Arlingriese, ca. 1300 – 2500 m

Vergessene Dolomitenrinne über Lienz.

Gailtaler Alpen, Lienzer Dolomiten, Leisach oder Amlach im Drautal, Osttirol. Je nach Wahl des Ausgangs- und Umkehrpunkts bis knapp 1800 Hm.

P1 hinter der Draubrücke 2,3 km südwestl. der Kirche in Leisach am Beginn des Stadtwegs.
P2 Klammbrückl, 1104 m, Auffahrt von der Leisacher Brücke auf dem 3 km langen Stadtweg (von der Stadt Lienz schon 1888 zum Fahrweg ausgebaut, heute großteils asphaltiert, Schranke offen nur von Mai bis Oktober!).
Forststraßen bis ins Gebiet des ehem. Amlacher Altalpls (Engelhornhütte) – Arlingriese bis maximal Arlingriesentörl auf ca. 2500 m.

ÜbersichtKartedie rassige Arlingriese zwischen Lämperkopfgrat und dem wuchtigen Spitzkofelmassiv von Norden (Winkelwald); wo die Ries unter den Felswänden scheinbar endet, ...... ermöglicht eine schmale Schlucht, die sich bald erweitert und nach rechts wendet, den weiteren Anstieg (vom Rauchkofel-Westgrat im späten Frühjahr)

Jedem „Fanaten“, der im Herzen Osttirols das großartige Gebirgspanorama auf abenteuerliche Bergerlebnisse scannt, springt - eher früher als später – die verlockende Firnrinne unterm fünftürmigen Spitzkofel-Nordgrat ins Auge. Das wilde Kar verspricht ein aufregendes, sozusagen spiegelverkehrtes Nordkettenfeeling, bei dem uns statt Innsbruck das bezaubernde Städtchen Lienz zu Füßen liegt. Trotzdem bleibt das Durchmessen dieses steilen Märchenlandes zwischen Bischofsmütze, Oberwalderturm und den Lämperköpfen ein einsames Unterfangen, da schon am Zustieg und natürlich in der Rinne selbst etliche Parameter wirklich stimmen müssen.
Keine Schi, keine Figl, nur leichte Bergschuhe - in harmloser Neugierde wollen wir bei einer 40-km-Radrunde herausfinden, was von den alten Jagdsteigen oberhalb des Altalpls noch übrig ist. Bald stehen wir aber doch in der Riese und lassen uns von der unwiderstehlichen Felswildnis immer weiter hinaufködern. Weit oben entpuppen sich die scheinbar abschließenden Steilwände als täuschende Kulisse: Durch eine schmale Schlucht geht es geradeaus weiter, die Rinne biegt nach rechts um, verflacht und weitet sich erneut, bis wir aus Zeitgründen auf 2200 m umkehren. Der Abstieg bzw. die Abfahrt erfolgt über etliche hundert Höhenmeter auf dem Hosenboden.
Eine ähnlich spannende „Hybridtour“ hat uns vor knapp einem Monat hinter Spitzkofel und Kreuzkofel auf der Sonnseite der Lienzer Dolomiten begeistert – am gleichfalls kaum besuchten Eisenschuss.

frühlingshafte Verhältnisse unterm Alten Amlacher Alpl am 1. April eigentlich wollten wir uns nur anschauen, was von den uralten Jagdsteigen oberhalb des Altalpls noch übrig ist - deshalb sind wir ohne Schi unterwegsnichtsdestotrotz stehen wir bald in der Riese, ...... bei angenehmen Verhältnissen treibt uns die Neugierde immer weiter hinauf; links die Nordwand des Gr. Lämperkopf mit einer 5er-Route aus dem Jahr 1947 (natürlich nichts gebohrt und schlechte Sicherungsmöglichkeiten), in Bildmitte der Oberwalderturm, der dritte von fünf Wächtern im Spitzkofel-Nordgrat, einer der gewaltigsten Gratklettereien in den Lienzer Dolomitenrechts vom Oberwalderturm der Graue Turm; die Perspektive täuscht, in Wahrheit ist der Graue 100 m niedriger. Unter den Wänden ist noch nicht Schluss: wer genau schaut, erkennt links ...... den schmalen Durchschlupf, hinter dem die Rinne wieder flacher und breiter nach rechts zum Arlingriesentörl auf ca. 2500 m weiterzieht (kein Übergang!)Tiefblick aus der Engstelle auf Lienz; gut 100 Hm weiter oben kehren wir um. Abfahrt diesmal am Hintern, beim nächsten Mal aber doch eher mit Schi
(01.04.2024)

Literatur: Die Arlingriese findet sich in keinem aktuellen Schiführer.
Peterka/End: Alpenvereinsführer Lienzer Dolomiten. München: Rother 1984. Vergriffener Klassiker, manchmal noch antiquarisch zu bekommen.

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