Isalo-Nationalpark

Geführt und solo im spektakulären Sandsteingebirge.

Isalo-Gebirge, Ranohira, Ihorombe, Madagaskar.

ÜbersichtKarte NationalparkKarte Trails; die Satrana Lodge mit ihrer von Erich erkundeten Haustour an der Südspitze des Isalo-Gebirges liegt etwa 5 km ssw. von Ranohira etwas abseits der Nationalstraße 7

Der seit 1962 bestehende Isalo-Nationalpark ist einer der beliebtesten in Madagaskar, er liegt etwa 240 km nordöstlich von Tulear (Toliara) im Hochland auf einer Seehöhe zwischen 500 und fast 1300 m. Riesige, in allen Farben schillernde Sandsteinformationen mit oasenartigen Tapia- Wäldern und Naturpools in bis zu 200 m tiefen Canyons machen das stark zerklüftete Gebiet zu einer landschaftlichen Besonderheit, in der man 77 Vogel-, 39 Reptilien- und 14 Primatenarten, vor allem die herzigen, tagaktiven Katta-Lemuren beobachten kann. Wie in allen madagassischen Nationalparks ist auch hier ein Führer obligatorisch. Der Guide weist auf viele Besonderheiten hin, welche ohne kundige Begleitung unbemerkt bleiben würden. Wir waren in der komfortablen Satrana-Lodge mit ihren Zelt-Bungalows untergebracht, welche zwar knapp außerhalb der Nationalparkgrenzen, aber nichtsdestotrotz am Fuß eindrucksvoller Felswände liegt. Die Gelegenheit hat sich Erich nicht entgehen lassen: Nach der gemeinsamen, geführten Vormittagstour – Natural Pool Trail und Namaza Trail, technisch harmlos, aber wunderschön – hat er sich gleich anschließend allein in die unerschlossene Felswildnis am Südende des Gebirges gewagt und sozusagen eine Satrana-Haustour über drei Gipfel gefunden.
Nächste Etappe: Caméléon. Standard-Bergwanderung im Andringitra-Gebirge.
Weitere Touren auf Madagaskar im Anhang unseres Artikels über Antsirabe.

die Satrana Lodge (rechts der Bildmitte) liegt eindrucksvoll am Fuß der südlichsten Isalo-Ausläufer gerade außerhalb der Nationalparkgrenze und eignet sich daher bestens für führerlose Streifzüge in den wilden Sandsteinformationen; die „Haustour“ (am Ende der Bilderreihe) bewegt sich über die Höhe der linken Bildhälftedie Lodge liegt in einsamer Umgebung etwa fünf Kilometer außerhalb des Städtchens Ranohiraneben einer kleinen Bibliothek verfügt sie ...... über gepflegte Aufenthaltsräume, ...... einen Wintergarten mit Freiterrasse ...... und einen Pool mit benachbartem Restaurant, ...... wo wir uns schon in aller Früh für die Touren stärken könnenuntergebracht ist man in zeltartigen Bungalows mit gemauerten Bädern, ...... welche wir ausreichend komfortabel gefunden habenim Norden unserer überdachten Terrasse, hinter der weiter entfernten Nationalstraße 7 beginnt das über 800  km² große Nationalparkarealauch unmittelbar hinter der Hotelwiese locken massive Sandsteinwände und -türme, welche nach unserer geführten Nationalparkwanderung in Eigenregie erkundet werdendas Parkcenter in Ranohira - unser (obligatorischer) Guide wartet schonunser Fahrer-Freund Adolphe bringt uns zum Ausgangspunkt des Natural Pool Trails, von wo wir gleich zu Beginn eine Art Hochfläche zwischen den Sandsteintürmen ersteigendie Natur hat hier oben seltsame Formationen erschaffen, wie diese „Schildkröte“schon bald zeigt sich, dass wir ohne Führer dem Weg zwar gewachsen wären, aber viele interessante Details übersehen hätten, wie etwa diesen Seidenraupenkokon, ...... diese unserem Sonnentau ähnliche fleischfressende Pflanze (Drosera Madagascariensis) ...... oder die perfekt getarnte Stabheuschrecke (Medauroidea extradentata), welche wir trotz des vom Guide vorgegebenen Bildausschnitts von vielleicht 30 mal 30 cm lange nicht finden konntenin flottem Tempo streben wir dem Gipfel des Trails zu (über den Köpfen der Mädels): ganz links in die Schlucht, ...... zwischen den Türmen durch ...... in einen kleinen Sattel ...... und über einen kurzen Felsgrat auf den höchsten Punktim Norden allerlei Felsgestalten und die nächste Hochebene, die wir im Anschluss zum Natural Pool überqueren werden, um den Namaza Trail zu erreichenUlli und Ronja auf der östlichen Gipfelplattform - wir kommen aus der Schlucht im HintergrundOrientierungstafel am Ostgipfel mit Richtungsangaben zu einigen Weltstädtenwir klettern zurück in den Sattel und folgen weiter dem Trail gegen Westenüberall am Weg kletterfreundliche Felsgebilde mit eigenartigen FlechtenTotenkopf vorausmanchmal glaubt man sich im Wilden Westendas „Krokodil“immer wieder trifft man in entlegenen, schwer zugänglichen Regionen Madagaskars auf Gräber; von den komplizierten Totenriten mit Umbettungen oftmals in steilen Felswänden erhoffen sich die Stammesangehörigen die Mithilfe der verstorbenen Ahnen für ihr eigenes Seelenheilbeim Abstieg auf die Ebene verrät uns das grüne Band die enge Schlucht, in der sich das natürliche Wasserbecken verstecktam Rand der mit Bäumen bestandenen Klamm späht Ronja ...... hinunter zum nächsten Etappenziel, ...... dem paradiesisch gelegenen Natural Pool, ...... in welchem sie sogleich ein Bad nimmtaus der pittoresken Felsschlucht ...... klettern wir wieder hinaus auf die Hochebene ...... und setzen unseren Weg nach Norden ins Herz des Isalogebirges fortumgeben von prächtigen Wandformationen ...... treffen wir auf endemische Besonderheiten wie diesen Elefantenfuß (Pachypodium), dessen verdickter Stamm Wasser speichertMadagaskar beherbergt mehr als 80 Schlangenarten, von denen keine für den Menschen gefährlich istWegkreuzung am Hochplateauam nördlichen Rand der Ebene öffnet sich eine Schlucht, ...... durch welche wir den Abstieg ins Namazatal antretenan der rechten Schluchtflanke ...... führt ein breites Band ...... unterhalb von eindrucksvollen Wänden ...... hinaus auf einen aussichtsreichen Sporn; linkerhand die Gabelung der Namazaschlucht: zuerst werden wir dem rechten Ast hinauf zum Nymphenfall folgen, anschließend besuchen wir die beiden malerischen Teiche im linkenrechterhand blicken wir bereits hinaus zum Parkplatz am Beginn des Namaza Trails, wo uns Adolphe mit seinem Landcruiser erwarten wirdunten im bewaldeten Talgrund begegnen wir einem Katta ...... und gleich darauf einem Trioder Katta, auch Ringschwanzlemur genannt, ist im Südwesten Madagaskars häufig anzutreffen; er ist tagaktiv und hält sich viel am Boden aufhinauf? ...... oder doch hinunter?Jumpin' Jack FlashKattas sind Allesfresser und leben in Gruppen von durchschnittlich 13 bis 15 Tieren; sie werden von einem dominanten Weibchen angeführtder Namaza Trail ist wegen relativ kurzer Wegstrecke und moderatem Höhenunterschied der meistbesuchte im Park; talein unterwegs zur Schluchtteilungbei der Gabelung führt der rechte Schluchtzweig steil hinauf zu einem romantischen Felskessel mit dem „Nymphenfall“der zweite Talast ist wesentlich länger, aber bei weitem nicht so steiloftmals wird der romantische Wasserlauf gequertder Canyon wird zusehends enger, ...... bis wir schließlich den malerischen Blauen Teich ...... und wenige Minuten später den etwas größeren Kessel des Schwarzen Teichs erreichenzurück in der Lodge kann Erich dem Anblick vor der Haustür nicht widerstehendurch eine gewundene Schlucht sucht er sich einen Zugang auf die Höhe der Sandsteinformationen und findet eine nette „Haustour“ gleich überm HotelSteige oder doch nur ausgetrocknete Wasserläufe?: bei der Gabelung kurz oberhalb der Lodge den linken Ast wählender rechte verliert sich in reichlich verwachsenem Geländeüber einen Rücken mit haushohen Felsblöcken ...... erreicht man einen von Steilwänden umschlossenen Kessel, ...... aus dem man auf der rechten Seite einen Ausweg finden kanndurch die schmale Bresche erreicht man einen Sattel, ...... aus dem man über einen kurzen Felsgrat ...... den ersten Gipfel erreicht; gegenüber - jenseits der soeben begangenen Schlucht, liegt Gipfel 2; zuvor besteigen wir einen dritten, der noch weiter südlich liegt und von der Lodge aus nicht sichtbar istBlick vom Gipfel 1 gegen Osten auf die Anlage der Satrana Lodgezurück am Sattel über einen gemütlichen Hang südwestlich hinauf auf die Hochflächeüberall am Weg verlockende KlettergerüsteRückblick vom Plateaurand in den Aufstiegskessel; links Gipfel 1, dahinter Gipfel 2auf der Hochebene makabre Sargreste einer Umbettungvorbei an weiteren schönen Felsstrukturen ...... kann man noch besagten dritten Gipfel nahe der Südspitze des Isalogebirges besteigenvon diesem Gipfel lässt sich in einer benachbarten Steilflanke eines der typischen entlegenen und schwer zugänglichen Stammesgräber erspähen - ...... hier vom Übergang zu Gipfel 2; manche dieser Örtlichkeiten (z. B. das Grab in den Steilwänden der Manamboloschlucht, s. Archiv) erinnern an die Indianer-Fluchtburgen im Südwesten der USA (etwa Mesa Verde in Colorado)über interessante Geländeformen suchen wir unseren Weg weiter in Richtung Gipfel 2 ...... und stehen alsbald vor diesem Felswandl und der leichtesten Art, es zu überwinden (Schwierigkeitsgrad 2); am Grat mit wenigen Schritten ...... von der Rückseite auf den „Gipfel 2“ vom Übersichtsfoto der Haustour; jetzt hinüber zur nächsten kleinen Erhebung, hinter der ...... am direktesten Weg zur Lodge ein Reitgrat wartet, welchen Erich allein ohne Seilsicherung verweigertdeshalb am Anstiegsweg zurück ...... und den bereits bekannten Kessel hinunter zu den Mädels
(19. 08.2025)

Literatur: Hooge: Madagaskar. Reise-Taschenbuch. Ostfildern: DuMont Reiseverlag 2023.

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