Collinettaplatten, 6- bis 9-

Karnischer Hauptkamm, Plöckenpass, Friaul-Julisch Venetien. Zustieg (mit Gegensteigungen) 400 Hm + um die 30 Routen zwischen einer und fünf Seillängen, zwei weitere Klettergärten in der unmittelbaren Umgebung: Dironcave (17 Routen 4 bis 10-) und Vedrans (13 Routen 7+ bis 10-), s. Literatur.

P Plöckenpass (Passo di Monte Croce Carnico, 12 km von Kötschach-Mauthen, 34 km von Tolmezzo) - Untere Collinetta-Alm – 80 Hm Abstieg und Querung ins Tal des Monumenzbachs – Aufstieg (Forststraße mit Abkürzer) zur Casera Val di Collina. Kurz davor am Weg 149 scharf rechts abbiegen und nach wenigen Schritten links hinauf zum Klettergartenbereich. Die beschriebenen Mehrseillängenrouten befinden sich im äußerst linken Wandteil ganz oben.

 ÜbersichtKartedie Collinettaplatten vom Zustieg aus Osten; der höhere Wandteil links sind die Platten mit den beschriebenen Routen, rechts anschließend, teilweise hinter den Bäumen versteckt, der Klettergarten; ganz rechts im kleinen Tal noch zwei weitere Klettergärten, s. Text

Die breite Wand in landschaftlich bester Lage hoch über der Plöcken-Südtrasse weist zwei getrennte Bereiche auf: Der untere, nördliche Teil ist als Klettergarten eingerichtet, Routen ab dem 7. Grad, auch einige Mehrseillängentouren. Immer an der Wand entlang nach links hinauf gelangt man zu unseren Platten. Die leichteste Linie und gleichzeitig der Klassiker hier ist die Via De Infanti/Simonetti (5+/6-); bei der Gelegenheit haben wir gleich auch die beiden benachbarten Routen (Placche centrale, 6 und Via Dorigo, 6/6+) beschnuppert. Wenn man den im Vergleich zu den vielen passnahen Klettergärten etwas längeren Zustieg nicht scheut, wird man mit Einsamkeit belohnt und kann zwischen den bequemen Abseilständen einen vergnüglichen Tag verbringen.

Wegen des Felssturzes auf der Plöckenpass-Südseite haben die italienischen Behörden auch den Steig 401 ab Passhöhe gesperrt und somit den Zugang zu sämtlichen Klettereien am Kleinen Pal unterbunden (s. die beiden letzten Fotos). Mit einer Öffnung ist nicht vor Ende 2024 zu rechnen.

den etwas längeren Zustieg sollte man nicht scheuen: überm kleinen Seenauge auf der Unteren Collinetta-Alm zeigt sich der Cellon (s. Archiv Bergsteigen), über die Südseite führt einer der schönsten Klettersteige des Gebietes - die Via ferrata Senza Confini (Weg ohne Grenzen, D)von der Lacke heißt es 80 Hm in den Wald absteigen, dann hinter dem Rücken rechts im Tal des Monumenzbachs hinauf ...... zu unseren Platten; alle drei im Bericht erwähnten Wege führen durch diesen Bereich am linken Rand der breiten Wandformation. Die Via De Infanti/Simonetti (5+/6-) beginnt im linken unteren Eck ...... und verlässt schon nach einigen herrlichen Plattenmetern den Schatten des WaldesBlick vom 2. Stand gegen Nordost auf Cellon, Plöckenpass mit Polinik dahinter und Kl. Pal; rechts unten erkennt man den Felssturz, der zur Straßensperre auf italienischer Seite geführt hatUlli in der 3. SL, die wilde Spitze links hinten ist der Pizzo di Timauin der Ausstiegslänge der Via De Infanti/SimonettiErich in der 4. SL der Placche centrale, 6; die Via Dorigo gleich rechts davon in den seichten Rillendie Situation am Plöckenpass im Sommer 2024: aufgrund der Sanierungsarbeiten an der Südtrasse haben die italienischen Behörden den Zugang zu sämtlichen Klettereien am Kl. Pal gesperrtfür die umfangreichen baulichen Sicherungs- und Instandsetzungsmaßnahmen, welche durch den Felssturz erforderlich geworden sind, wurden 20 Millionen Euro bereitgestellt
(10.07.24)

Literatur: Lexer/Lieb-Lind: Best of Karnische & Julische Alpen. Alpinklettern, Sportklettern & Bouldern. Köngen: Panico Alpinverlag 2020.
Wurzer: Karnisch Alpin Climbing Guide. Kötschach-Mauthen: Tourismusverein 2010.

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