Steinerkogel, 1589 m – Lahnberg, 1594 m
Einsame Runde über den Quellen der Stillen Mürz.
Mürzsteger Alpen, Schwarzau im Gebirge. Niederösterreich. Aufstieg 1300 Hm.
Triebl, Preintal, Schwarzau im Gebirge – Gscheidl (beliebte Mariazell-Wallfahrer-Route mit reichhaltiger Sammlung von Gedenktafeln) – jenseits abwärts gegen das Tal der Stillen Mürz – Forststraße nach S ins Zöchlingbachtal – N-Kamm (Harnleitenriegel) auf den Steinerkogel – Übergang Rauchstein – Alplgrabensattel – SW-Flanke auf den Donnerkogel – Übergang zum Lahnberg. - Bei der Abfahrt durch den Lahngraben wird bei spätestens 1100 m das Ausqueren auf der Forststraße nach NW empfohlen, der untere Grabenteil kann fast nicht noch mehr zuwachsen.
Wenige Tage nach unserem Amaißbühel-Abenteuer zieht es uns wieder ins menschenleere Gebiet zwischen Gippel und Rax, Schwarza und Mürz. Obgleich die vorgestellte Runde mit dem viel befahrenen Lahngraben ausklingt - als eine Empfehlung für abfahrtsorientierte Tourengeher kann sie sicher nicht gelten. Schon der Zustieg zum Steinerkogel, dem ersten der vier Gipfel, führt über eine Wasserscheide und zieht sich gehörig.
Dafür dringt man in märchenhaftes Bergland vor, von dem kaum je einer etwas gehört hat. Absolute Ruhe, reicher Wildbestand, ein abwechslungsreicher Geschicklichkeitsparcours. Große Teile des 5 km langen Kammes sind waldfrei – genau dieser Umstand hat uns beim Kartenstudium neugierig gemacht. Mehr oder weniger ausgeprägte Wechten sind an der Tagesordnung, wirklich aufhalten kann aber nur der burgartige Obelisk des Rauchstein. Wahrscheinlich ist es am günstigsten, ihn im nördlichen Steilwald zu traversieren. Auf der Südseite erlebt man seine Wunder, wird steil hinauf bis knapp unter den Gipfel gedrängt, findet sich auf dem scharfen Ostgrat wieder und kommt sich mit Schi in der Hand reichlich deplatziert vor. Hat man seine Felle nicht in Schuss und stollt es beim Gehen kräftig an, taucht bald die Frage auf, ob man heute überhaupt noch nach Hause kommt.
Wenn diese Schilderung von vornherein abschreckend wirken sollte, dann kann man Steinerkogel und Rauchstein rechts liegen lassen und aus dem Zöchlingbachtal - vorbei am Butterriegel - gleich in den Sattel südl. des Donnerkogel ansteigen, was die ganze Expedition gleich um einiges gemütlicher ausfallen lässt.
Beim Aufstieg über die lichten Hänge des Donnerkogel ist die Welt wieder in Ordnung. Der bequeme Verbindungsgrat vom höchsten zum letzten Gipfel der Runde bietet einen Skywalk voller ungekannter Perspektiven auf bekannte Berge.
Literatur (lediglich über den Lahnberg): Schall: Genuss-Schitourenatlas Österreich Ost. Wien: Schall.