Schwarzkopf, 2765 m
Höchster Schigipfel im Fusch - Rauriser Kamm.
Glocknergruppe, Fusch an der Glocknerstraße, Salzburg. Aufstieg 1600 Hm.
Bad Fusch – Embach Grundalm – Riegeralm – Grüne Lacke – NO-Flanke zum Gipfel – Abfahrt NW-Flanke – P.
Das heute mehr oder weniger verfallene Bad Fusch war in früherer Zeit, spätestens seit dem 15. Jahrhundert, als legendärer Höhenkurort bekannt. Schon im Mittelalter fanden etwa Bauern aus dem damals stark versumpften Oberpinzgau, die am „Wechselfieber“ erkrankt waren, an den heilkräftigen Quellen des Weichselbachtales Linderung ihrer Beschwerden. Zu dieser Zeit soll in dem kleinen, aber reichen Ort (Silberbergbau am Kühkarlkopf) sogar eine zweitürmige Kirche gestanden haben. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatte der Salzburger Fürsterzbischof Friedrich Schwarzenberg in Bad Fusch 15 Jahre lang seinen Zweitwohnsitz. Der begeisterte Alpinist ließ Wanderwege und Unterstandshütten errichten und erstieg unter anderem erstmals den Hohen Tenn. Auch Friedrich Loos und Hugo von Hofmannsthal waren immer wieder hier anzutreffen. Lawinen, Brände und die Konkurrenz benachbarter Ferienregionen besiegelten schließlich den Niedergang des Ortes und brachten dem stillen Seitental seine Weltabgeschiedenheit zurück.
Es ist schon lange her, dass wir auf dem Schwarzkopf standen, einem von Ullis ersten größeren Schibergen; daher auch die bescheidene Qualität mancher Fotos – sie stammen teils noch aus unserer prädigital-postpubertären Phase. Unsere nostalgischen Erinnerungen an diesen rassigen Schiberg erlebten in den letzten Jahren allerdings so manches Revival, von verschiedensten Seiten haben wir ihn keck aus dem umgebenden Gipfelmeer ragen sehen, etwa vom Imbachhorn, vom Edlenkopf oder vom Ritterkopf. Der Schwarzkopf gehört eigentlich in jedermanns Schitouren–Schatztruhe!
Literatur: Stadler/Philipp: Schitourenführer Hohe Tauern. Köngen: Panico 2017
Schall: Genuss-Schitourenatlas Österreich West. Wien: Schall.