Kuatau, 350 m – Anahoabucht

Auf der „Insel der Säulen“.

Ua Pou, Marquesas, Französisch Polynesien. Aufstieg insges. 600 Hm.

Hakahau – auf dem nordwestlichen Ast der einzigen Inselstraße bis zum zweiten flachen Sattel, ca. 200 m – Südwestkamm und -kante (II-) – Überschreitung der drei Gipfelerhebungen – Abstieg Nordkamm – Westflankenquerung zurück zum SW-Kanten-Einstieg – am Rückweg kann man als Abstecher die unbenannte Felskuppe sö. des ersten Straßensattels erklettern; Abkürzen der Straßenkehren möglich (s. Karte).
Die Standardwanderung vom Hafen aus: Aufstieg zum Weißen Kreuz, ca. 130 m (Straße/Fahrweg Westflanke/Nordkamm) und Abstieg in die schöne Anahoabucht.

Übersicht MarquesasÜbersicht Ua PouKarteauf der Fahrt entlang der Nordküste Ua Pous offenbart sich aufgrund der Bewölkung nur ein Teil der landschaftlichen Schönheit, ...... immerhin genug, um Bergsteiger- und Klettererherzen höherschlagen zu lassenbei unserem Zeitlimit auf der Insel kommt uns der felsige Wächter an der Nordseite des Hafens gerade recht

Als Erich anfangs der 1970er eine Fotographie von Ua Pou im Südpazifik in die Hände fiel, war sofort der Wunsch geweckt, als Bergsteiger einmal im Leben dort gewesen zu sein. Die drittgrößte Marquesasinsel bietet mit seinen bis zu über 1200 m in den Himmel strebenden Basaltzähnen tatsächlich eines der atemberaubendsten Landschaftsbilder unserer Erde. Einer alten polynesischen Legende nach bauten die Götter bei der Erschaffung von te fenua enata, der „Erde der Männer“ (alter Name für die Marquesas) zuerst die Säulen des „großen irdischen Hauses“ – die Berge von Ua Pou. 2015 versuchte sich endlich ein amerikanisches Team mit großem technischem Aufwand am höchsten der gigantischen Zapfen, acht Jahre später verschlug uns der Zufall hierher.
Nachdem wir das Video der Amerikaner (https://www.planetmountain.com/en/news/climbing/poumaka-jungle-tower-climbing-with-mike-libecki-and-angie-payne.html) gesehen haben, verkraften wir plötzlich locker, dass uns nur ein Tag auf der Insel gegönnt ist. Die Standardwanderung vom Hauptort Hakahau ist nur ein besserer Spaziergang, deshalb versuchen wir uns auf gut Glück am Kuatau, dem steinernen Wächter an der Nordseite der Hafeneinfahrt – mit Erfolg. Außerdem bleibt uns sogar noch Zeit, in die Inselkultur einzutauchen und uns von der Kunstfertigkeit ihrer Bewohner zu überzeugen.
Allgemeine Reiseinfos sowie Links zu weiteren Touren in Französisch Polynesien im nature-classic-Bericht zum Mouaputa.

Hakahau, der Hauptort auf Ua Poudie Südwand des Kuatau; über den Sattel links führt die einzige asphaltierte Inselstraße zu einer Art Landebahn für Kleinflugzeuge, die Ähnlichkeit mit einer Buckelpiste aufweistam Strand laufen wir rund um die Hafenbuchtda es seit vier Jahren hier nicht mehr geregnet hat, sind weite Teile der Insel nicht - wie in Polynesien üblich - von dichtem Dschungel überwuchert, sodass wir eine reelle Chance sehen, auch ohne gebahntem Pfad an den Fuß des Berges zu gelangenunweit des ersten Straßensattels ein kleiner Aussichtsfelsen, den wir beim Rückweg erkletternein amerikanisches Team versuchte sich 2015 am höchsten der über die Insel verteilten Basaltpfeiler; in ihrem Video erscheint das Abenteuer beinahe lustig - wenn es nicht so gefährlich wärewir wollen über den flachen Rücken von links zum Fuß des Gipfels ansteigenim zweiten Sattel verlassen wir die Straße ...... und treffen zu unserer Überraschung auf eine Art Weg, ...... der in angenehmer Steigung ...... zur kurzen Südwestkante führtgibt es auf Ua Pou doch jemanden, der auf die Berge steigt? - Oft erntet man auf den Marquesas nur schallendes Gelächter, wenn man nähere Infos zu einem Gipfel haben möchteam Kantenfußhält man sich am linken Rand der Kante, ...... kommt man mit dem 2. Schwierigkeitsgrad durch; Achtung auf erdige Passagen zwischendurch, wo auch größere Blöcke einmal nachgeben könnennach ca. 70 Höhenmeter verflacht sich der Gratin griffigem Fels ...... überklettern wir ein paar Felstürmchenüber dem Inselinneren will es immer noch nicht aufreißeneine flache Gratstrecke ...... leitet auf den Westgipfelwenige Schritte weiter ...... stehen wir am Hauptgipfelauf die dritte Erhebung ist es auch nur mehr ein KatzensprungRückblick GipfelgratBlick vom Ostgipfel über den Hafen hinweg zum Weißen Kreuz und zur versteckten Anahoabucht, die wir am Nachmittag erwandernAbstieg am geblockten, schütter bewachsenen NO-Gratdie Überschreitung von Nordenweiter unten geht's durch Unterholz und über etliche Blockrinnen zurück zum Kanteneinstieg ...... und auf dem Kamm zurück zur Straßedie unbenannte Felskuppe überm ersten Straßensattel ist in wenigen Minuten erklommen ...... und bietet nochmals schöne Ausblickebeim Abstieg kürzen wir die oberen Straßenkehren ab und kommen gerade rechtzeitig zurück nach Hakahau, ...... wo im Kulturzentrum der Insel ...... eine polynesische Tanzgruppe eine Vorstellung gibtdie authentische Darstellung der alten Kriegerkultur, basierend auch auf Menschenopfer und Kannibalismus, ...... wird noch von Generation zu Generation weitergegeben; die untermalenden Gesänge sind Allgemeingut und werden von der gesamten Bevölkerung getragenauch das Kunsthandwerk blüht auf den Marquesasbesonders kreativ sind Holzschnitzereien und Arbeiten aus Knochen und Muschelndoch wir haben immer das Wetter im Auge ...... und möchten noch mehr von der Insel sehen; nächstes Ziel: das Weiße Kreuz, Standardwanderung überm Hauptortein besserer Spaziergang: 130 Hm auf problemloser Piste ...... hinauf zum Aussichtspunkt über dem Ort Hakahauvom Weißen Kreuz noch einmal ...... ein netter Blick auf unseren Vormittagsbergso richtig Südseeromantik kommt beim Anblick der Anahoabucht jenseits des Kammes aufeigenartiger Kontrast zwischen dem weitgehend trockenen Hinterland ...... und den Farben am Strandder südliche, wildere Abschnitt wird gern von einheimischen Jugendlichen zum Wellenreiten besuchtder nördliche Teil der Bucht ist ein paradiesischer Spielplatz ...... nicht nur für MenschenUa Pou -  eines der schönsten Enden der Welt
(08.02.2023)

Literatur: Schyma: Reise-Handbuch Südsee. Ostfildern: DuMont 2019.
Kay: Tahiti & French Polynesia. Lonely Planet.

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