Balgarka, 1181 m

Auf den höchsten Gipfel der „Blauen Steine“.

Sinite kamani, Sliven, Ostbalkan, Bulgarien. Aufstieg 150 Hm.

P an der Kreuzung der Bergstraße Sliven - Rakovo - Karandila etwa 15 km nnw. von Sliven - NO-Kamm. Der Gipfel ist in den Landkarten der gängigen Führer falsch verzeichnet, er liegt nicht nördlich, sondern südwestlich der Kreuzung (versteckte Infotafel am P).

Übersicht; die folgenden drei Bilder stammen von der Fahrt von Varna quer durch den Ostbalkan nach Slivendie Pobiti kamani 18 km westlich von Varna bilden eine eigenartige Felslandschaft mit bis zu 6 m hohen Steinsäulen, deren Entstehung noch immer umstritten istChudnite skali - fotogene Felsformationen am Tsonevo-Stausee am Weg von Varna über den Ostbalkan nach Slivendurch die Tunnels gelangt man zu einem schönen Klettergarten - ein beliebtes Wochenendziel für Kletterer aus Burgas und Varna

Die etwa 300 km östlich von Sofia gelegene Stadt Sliven hat - außer einem in Bulgarien extrem bekannten Bürgermeister (ein Fußballspieler, der seinem Land während der WM 1994 mit einem Kopfball das 2:1 gegen Deutschland bescherte, in letzter Zeit allerdings mehrmals beim Fahren ohne Führerschein ertappt wurde und wegen Korruptionsvorwürfen in die Schlagzeilen geriet) - an sich nichts Besonderes zu bieten. Die 100.000-Einwohner-Stadt ist aber der beste Ausgangspunkt für Exkursionen in die Sinite kamani, die Blauen Berge, einem unter Naturschutz gestellten Teil des Ostbalkans mit 150 Vogel- und 800 Schmetterlingsarten. Die Kette des Balkan (in der Landessprache Stara planina, Altes Gebirge, höchste Erhebung Botev, 2376 m) zieht sich von West nach Ost quer durchs Land und ist bei uns namensgebend für den gesamten Südosten Europas. Blaue Berge deshalb, weil auf dem Quarzporphyr Moose und Flechten wachsen, welche die Felsen bei bestimmten Lichtverhältnissen blau erscheinen lassen.
Ein Sessellift sowie zwei Straßen bringen Besucher direkt von der Stadt auf die Höhe, die westliche Auffahrt - schwer zu finden, weil nicht ausgeschildert - leitet direkt zum Ausgangspunkt der kurzen Wanderung zum höchsten Gipfel. Die raueren Felsformationen (Klettergarten!) sind etwas weiter östlich zu finden, nahe der Bergstation des Lifts.

die Sinite kamani von Süden, von der Zufahrt zum Sessellift am nördlichen Stadtrand von Slivenan der westlichen Auffahrt zur Balgarkaam breiten NO-Kamm kurz unterm Gipfelam höchsten Punkt der Sinite kamaniGipfelblick gegen SO, Nebelfetzen trüben die Aussichtüber die großteils bewaldete Hochfläche nach Osten gelangt man ins eigentliche Reich der „Blauen Steine“ um den Weiler Karandila; hier gibt es auch einen Klettergartenwir überqueren das großteils unberührte Waldgebirge nach NO und gelangen zum Museumsdorf Zheravnadas 400-Seelen-Dorf mitten im Ostbalkan gilt als Architekturreservat mit 200 traditionellen Holzhäusern, die sich reiche Kaufleute noch zur Osmanenzeit erbauen ließenaufgrund seines märchenhaften Charakters entwickelt sich Zheravna in jüngster Zeit zum Tourismusziel; im Hochsommer tauchen immer öfter Reisebusse von der Schwarzmeerküste auf
(04.2016)

Allgemeine Reise-Infos sowie Links zu weiteren Touren in Bulgarien findet ihr zu Beginn bzw. am Ende der Küstenwanderungen zwischen Kap Kaliakra und Kap Shabla am Schwarzen Meer.

Literatur: Böcker/Palahutev: Reise-Handbuch Bulgarien. Ostfildern: DuMont 2011.
Sommerbauer: Bulgarien. Ostfildern: DuMont 2015.
Schetar-Köhte/Köhte: Bulgarische Schwarzmeerküste. München: ADAC-Verlag 2011.
Schetar-Köhte/Köhte: Bulgarien. Handbuch für individuelles Entdecken. Bielefeld: Reise Know-How Verlag, 2013.
Bousfield/Willis: Bulgaria. London, New York, Melbourne, München, Delhi: Dorling Kindersley, 2014.

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