Feuertalberg, 2375 m

Elitärer Plateauberg über der Dietlhölle.

Östl. Totes Gebirge, Stoderkamm/Zentralplateau, Hinterstoder, Oberösterreich. Aufstieg knapp 1800 Hm.

P Dietlgut im hinteren Stodertal, gut 5 km sw. von Hinterstoder – Forststraße Dietlalm - Dietlhölle - Dietlbüheln - Bösenbühelsattel - SO-Flanke oder -Grat auf den Feuertalberg (Südostgipfel). Abfahrt wie Anstieg.

ÜbersichtKartedie Südostseite des Feuertalberg vom Großen Hochkasten (mit blutjunger, gut aufgewärmter Ulli)die Gipfelflanke etwas näher von unterhalb des Bösenbühelsattel; links der Schianstieg mit Durchschlupf, rechts die Gratvarianteder Ausgangspunkt für die Schibesteigungen zwischen Brandleck und Spitzmauer: das Hotel Dietlgut im hinteren Stodertal; die Dietlhölle rechts der Bildmitte

Die Dietlhölle ist die bekannteste und eine der zahmsten der insgesamt zehn teilweise sehr anspruchsvollen Stoderkamm-Abfahrten. Die meisten Tourengeher geben sich mit dem Erreichen der Dietlbüheln zufrieden. Die Krönung des Unternehmens ist allerdings die Besteigung des Feuertalberg, eines burgartigen Felskolosses, der die arktische Traumlandschaft des Zentralplateaus noch um mehrere Hundert Höhenmeter überragt. Die Kondition wird dabei auf die Probe gestellt - zu den bereits absolvierten 1350 Hm kommen 410 weitere -, alpine Erfahrung sind am Feuertalberg ebenfalls gefragt, mehr als an den benachbarten Hochkästen. Die Südostflanke wird nach oben hin sehr steil, der Durchschlupf vor der schönen Gipfelkalotte erfordert etwas Kletterei. Bleibt man am felsigen Grat, dann sollte man sich vor den oft weit auskragenden Wechten hüten; am obersten Grataufschwung wird's dann ebenfalls steil und leicht bröcklig, ausrutschen sollte man auf keinen Fall. Der Lohn am Gipfel ist allerdings süß, von kaum einem anderen Berg wird man die beeindruckenden Ausmaße des Toten Gebirges und seiner Nachbarn besser erfassen.
Ein derart abwechslungsreiches Programm wie am Stoderkamm, auf so engem Raum mit einer Vielzahl aussichtsreicher, entlegener Gipfel, beachtlicher Höhenunterschieden und rassiger Abfahrtslinien findet man selten - eigentlich sollte man sie alle gemacht haben. Näheres findet ihr im Bericht über Sigistal und Wassertal.
Eine weitere, noch ausgefallenere Runde führt uns vom Dietlgut über Brandleck und Hochkästen mit Abstieg/Abfahrt wahlweise durchs unfassbare Brentnerkar oder die Dietlhölle. Übers angrenzende Zentralplateau werdet ihr auf unserer Gesamtüberschreitung vom Pyhrnpass nach Bad Ischl fündig.

frühmorgens schieben sich die Hochkästen auf dem Weg ...... zur Dietlalm ins Blickfeld; rechts der Bildmitte Meisenberg und Spitzmauervom Ende des Fahrwegs erreichen wir in Kürze über den „Roten Sand“ den Auslauf der berühmten Abfahrtim untersten Teil sind wir zu Fuß schnellerBlick gegen Norden über die Kühplan auf Meisenberg und Spitzmauer, dazwischen die verdeckte Meisenbergrinneallmählich verflacht sich das Geländedurch eine Mulde mit steiler Rückwand ...... gelangen wir auf die Dietlbüheln, den „Gipfel“ der Hölle, wo die meisten Tourengeher die Felle ein- und die Jause auspackenendlich erscheint unser Ziel, der mächtige Feuertalberg, auf den uns noch 400 Hm fehlen; Ulli setzt zur flachen Querung ...... hinüber zum Bösenbühelsattel anvom Sattel steigen wir den Firnhang rechts empor und marschieren dann ohne Schi am Grat weiterBlick über die teils steile Südostflanke hinüber zum Dachsteinder obere Teil des Felsenwegs ist nicht ganz so steil, wie es scheint (leichte Schrofenkletterei, nicht ganz fest, I+)Tiefblick auf die Dietlbüheln; die angerissene Wechte ...... hängt stark über die Weitgrube hinausUlli erklimmt den Steilaufschwung des Grates ...... und steigt kurz danach auf die Nase aus; über der Weitgrube Gr. Priel (links) und Spitzmauerüber die quer gestellte Gratschneide laufen wir - ...... vorbei am Durchschlupf des Schianstiegs - ...... zur prächtigen Gipfelkalotte hinüberder Gipfelblick gegen Westenetwas rechts die Gipfel am nördlichen Plateaurandgegen NNO Schermberg und Gr. Prieldas tolle Panorama im Osten mit dem obersten Teil unserer über 7 km langen AbfahrtBlick zur Weißen Wand und den Niedern Tauern auf der Südseite, ...... über die wir auch wieder zu den Schi zurücksteigennoch wenige Schritte zu Fuß, ...... dann beginnt das ultimative Firnvergnügenin flotter Schrägfahrt geht's zurück auf die DietlbühelnEinfahrt in die Dietlhölleder oberste Hang ist der flachstekurzes Steilstück bei der Muldeaussichtsreiches Gleiten zwischen den Jahreszeiten; links der selten bestiegene Ostrawitz, hinten der Warscheneckstockmanchmal kommt man der Hochkasten-Nordwand ganz naheviel zu schnell fahren wir ...... in den unteren, steilsten Teil der „Höll“ eindie letzten Schneezungen reichen noch tief ins satte Talgrün hineinletzter Blick vom Parkplatz in die Höll
(27.04.2018)

Literatur: Stoderegger/Zehetner: Schitourenführer Region Pyhrn - Priel. www.schitourenfuehrer.at 2009.
Schall: Genuss-Schitourenatlas Österreich Ost. Wien: Schall.
Heitzmann: Skitouren vom Gesäuse bis zum Salzkammergut. Graz: Steirische Verlagsgesellschaft, Edition Gutenberg 2002.

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