Roter Beil, 2497 m
Kecke Schinase über der Hugo-Gerbers-Hütte.
Kreuzeckgruppe, Hohe Tauern, Oberdrauburg, Kärnten. Aufstieg 1300 Hm.
P vor dem obersten Hof in Strieden, 1330 m, Auffahrt nnö. von Oberdrauburg über Zwickenberg ca. 9 km - Forststraßen in den Tobelgraben, dessen Grund man bei etwa 1650 m erreicht - knapp 100 Hm weiter oben wieder links hinaus (noch immer Fahrweg) zum querenden Sommerweg auf der Zwickenberger Ochsenalm - Steilstufe überm Talschluss - Muldenrinnen nö. zur Hugo-Gerbers-Hütte - nö. ausholend auf den Hauptkamm und gegen W auf den Gipfel (auch steilere Direktvariante direkt von der Hütte). -
Alternativ könnte man von Beginn an dem Sommerweg über Wallner- und Striedner Alm folgen; der Steckbrief oben beschreibt allerdings den Weg mit den geringsten Gegenanstiegen.
Der Rote Beil bietet eine besondere Schitour von bezaubernder Eigenwilligkeit: Schon die Anfahrt über das entlegene Bergdorf Zwickenberg ist ein Erlebnis für sich, über ein längeres Forststraßensystem pirschen wir uns durch einen versteckten Graben an den Hauptkamm der Kreuzeckgruppe heran. Nach einem steileren Abschnitt überm Talschluss, wo unserer Kreativität beim Spuren kaum Grenzen gesetzt sind, landen wir schließlich hoch oben auf der urigen Hugo-Gerbers-Hütte, welche zwar erst ab Anfang Juli bewirtschaftet, im Winter aber dennoch frei zugänglich ist (Stirnlampen mitnehmen; mit diesem Stützpunkt eröffnen sich Möglichkeiten zu größeren Unternehmumgen). Von hier sind es nur mehr 150 genüssliche Höhenmeter auf unseren Gipfel, weiter Kuppen und Berge im Umkreis - etwa die Kreuzlhöhe - können nach Lust und Laune mitgenommen werden, das Gelände um die Hütte ist ausgesprochen einladend.
Ein Wermutstropfen lässt sich vielleicht doch noch finden: Das Zeitfenster für die Tour ist eher beschränkt. Der Bereich um die Zwickenberger Ochsenalm apert früh im Jahr aus; wenn aber genug Schnee liegt, drohen hier des Öfteren Lawinen aus den steilen ostseitigen Hängen. Wir haben Anfang Februar die Schi bis zum Italienblick getragen, auch die Bachgräben überm Talschluss waren schon relativ frei.
Literatur: Mariacher: Schitouren in Osttirol, Band 3. Tristach: Bookz 2013.
Zink/Lieb-Lind/Haberl: Skialpinismus in den Hohen Tauern Süd. Mailand: Versante Sud 2018.