Luggauer Spitzköfele, ca. 2310 m

Kleine, aber feine Felspyramide überm Moostal.

Karnischer Hauptkamm, Maria Luggau im Lesachtal, Kärnten. Aufstieg 1200 Hm.

P Gailbrücke bei Moos unterhalb von Maria Luggau – Moostal – Spitzkofelkar – NW-Rinne in die Scharte zwischen Roter Wand und Gipfel – NO-Grat Luggauer Spitzköfele.

ÜbersichtKarteder Zwölferspitzkamm von Osten ...... und von Norden aus dem Lesachtal

Neben den gehörigen Längen von Frohn- und Ebnertal nahe der Osttiroler Grenze nimmt sich das dazwischen liegende Moostal eher bescheiden aus. Dennoch versteckt sich gerade über seinem Talschluss ein nicht allzu schwierig befahrbares, abgewinkeltes Hochkar als wahres Kleinod zwischen einsamen Felstürmen und –wänden. Das Luggauer Spitzköfele - nicht zu verwechseln mit dem fast gleich hohen Spitzköfele südlich von Obertilliach, nur 10 km weiter westlich – entpuppt sich als schialpinistischer Leckerbissen mit krönendem, anspruchsvollem Gipfelanstieg, welcher nur von kaltblütigen Spezialisten auch tatsächlich vom Gipfel weg abgefahren wird.
Eine großartige Unternehmung, welche von Führerautor und Gebietskenner Robert Zink als Schitour der Superlative bezeichnet wird.

Startpunkt ist der kleine Weiler Moos südlich gegenüber der berühmten Wallfahrtskirche von Maria Luggauauf einer sanft ausgeschobenen Forststraße streben wir dem hinteren Ende des Moostals zuüber ein erstes, breites Kar spuren wir hinauf zum schon von Weitem auffallenden Steinblock, wo es einen Winkel von 100° beschreibt ...... und - bisher verborgen - gegen Südosten in angenehmer Steilheit weiter hinauf zum Grat zieht; wir peilen die Rinne links der Bildmitte ander Einstieg zur Rinne ist sehr steil und im Hochwinter mühsam zu spuren, ...... selbst Schiakrobaten - zu denen wir uns keinesfalls zählen - müssen hier stellenweise die Bretter tragendie krönende Wächte ist in unserem Fall harmlos ...... und entlässt uns freundlich in die Scharte zwischen Roter Wand und unserem SpitzköfeleBlick aus der Scharte gegen Osten auf den Karnischen Hauptkamm und das untere Gailtalam Nordostgrat geht es über ein paar felsige Steilstufen zum Gipfel; wer sich noch immer nicht von den Schi getrennt hat, hält sich eher linksim Südosten blickt man über den Grenzkamm hinweg auf einen italienischen Gipfel mit einer der schönsten Schiabfahrten der gesamten Karnischen Alpen - beim umtriebigen Führerautor Robert Zink soll dort sogar heimatliches Hochschwabfeeling aufkommenim Nordwesten schauen wir vom Eggenkofel bis zu den Zillertaler Alpenrechts anschließend die zentralen Lienzer Dolomitenunter uns die Wallfahrtskirche Maria Schnee mit einem der bedeutendsten frühbarocken Klostergärten ÖsterreichsUlli im Abstieg von der kleinen Schneeschulter auf halber Höhe des NO-Grates, dahinter gestaffelt weitere Karnische Schitourenklassiker, über Gams-, Mittags- und Rauchkofel bis zu den Kellerspitzen ganz rechts hintenzurück in die Scharte ...... und die Rinne hinuntersteile Einfahrt in den Karboden, ...... von wo es genüsslich ...... das obere Kar hinunterstaubtauch die Schrägfahrt hinüber ...... zum großen Felsblock bleibt freudvoll, erst weiter unten wird der Schnee schwerer; dennoch findet man zurzeit im Rest von Österreich kaum solche Tourenverhältnisse
(31.12.22)

Literatur: Zink: Skialpinismus in den Karnischen Alpen. Mailand: Versante Sud 2015.

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