Seespitze, 3021 m
Überschreitung von den Alplesseen zum Oberseitsee.
Hohe Tauern, Venedigergruppe, Panargenkamm, St. Jakob in Defereggen, Erlsbach, Osttirol. Aufstieg 1500 Hm.
P Erlsbach, 6 km westl. von St. Jakob in Defereggen - markierter Steig Erlsbacher Alm - weglos ins Alpleskar - Alplesseen - SW-Flanke/S-Grat auf die Seespitze. Abstieg am S-Grat/SO-Sporn - Oberseitsee - Seespitzhütte - Blumenweg zurück zur Erlsbacher Alm - P.
Ein knappes Dutzend urweltlich-eindrucksvoller Bergriesen zählt der zerrissene Panargenkamm in der südwestlichen Ecke der Venedigergruppe, nur zwei davon sind auf markierten Steigen erreichbar: das Weiße Beil und eben unsere Seespitze. Von Osten kommend übersteigt der wilde Grat hier erstmals die 3000er-Marke, die restlichen Gipfel bis hinüber zum Rotenmanntörl sind allesamt noch höher, steiler, spektakulärer - einer der wenigen Winkel in den Alpen, der nach wie vor in archaischer Einsamkeit verblieben ist.
Mit unserem weglosen, etwas Spürsinn erfordernden Aufstieg - hinauf zum Alplesboden und über die versteckte, aber breite Rampe zum Südgrat - naschen wir etwas von diesem rar gewordenen Ambiente. Besonders im Frühsommer findet man sich hier in die Weiten Grönlands versetzt. Nach der extrem lohnenden Gipfelschau von den Hohen Tauern bis in die Dolomiten wählen wir für den Abstieg den gebahnten Steig über Oberseitsee, Seespitzhütte und den „Blumenweg“ zurück in den Erlsbachgraben. Ganz anders als drüben auf dem Alplesboden laufen wir hier eindeutig wieder durch südalpines Flair mit satten Wiesenhängen und ungezügelter Flora.
Für Kletterer gibt's am Ende der Bilderfolge noch das Topo vom neuen Kletterfelsen im Trojer Almbachtal, 10 Gehminuten oberhalb von St. Jakob in Defereggen.
Eine Linkliste zu weiteren Deferegger Touren findet ihr im Anhang unseres Almerhorn-Berichts.
Literatur: Zahel: Osttirol. 50 Touren zwischen Hohen Tauern und Karnischen Alpen. München: Rother Wanderbuch 2012.
Zlöbl: Die Dreitausender Osttirols. Tristach: Zloebl 2007.