Törlkopf, 2532 m

Steiler Leckerbissen über herrlichen Karböden.

Schobergruppe, Mörtschach im Mölltal, Kärnten. Aufstieg 1000 Hm.

P Gehöft Preimesser, Rettenbach, 6 km sw. oberhalb von Mörtschach – Forststraße/Wanderweg Pichleralm – kurz am Alpinsteig, dann die Karböden gerade weiter gegen W (Kuhleitenkopf) bis auf 2300 m – S-Flanke Törlkopf (auf ca. 50 Hm bis zur Gipfelabdachung Hangneigung über 50°).
Achtung: Unser Gipfel ist nicht zu verwechseln mit einem nur gut 2,5 km entfernten weiteren Törlkopf, 2821 m, zwischen den Seichenköpfen und der Himmelwand. Der Namensvetter lässt sich ebenfalls - aus dem Wangenitztal - mit Schi ersteigen und verlangt uns fast 500 Hm mehr ab.

ÜbersichtKarteder sanfte Auslauf der südöstlichen Schobergruppe überm Iselsberg; hinter den beiden sichtbaren Böden versteckt sich noch ein dritter zwischen dem Klettergrat der Garnitzen und unserem Törlkopf - ...... durch diese verzauberte Landschaft finden wir heute den Zustieg zum Gipfel (rechts)

Die höchst romantischen Karböden im Südostauslauf der Schobergruppe bilden einen entspannten Gegenpol zu ihren scharf geschnittenen Dreitausendern. Das enorm reizvolle Gebiet wird selten aufgesucht, kundige Einheimische haben jüngst im Sattel zwischen dem Klettergrat der Garnitzen und dem Kuhleitenkopf ein Kreuz errichtet - als Zielpunkt für eine stressfreie, aber wunderschöne Schitour ohne Gipfel. Aber auch Liebhaber von rassigeren Abfahrten werden hier nicht enttäuscht sein: An den relativ kurzen, aber wilden Flanken der Randgipfel brauchen wagemutige Freerider nicht lange zu suchen, um auf 50° Hangneigung und mehr zu stoßen. Auch unser Törlkopf zeigt unterhalb des Gipfeldachs kurz einmal die Zähne. Die Besteigung lohnt in jedem Fall – und sei es zu Fuß: Erst auf den letzten Schritten zum höchsten Punkt zeigt sich hautnah das gewaltige Panorama des höchsten Schoberkammes vom Perschitzkopf übers Petzeck zu den Friedrichsköpfen.

über eine Forststraße bzw. den markierten Sommerweg erreichen wir die Almen an der Waldgrenze; die Pichleralm liegt nur wenige Minuten weiter rechterhand (im Sommer Auffahrt von Mörtschach, von Ende Mai bis Anfang Oktober wird man dort zudem mit kulinarischen Köstlichkeiten versorgt, Übernachtungsmöglichkeiten)in gerader Linie steigen wir weiter gegen den Törlkopf, bei der Gabelung leicht links; rechts hinauf führt der versicherte „Alpinsteig“ in Richtung Wangenitzseehütte, der von Hochgewittern oft in Mitleidenschaft gezogen wirdvom Fuß der steilen Törlkopf-Südflanke blicken wir hinüber auf den langen Garnitzen-Ostgrat mit seinen zwei markanten Türmen (die sommerliche Überkletterung des Grates (II+) mit der anschließenden Überschreitung von Kuhleitenkopf und Törlkopf s. Archiv Bergsteigen)gleich daneben die imposante Kuhleitenkopf-Ostflanke, die das Herz jedes Freeriders höher schlagen lässtnach einer weiteren 90°-Drehung stehen wir vor dem steilsten Teil der Törlkopf-Südflanke, ...... über den wir die Schi vorzugsweise tragennach gut 50 Hm stehen wir am Rand des wesentlich bequemeren Gipfeldachshinter einer Scharte des Verbindungsgrats zum Kuhleitenkopf erspähen wir den Mulleter Seichenkopfam Gipfel des Törlkopf eröffnet sich ein umfassendes Panorama: ...... im Süden über Kreuzeckgruppe und Lienzer Dolomiten hinweg bis zu den höchsten Gipfeln des Karnischen Hauptkammsrechts anschließend der Grat zum Kuhleitenkopf und der Mulleter als höchster Gipfel des Seichenkopfkammsdann die feinen Kare hinunter ins Wangenitztal; circa in der Bilddiagonale die Linie auf den nächsten (versteckten) Törlkopfder „unverbaute“ Nahblick auf den höchsten Schoberkamm (die so gut wie vergessene Traversierung der gesamten Flanke s. im Archiv Bergsteigen unter Zenitzen - Kl. Petzeck)jenseits des Mölltals die Goldberggruppe mit einem Meer von tollen Schigipfelnhinterm Mölltalknie die Kreuzeckgruppeim Südosten schließlich wieder die Lienzer Dolomitendie Abfahrt am Gipfeldach gibt sich entspannt, ...... an der Kante zum Steilhang weht uns gleich ein anderer Wind um die Ohren; vom Beginn weg ...... etwas mehr als 50° Hangneigung ...... trauen wir uns anfangs testhalber nur mittels schrägem Abrutschen zu, ...... bis wir etwas weiter unten wieder zu gepflegten Schwüngen übergehenBlick in den Karschluss, dessen Rund wir ...... vom Fuß der Steilflanke ...... gegen den Uhrzeigersinn ausfahren, um die Abfahrt ganz drüben im Schatten der Garnitzenspitzen fortzusetzennach langer genussreicher Schrägfahrt im Halbrund ...... gelangen wir knapp unter den flachen Garnitzensattel, wo Einheimische jüngst mit einem Kreuz den Zielpunkt zu einer absoluten Plaisirschitour ohne Gipfel gesetzt habenbald haben wir den jenseitigen Karrand erreicht, ...... wo wir uns den besten Pulver erhoffenzwischen unserer Aufstiegs- und Abfahrtsspur gibt es aufgrund der perfekten Geländebeschaffenheit ...... jede Menge Varianten, ...... eine schöner als die andereweit unten, schon nah am Kammerbichl, ...... ziehen wir unsere Linie nach einem letzten Rückblick ins Kar ...... wieder hinüber zur Aufstiegsspur ...... und über schöne Schläge zurück zur Forststraße
(14.03.2024)

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