Figerhorn, 2743 m

Pflichttour in enger Nachbarschaft zum Großglockner.

Glocknergruppe, Kals, Osttirol. Aufstieg 900 Hm.

P an der Kalser Glocknerstraße auf etwa 1850 m, vor der Brücke über den Ködnitzbach, ca. 6 km nö. von Kals (seit 2017 auch im Winter mautpflichtig) – Forststraße – Greiwiesen – S-Flanke/SW-Grat. Bei guten Verhältnisse Abfahrt direkt über den steilen Gipfelhang.

ÜbersichtKartebei der Anfahrt durchs Kalser Tal schiebt sich das Figerhorn vor den höchsten Berg Österreichs

Beinahe etwas überheblich drängt sich das Figerhorn vor den höchsten Berg Österreichs, wohl im Bewusstsein, die tausend Meter Höhenunterschied locker mit etwas Eleganz wettmachen zu können. Der Andrang an Tourengehern scheint ihm Recht zu geben: Aufgrund der leichten Erreichbarkeit und der lächerlichen 900 Hm, die man für den Aufstieg in einer atemberaubenden Dreitausenderkulisse zwischen Granatspitz- und Schobergruppe der Hohen Tauern investieren muss, gehört das Figerhorn zu den beliebtesten Schitouren weit und breit. Der kurze Waldgürtel wird bequem auf gemütlichem Forstweg überwunden, es folgen weite, perfekte Schihänge, nur der steile Gipfelhang verlangt passende Verhältnisse: je weiter links, desto flacher, ganz links im Bereich des Sommerwegs bei Eis allerdings immer noch Absturzgefahr in Richtung Zalesedalm und Burger Bach hinunter. Die Aussicht am Gipfel – besonders auf den Stüdlgrat – ist schon etwas Besonderes.

tausend Höhenmeter sind es aus dem Iseltal bis hinauf zum Beginn unserer Tour; schon bei der Anfahrt werden alle Blicke magnetisch angezogen ...... vom Großglockner, an dem sich in relativ kurzer Zeit viel geändert hat: Ein junges Paar aus Kitzbühel berichtet uns von einer Stüdlgrat-Begehung mit hundert anderen Kletterern am selben Tag, vor nur 25 Jahren waren wir bei schönstem Wetter allein in der Tour und am Gipfelnach dem Start - einen Kilometer vor dem Ende der mautpflichtigen Kalser Glocknerstraße - erreichen wir über einen bequemen Ziehweg in Kürze die Greiwiesenüber wunderschöne geneigte Hänge ...... marschiert man gut 600 Hm hinauf zum Ansatz der steileren Gipfelflankeam Fuß des Gratsporns geht es gleich hinter Ulli ...... steil hinunter in Richtung Burger Bachgraben; wir befinden uns auf dem felsigen Spitz rechts des Gipfelshält man sich weiter rechts, steilt der Hang mehr auf, ...... ganz außen im Bereich des Sommerwegs ist es etwas weniger steil, bei Vereisung jedoch ist auch dort Vorsicht gebotenKammschneide gegen Teischnitztal und GlocknerUlli findet hier oben sogar ein Edelweißvon der leichten Einkerbung links werden wir anschließend in die Gipfelflanke einfahrenam hübschen Gipfelkreuz ...... holt Ulli sogleich ihre selbstgemachten Sitzkissen aus dem Rucksack, ...... sodass wir die Rundumsicht mit warmen Hintern genießen können: reiches Repertoire im Westen bis zur Venediger- und Rieserfernergruppevor der Nase die langen, traumhaften Touren über dem Teischnitztal, dahinter die Granatspitzgruppeomnipräsent natürlich der Glockner mit seinen Trabantenunzweifelhaft ein Traumziel - wenn nur nicht so viele Leute dasselbe dächten       im Südosten die Schoberguppe vergleichsweise menschenleer, aber voller toller Angebote (s. etwa Böses Weibl im Archiv, in Bildmitte neben dem Roten Knopf)alle diese Berge werden mit Schi erstiegen; auf den wunderbaren Glödis führt ein netter Klettersteig (s. Archiv Bergsteigen)Erich testet die Gipfelflanke, ...... Ulli hinterherbald wird das Gelände wieder gutmütig ...... und genussvolles Schwingen ist angesagtBlick das Kalser Tal auswärts auf Rotenkogel und die Villgratner Bergeauf der anderen Seite in Richtung Glorer Hütte Weißer Knoten (links) und Kastenegg, zwei weitere schöne Touren für den kleinen Hungerdas letzte Stück hinunter zum Ziehweg an der Waldgrenze wird wieder etwas steilerimmerhin haben wir noch durchgehende Schneegassen gefundenzurück an der Kalser Glocknerstraße; das kecke Hörnchen ist die Medelspitze unterm Weißen Knoten
(29.01.2024)

Literatur: Mariacher: Schitouren in Osttirol, Band 1. Tristach: Bookz 2011.
Stadler/Philipp: Skitourenführer Hohe Tauern. Köngen: Panico Alpinverlag 2017.

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