Maigmó, 1296 m

Wanderberg mit Gipfelsprung.

Serra del Maigmó, Alicante, Valencia, Spanien. Aufstieg 500 Hm.

P Straßengabel bei Casa de Luna, ca. 850 m, knapp 10 km osö. von Castalla, gut 20 km wnw, von Alicante - bez. Weg von N zum Balcón de Alicant - O-Kamm zum O-Gipfel, 1151 m - Sattel - NO-Flanke El Maigmó - Direktabstieg vom Sattel nach N.

ÜbersichtKarteGipfelblick vom Maigmó gegen WSW auf die Silla del Cid

Zwischen Gibraltar und Alicante haben wir die spanische Küstenlinie verlassen und sind - neben berühmten Tourismusmagneten wie Ronda oder Granada - auf eine Vielzahl von unbekannten, nicht weniger sehenswerten Städten (Jaén, Baeza, Albacete, Almansa) und Landschaften (Sierras de la Pandera  und Cazorla, Guadalquivir-Quelle, Ayna, Júcarschlucht) gestoßen. Im Vorspann unserer Maigmó-Besteigung also wieder ein paar Eindrücke und Anregungen für die nächste Südspanienreise.

die eigenwillige Schleife von Granada zum Maigmó wird sich bezahlt machen; die Hauptstationen des südöstlichsten Teils unserer Iberienrundetrotz seiner Rolle als absoluter Tourismus-Hotspot hat Granada sein offenes, multikulturelles Flair behalten können; die Alhambra vom Mirador San Nikolás gesehen, ganz am linken Bildrand - noch schneebedeckt - der höchste Berg des spanischen Festlandes, der 3478 m hohe Mulhacénder Palacio del Partal - ältester Teil der Alhambra von Granadaauf unbefestigten Straßen überqueren wir die Sierra de la Pandera; Blick vom Weiler Casa Blanca zurück auf die Sierra Nevadader Quiebrajano-Stausee in einem der abgeschiedensten Landstriche Südspanienskurz vor Jaén wird die Gegend immer felsiger: abendliche Flamencovorführung am Schluchtrand des Salto de la Cabra (Geißensprung), ... ... wo sich Ulli schnell noch in der Route Lalentino 6a auspowertdie Kathedrale von Jaén im zarten Morgenlichthoch über der Stadt thront das Castillo de Santa Catalina, ...... in dem heute ein nobler Parador untergebracht istseit 2003 steht das Altstadtensemble von Baeza mit seiner bemerkenswerten Renaissance-Architektur unter UNESCO-Welterbeschutz; im Bild die Kathedrale von 1567 mit dem Brunnen Fuente de Santa Maríanoch etwas weiter östlich oberhalb des Städtchens Cazorla der gleichnamige Gebirgszug mit Gipfel bis über 2000 m Höhe, der schon das Holz für die spanische Armada lieferte; hinter dem Kamm verbergen sich ...... tief im Inneren der Betischen Kordillere die Quellen des Guadalquivir, des längsten andalusischen Flusses (fünftlängster Spaniens)weiter nördlich das maurische Kastell Segura de la Sierraein weiterer landschaftlicher Höhepunkt und - ähnlich El Chorro - ein Magnet für Kletterer aus aller Welt: das Dorf Ayna über der Schlucht des Río Mundo in der Sierra de Alcarazin Peñas de San Pedro tragen zu Pfingsten in Weiß gekleidete Männer einen Sarg mit Christusfigur 15 km weit von einem Heiligtum bis in den 1000-Seelen-Ortder Pasaje de Lodares in Albacete im wenig besuchten Flachland von La Mancha erinnert ein wenig an die Galleria Vittorio Emanuele II in Mailandnordöstlich von Albacete hat  der Río Júcar eine beeindruckende Schlucht geschaffen; ...... an ihrem Abhang das malerische Städtchen Alcalá del Júcar, ein Gewirr steiler Gassen und Treppendas imposante maurische Kastell hoch über Almansa

Der höchste Gipfel des gleichnamigen Gebirgszuges ragt fast 1300 m über die Ebene von Alicante hinaus und gibt sich im oberen Bereich überraschend alpin. Die Zufahrt ist etwas verwickelt - man kommt von der naheliegenden A-7-Ausfahrt Tibi nicht auf die CV-815 - auch die Kartensituation ist unklar; die Aussicht von der Spitze lohnt aber allemal ein kleines Abenteuer. Am einfachsten hat man's, wenn man gleich bis zum Balcón de Alicant auffährt. Unser direkter Abstiegsabschneider vom Sattel ist nur für absolut Trittsichere zu empfehlen: sehr steile erdig-schrofige Passagen.
Links zu weiteren Wander- und Klettertouren in Spanien und Portugal im nature-classic-Bericht zu den Mallos de Riglos.

am Parkplatz nördlich unterhalb des Maigmó, links der Vorgipfel; wir folgen erst dem linken Sträßchen zu einem kleinen Weiler, dann einem markierten Wanderweg ...... hinüber auf die SO-Seite zum Balcón de Alicante mit Blick aufs Mittelmeervom Sattel zwischen Vor- und Hauptgipfel sieht man wieder hinunter zum Ausgangspunkt etwa in Bildmitteweiter über die kurze NO-Flanke, ...... die in eine steile Gipfelwand übergehtgeschickt schwindelt sich der Steig im Zickzack durch die Felsen, zuletzt auf ausgeschlagenen Stufenein Gustostück zu guter Letzt: den höchsten Punkt muss man sich über ein schmales Schärtchen nach rechts erspringen, eine Umgehung auf Eisenklampfen in der nördlichen Seitenwand bringt keine wesentliche ErleichterungGipfelpanorama gegen Westenim SO Alicante und das Mittelmeerund im Osten die Küstenberge der Costa Blanca; dahinter wartet bereits unser nächstes Abenteuer - der Peñón de Ifach hoch über Calpe der verlockende Direktabstieg vom Sattel wird von zwei, drei erdigen Steilpassagen getrübt, die nur von solchen Gämsen anstandslos bewältigt werden
(23.05.2017)

Literatur: Round: Costa Blanca. München: Rother Wanderführer.

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