Hochkreuzspitze, 2740 m
Grenzgipfel zwischen dem Defereggen- und dem südtiroler Gsieser Tal.
Villgratner Berge, St. Jakob in Defereggen, Osttirol. Aufstieg 1300 Hm.
P Rinderschinken, Mariahilf, 3 km westl. von St. Jakob in Defereggen – Rodelbahn Vordere Stalle (bewirtschaftet) – Forstwege Hintere Stalle – Talschluss – Pfoisattel – SO-Flanke Hochkreuzspitze.
Die Hochkreuzspitze verbirgt sich in perfekter Einsamkeit im höchsten Kamm der Villgratener Berge (Bezeichnung lt. Alpenvereinseinteilung, oft auch Deferegger Alpen) zwischen Rote Spitze und Deferegger Pfannhorn. Während die beiden Letztgenannten in der kalten Jahreszeit kaum bestiegen werden, ist unser heutiges Ziel zumindest bei den Einheimischen sehr beliebt, obgleich sie den Forststraßenzugang zur Hinteren Stalle bei Lawinengefahr treffend als Mausefalle bezeichnen.
Wir können uns von der Richtigkeit dieser Behauptung überzeugen. Der Föhneinfluss lässt aus der steilen Kahorn-Flanke laufend kleine Nassschneerutsche in die Ragötzlbachschlucht sausen, nach dem dritten Lawinenkegel auf der Forststraße macht Ulli mit Ronja kehrt, Erich schleicht mit hellwachen Nasenflügeln hinauf in den Talschluss. Hier oben ist es viel kälter, zwischen mehreren Möglichkeiten gilt es im spurlosen Gelände die sicherste zu finden. Am harten Gipfelkamm ist die Sicht meist erstklassig, als besonderer Blickfang erweisen sich die Sextener Dolomiten, ansonsten aber ist die Hölle los. Sturmböen von über 100 km/h quirlen nach allen Richtungen feinen Triebschnee über die Kämme – ein bedrohliches Ambiente. Bei der fluchtartigen Abfahrt zeigt sich der Schneedeckenaufbau in den schattigen Hängen noch erstaunlich freundlich, trotzdem genießt Erich den Abend in der warmen Ferienwohnung im Kreise seiner Lieben noch intensiver als sonst ...
Eine Linkliste zu weiteren Deferegger Touren findet ihr im Anhang unseres Almerhorn-Berichts.
Literatur: Mariacher: Schitouren in Osttirol, Band 1. Tristach: Bookz 2011.