Innerer Nockenkopf, 2768 m
Grenzberg zwischen Engadin und Rojental.
Sesvennagruppe, Reschen, Obervinschgau, Südtirol. Aufstieg 800 Hm.
P Rojen, 8 km sw. Reschenpass – Rojental bis Alpwiesen – Gmoanalmrücken – Rollboden – O-Flanke.
Schon den zweiten Tag in Folge scheint der Wettergott Erbarmen mit uns zu haben. Nachdem er uns gestern genau vier Stunden Sicht am Monte Altissimo hoch über dem Gardasee gewährt hat, marschieren wir heute um 13:00 Uhr bei dichter Nebelsuppe in 2000 m Höhe auf Verdacht ins Rojental hinein. Und tatsächlich klart es nach 20 Minuten auf – wenn auch nur bis in eine Höhe von etwa 2800 m; für uns genügt das, unser Gipfel ist als Einziger sichtbar. Im Eiltempo ziehen wir die mäßig steilen Hänge hinauf, auf der breiten Ostflankenrampe knapp unterhalb des Gipfels drückt die kompakte Wolkendecke wieder herunter und wir suchen schleunigst das Weite. Trotzdem schönen Dank, liebes Christkind!
Mit dem Material scheint Erich allerdings zurzeit auf Kriegsfuß zu stehen: Gestern ist ihm über dem Gardasee der linke Schi 200 Hm abgebüchst, gleich nach Beginn der heutigen Abfahrt bricht der obere Fersenteil der Dynafit-Bindung weg und macht aus dem Weihnachtsmann einen halben Langläufer.
Literatur: Kössler: Skitouren in Südtirol, Band 1. Lana (BZ): Tappeiner.
Weiss/Schall: Genussschitourenatlas Südtirol & Österreich Süd. Wien: Schall.
Weiss: Schitourenführer Vinschgau. München: Rother 2006.