Südl. Leitmeritzer Spitze, 2640 m

Traumrunde Ödkar – Mohammedanerkar.

Gailtaler Alpen, Lienzer Dolomiten, Lienz, Osttirol. Aufstieg 1100 Hm.

P Lienzer Dolomitenhütte, 1610 m (Mautstraße von Lienz/Tristach) - Insteinhütte - Marcherstein – Karlsbader Hütte – Laserzer Ödkar – Ödkarscharte – P. 2625 – S-Grat Südl. Leitmeritzer Spitze (II+) – Abfahrt Mohammedaner Kar (früher Kerschbaumer Ödkar) – Kerschbaumertörl – Laserzbachgraben – P Dolomitenhütte.

ÜbersichtKartedie beiden beliebtesten Abfahrten in der Laserz hoch über Lienz: links Ödkar, rechts Mohammedanerkar, gesehen von Norden (Winkelwald)dieselbe Ansicht von der Dolomitenhütte

Wahrscheinlich die bekannteste Standardtour in den Lienzer Dolomiten, mit Sicherheit eine der schönsten, auch wenn man sich mit der einfachsten Variante - der Abfahrt von der Ödkarscharte zurück über die Karlsbader Hütte - zufrieden gibt. Die steile Einfahrt vom P. 2625 (direkt am Fußpunkt der kurzen Südkante unserer Leitmeritzer Spitze) ins Mohammedanerkar kann bei ungünstigen Verhältnissen schnell Probleme aufwerfen, bei Hartschnee gefährlich. Aus dem relativ harmlosen Kar selbst führen neben der üblichen Abfahrt vom Kerschbaumertörl bei Bedarf noch drei weitere, steilere Optionen zurück in die Laserz: eine Teplitzer Rinne und zwei Törlkopfrinnen (s. Bildteil).
Die Karlsbader Hütte streifen wir übrigens auch auf unserem Laserzlauf original, bei dem man ausgehend von Lavant im Drautal das Keilspitz- und Sandspitzmassiv umrundet.

beim Zustieg zur Karlsbader Hütte drei Varianten: Forststraße, Sommerweg oder gleich direkt im Graben des Laserzbachsbeim Marcherstein (Gedenktafel für Mathias Marcher, 1853-1926, einem großen Führer der Lienzer Dolomiten) erreichen wir freies Gelände und werfen einen Blick aufs Kerschbaumertörl, auf dem der zweite Teil unserer Abfahrt beginntdie Karlsbader Hütte vor Wildsender und Seekofel, rechts das Ödkar; ganz links das enge Laserztörl, der höchste Punkt in der alten Wegführung des berühmten Laserzlaufs (s. Archiv)die Abfahrt durchs Ödkar ist die einfachste in der Laserz; aus dem Mohammedanerkar (hinter der Rampe rechts) bieten sich als Varianten drei Rinnen an, welche von links nach rechts an Steilheit nachlassen: die Teplitzer Rinne entlang der Nordwand der gleichnamigen Spitze ...... und die beiden Törlkopfrinnen (rechts der Bildmitte)noch weiter rechts die Standardabfahrt vom Kerschbaumertörl und die Gamswiesenspitzen mit ihren Kletterwegen (s. in den Archiven Bergsteigen und Klettern)über der Hütte Simonskopf, Teplitzer Spitze und die Leitmeritzer Spitzen rechts der Ödkarschartedas Laserzer Ödkar im Schatten des Seekofelan der Ödkarscharte, 2596 m, haben wir den Hauptkamm erreicht und uns den herrlichen Blick auf die Sonnseite verdient; links beginnt der Seekofel-Klettersteig (B/C)von der Scharte nur mehr wenige Schritte hinauf zur Schulter (P. 2625) am Fuß der kurzen Kante auf die Südl. Leitmeritzer Spitzehier auf der Schulter beginnt links die steile Einfahrt ins Mohammedanerkar, der Südgrat zur Spitze misst kaum eine Seillänge (II+)die überschaubare Kletterstrecke ist sogar mit blauen Punkten markiert; vom Gipfel ...... bietet sich ein herrliches Panorama: beginnend im Nordosten die Laserz (hinterm Schartenschartl die wilde Abfahrt ins Lavanter Steinkar, s. Archiv)zum Greifen nahe Seekofel und Wildsenderanschließend auf Kärntner Seite die fotogenen Zapfen von Grubenspitze und Böses Weibele, welche ebenfalls auf Schi erstiegen werdenBlick bis hinter die Staatsgrenze ...... auf Lesachtal und den Karnischen Hauptkammim Westen die Kerschbaumer Ödscharte und der Simonskopf, weiter hinten Eisenschuss und Kreuzkofel (s. Archiv Bergsteigen), der Westauslauf der Karnier und die Sextener Dolomitenzuletzt der Tiefblick auf unsere Abfahrtdie steile Einfahrt ins Kar ist uns noch zu hart, ...... deshalb nehmen wir die ersten Meter zu Fuß, ...... bis im Falle eines Ausrutschers die Gefahr einer Felskollision gebannt istdann steht dem Vergnügen nichts mehr im Wegberauschende Abfahrt im oberen Mohammedanerkar; vor dem weißen Zapfen rechts  (Kl. Teplitzer Spitze) die Einfahrt in die steile und enge Teplitzer Rinneunter den Wänden des Simonskopfvor uns Törlkopf und Kl. Gamswiesenspitze, rechts der grüne Rauchkofel und die Schobergruppeweiter unten wird bereits die kleine Gegensteigung zum Kerschbaumertörl sichtbar; links Spitzkofel und KreuzkofelRückblick vom Kerschbaumer Törl ins Mohammedanerkar ...... und gegen Westen auf die Umrahmung der Kerschbaumer Alm zwischen Zochenpass (links) und Hallebachtörlein steiler Osthang bringt uns zurück in die Laserz; vor uns die Zacken zwischen Laserzwand und Sandspitzen, welche man auf dem wunderschönen Panorama-Klettersteig überschreiten kannUlli nähert sich dem steilen MittelteilBlick zur Karlsbader Hütteunten halten wir uns links ...... ins Bett des Laserzbaches, ...... durch welches wir genussvoll hinunter zur Forststraße gleiten
(05.04.2024)

Literatur: Mariacher: Schitouren in Osttirol, Band 2. Tristach: Zloebl 2012.
Gaisbacher/Haberl/Grüner: Skitourenführer Lienzer Dolomiten. Lienz: Touristenverband Osttirol.

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