Thürnerwand, 1404 m. „Schneewittchen sucht den Edelweiß“, 7 (7- A0)
Fantasywinkel an den Veitsch-Nordabstürzen.
Mürzsteger Alpen, Dobrein, Mürzsteg, Steiermark. Aufstieg 600 Hm + 6 Seillängen (knapp 200 Hm).
P Dobrein Bushaltestelle, 3 km westl. Mürzsteg, ca. 25 km wnw. Mürzzuschlag – kl. Holzbrücke über den Bach, kurzer Fahrweg nach rechts auf Forststraße und kleine Wiese - am östl. Wiesenrand in den Graben, erst Ziehweg, dann Steig zur zweiten Forststraße - jenseits gut ausgetretener Steig zu den Türmen, Klettergarten - unmittelbar westl. davon hinauf bis zum Wandfuß der Thürnerwand - Steig nach rechts (W) bis auf einen kleinen Sattel (zuletzt etwas erdig und ausgesetzt, in der Folge unübersichtlich und mehrere Möglichkeiten) - jetzt am besten links hinauf (nicht zu weit, auch dort oben gibt's einen verlockenden Pfeiler „rechts einer markanten, tief eingeschnittenen Schlucht“, allerdings noch nicht erschlossen), sondern auf grasigen Bändern nach rechts in eine kleine Scharte hinauf, jenseits wenige Meter hinunter und über Steigspuren im Schutt links hinauf zum E.
Abgeseilt wird über den benachbarten „Edelweißsteig“, 9- (8- A0).
Weitab vom Schuss liegt dieses eigenartige, wunderschöne Klettergebiet im äußersten NO der Steiermark. Überraschend wilde Felsaufbauten verleihen den beschaulich-grünen Talschaften scharfe Würze. Vorgelagerte Türme ziehen wie ein Drachenschwanz hinauf zu den Hauptwänden, zur Thürnerwand (wir übernehmen die Schreibweise der neuesten AMap) und in die „Burg“. Dort oben, im Bereich der geheimnisvollen Mehrseillängenrouten, sollte das Schwert für den Erfolg ausreichende Länge haben. Teils weite Hakenabstände lassen in vorprogrammierten Runouts bloße Sestogradisten oft ergebnislos in ihren Trickkisten kratzen.
Das vorhandene Potenzial an erstklassigen Löcher- und „Spritzbeton“platten erzwingt fast schon ein stetes Ansteigen der Routenzahl. Die vormals einsame Destination ist längst kein Geheimtipp mehr, neuerdings gibt's unten im Klettergarten - in der Scharte zwischen 1. und 2. Turm - sogar einen kleinen Plaisiersektor mit 6 einfacheren Routen. Topos möchten die lokalen Erschließer nicht im Netz veröffentlichen, wer die lange Anreise auf sich nimmt, wird dafür am Wandfuß des 1. Turmes eine akkurate Dokumentation des bestehenden Gesamtwerkes vorfinden und den Aufwand nicht bereuen.
Literatur: Behm/Schall/Grabner: Sportklettern Österreich Ost. Wien: Schall 2003.