wir sogar allein unterwegs, obwohl er mit seinen abwechslungsreichen Genusskletterpassagen neben den jüngeren Nachbarn (links anschließend warten Flipperl, Äskulap, Taxus usw.) nichts an Reiz eingebüßt hat.
Drüben auf der anderen Bergseite muss man beim Klettern aufs legendäre Salzkammergut-Panorama verzichten. Die kurzweiligen, schattigen Westwandrouten (derzeit ein knappes Dutzend) bewegen sich über die lohnendsten Wandstellen und Pfeiler eines senkrechten Urwalds, der Routenname Dschungelbuch ist signifikant für den gesamten Bereich.
Wen nach dem ganzen Spaß wieder nach etwas alpinerem Ambiente und weiterer Rundsicht dürstet, der kann sich den nahen Frauenkopf-Südgrat mit seinen beiden originellen Abseilstellen zu Gemüte führen.
Literatur: Jentzsch-Rabl: Genussklettern Österreich Mitte. Bad Häring: Alpinverlag.
Topos der neueren Mehrseillängenrouten auch im Internet.
Für die schwereren Baseclimbs: Mayrhuber/Aigner/Reizelsdorfer: Sportkletterführer Rock Projects - Pinzgau, Berchtesgaden, Salzburg, Salzkammergut. Salzburg: Eigenverlag Mayrhuber.