Mittagkogel, 1792 m. Gimbachflanke + FILM

Die eindrucksvollste Abfahrt vom Schrottkamm.

Totes Gebirge, Salzkammergut, Ebensee, Oberösterreich. Aufstieg 1300 (1600) Hm.

ÜbersichtKarte 1 - Übersicht mit Überschreitung Glatzkogel - MittagkogelKarte 2 - Normalwegvom Grünberg, einem weiteren tollen Schiberg zwischen Offensee  und Ebenseer Hochkogelhütte, sieht man schön auf unsere  Glatzkogel-Mittagkogel-Überschreitung, einer lohnenden Alternative zum Normalanstieg

Der Mittagkogel ist die zweithöchste Erhebung im Schrottkamm, dem nordwestlichsten Ausläufer des Toten Gebirges, der zusammen mit dem gegenüberliegenden Höllengebirge zwischen Bad Ischl und Ebensee die rauschende Traun in die Zange nimmt.
Die wunderschöne Gimbachabfahrt ist ein gut versteckter, lang anhaltender Schitraum, nur im untersten Teil steil und kurz etwas verwachsen. Die in den beiden Karten eingezeichnete Variante dicht unter den Nordabstürzen des Speikkogel liegt länger im Schatten und hat lediglich für schneetaktische Überlegungen Bedeutung – fahrtechnisch und landschaftlich schöner ist die Originalabfahrt.
2005 haben wir nach einer alternativen Anstiegsroute gesucht und sind am Gimbachriedel fündig geworden, der von der Grabenteilung ohne besondere Hindernisse in gerader Linie 1000 Hm hinauf aufs Glatzeck zieht. Mit dieser Exkursion in unbekanntes Gelände konnten wir uns zum Auftakt einer grandiosen Abfahrt eine einsame, reizvolle Plateauwanderung in zwei Teilen sichern, getrennt durch das lustige Türndl mit seiner feinen Zwischenabfahrt.
In den darauf folgenden Jahren haben sich im hinteren Gimbachtal die Naturgewalten in mächtigen Hangrutschungen und Windwürfen voll ausgetobt, der innerste Abschnitt ist kaum mehr zu befahren. Wir haben uns durch das Chaos gewühlt und beim Abstieg den frisch ausgeschnittenen Jagdsteig ausfindig gemacht, s. unten bei a) – dank dieses Rezepts ist die Gimbachflanke fast wieder als Genussabfahrt einzustufen.

vom oberen Ende des Gimbachriedels am Glatzeck hat man den besten Überblick auf die eindrucksvolle Gimbachflanke; die Aufnahme entstand im Februar; die Variante verläuft links im Schatten, der eventuell bessere Schnee muss aber mit kurzer Kraxlerei im unübersichtlichen, felsdurchsetzten Steilwald erkauft werdenanstelle der zerstörten Forststraße wurde im hintersten Gimbachtal der alte Jagdsteig instand gesetzt, ...... was wir aber beim Zustieg noch nicht wussten

P beim Kraftwerk Dielleiten, Offenseestraße 7 km südl. v. Ebensee – Forststraße Schwarzenbachgraben – beim Kragensteg rechts ins Gimbachtal. Hier zwei Optionen:
a) Normalaufstieg Gimbachflanke: bei der Gabelung rechts am Bach bleiben - Vordere Gimbachalm – die Forststraße endet auf ca. 640 m nach einem Steilstück, am Beginn eines flachen Beckens, 3,4 km vom P. Genau an der siebten, höchsten Naturstein-Gefällebremse (Dümlersperre) beginnt links der Straße ein guter Jagdsteig, der mit Ausnahme zweier kurzer Unterbrechungen (Schütting- und Finsterwaldgraben) bequem und schnell zum Talschluss bringt – die Schneezunge rechts haltend (Richtung Bannkogel) hinauf, bei ca. 950 m kurze Strauchzone – die steile Rinne weiter bis ca. 1100 m, dann am oberen Rand des Strauchbewuchses lange Querung am Fuß  des Bergwerkkogel schräg links aufwärts zur Dielaualm – leicht links nahe dem Speikkogelaufbau auf den Dielauriedel – SO-Flanke Mittagkogel.

die Bachüberschreitung kann uns noch nicht schreckenweder klassische Schutzbauten ...... noch moderne Gefällebremsen halten den Naturgewalten standeiner der alten Natursteindämme wurde glatt durchbrochen, durchs Loch wird einer der unüberwindlichen Baumverhaue sichtbarUlli kämpft sich tapfer durchs Chaos, ...... welches teils durch die Orkane der letzten Jahre, teils durch großflächige Muren entstanden ist; die Hangrutschungen erinnern an die Erdpyramiden in Südtirolkeine 50 Hm über der Grabensohle gibt es auf dem bequemen Jagdsteig nur zwei kurze Hindernisse zu überwinden, eines davon ist der Finsterwaldgraben, dessen alter Steg weggerissen wurdeEnde März hat die Sonne schon gute Arbeit geleistet; ein kleiner Steig führt durch die schmalste Stelle der Sträucherzonenach der steileren Bannkogelrinne folgt die lange, mühelose Querung unterhalb des Bergwerkkogels hinauf zur Dielaualm; hinten rechts unser ZielUlli hat die Alm ereicht ...... und strebt dem Dielauriedel zu, dem flachen Sattel zwischen Speikkogel und Mittagkogel am Rand der Hochfläche, in dem sich die beiden grundverschiedenen Anstiege vereinen; genau über Ulli der Bergwerkkogel

b) Überschreitung Glatzkogel – Türndl – Speikkogel - Mittagkogel: Gimbachriedel (entweder direkt oder Forststraße) bis unter die ersten Felsen, ca. 1340 m – links in die Mulde westl. d. Niederen Nestlerkogel – NO-Flanke aufs Glatzeck – Ü Glatzkogel, an dem man das Nordwestplateau erreicht – kurze Abfahrt nach W in einen Sattel – die Hänge südl. v. P. 1597 queren zum Türndl – schöne Abfahrt über die W-Flanke in den nächsten Sattel – O-Hänge auf den Schattenkogel – Ü Speikkogel – am Dielauriedel Einmündung in a). Der letzte Abschnitt unserer Gesamtüberschreitung des Toten Gebirges vom Pyhrnpass nach Bad Ischl verläuft parallel knapp südlich der Linie Glatzkogel - Mittagkogel.

die letzten paar Schritte auf den gerade noch bewaldeten Glatzkogel, mit dem wir die Hochfläche erreichen; Blick gegen WSW (Punkt 1597 und Langwand)im breiten Sattel zwischen Glatzkogel und Türndl, dahinter der Schönberg (Wildenkogel), höchster Gipfel im westl. Toten GebirgeBlick vom selben Standpunkt nach S auf Langwand (rechts) und Gamskogel. Auf unserer Gesamtüberschreitung des Toten Gebirges (s. dort) haben wir unsere Spur von links in den Sattel zwischen den beiden Gipfeln gelegt. Wir befinden uns in einem nahezu unbekannten Teil der größten Hochfläche der Alpenzur Übersicht hier der erste Teil der Plateauwanderung vom Glatzkogel bis zur Zwischenabfahrt nach dem Türndl, gesehen von NWQuerung unterm Punkt 1597, in Bildmitte unser nächster Orientierungspunkt - der abgespaltene Turm des Türndldas Türndl von NNW; von seinem Fuß schwingen wir über den latschendurchsetzten Hang unterhalb der Langwand ...... die Zwischenabfahrt auf der Westseite Richtung Schattenkögel hinunterBlick vom Schattenkogel gegen S (Dachstein)Schattenkogel gegen W, links Hohe Schrott, rechts Speikkogelam Dielauriedel unten rechts erreicht unsere Überschreitung den NormalanstiegBlick nach SO auf den LoserstockUlli am Gipfel, hinter ihr die Hohe Schrott, höchster Gipfel des KammesUlli am Gipfel, hinter ihr die Hohe Schrott, höchster Gipfel des Kammesim N der Rest des Schrottkammes und das äußere SalzkammergutErich an der Arbeit, Gott sei Dank bei strahlendem SonnenscheinSchrottkamm und Gimbachabfahrt von N (Petergupf)Abfahrt vom Dielauriedel zur längst aufgegebenen Almdie lange Querfahrt liegt hinter uns; Ulli fährt in die Bannkogelrinne einim unteren Teil der Rinne, kurz vor der Strauchpassagenahtlos geht die Schispur in den Jagdsteig überzufrieden trabt Ulli talaus - keine 50 Hm über dem zurzeit beinahe unpassierbaren Graben
(30.03.2010)

Aus unserer Videoreihe Baby scales mountains können wir einen Film über die sommerliche Schrottkamm-Überschreitung mit unserer sieben Monate alten Ronja anbieten.
Im folgenden Schifilm über die oben vorgestellte Tour seht ihr auch einige Sequenzen von der Petergupf–Überschreitung am nahen Nordende des Schrottkammes. Auch drüben im unteren Almgrießgraben hat sich die Landschaft aufgrund der rabiaten Stürme der letzten Jahre nicht gerade im Sinne der Tourengeher verändert …

Weitere Touren im Rahmen der Film-Monographie (von West nach Ost):
> Schönberg (Wildenkogel) - Feuertal (in Vorbereitung)
> Grünberg – Scheiblingkogel – Rinnerkogel-Nord
> Rinnerhütte - Feigentalhimmel - Manger Weißhorn
> Weißhorn - Rosskogel
> Wildkar - Grieskar (in Vorbereitung)
> Schermberg – Hetzaugraben – Büchsenkar - Jakobinermütze (in Vorbereitung)
> Kreuz - Hungerau (in Vorbereitung)
> Winterüberschreitung Kl. Priel – Welser Hütte (in Vorbereitung)
> Hirscheck - Nordflanke
> Torstein - Loigistal (in Vorbereitung)

Literatur: Rabeder: Skiführer Totes Gebirge. Linz: Oberösterreichischer Landesverlag.

In diesem Zusammenhang möchten wir auch auf die Königstour im weiten Umkreis verweisen: die Gesamtüberschreitung des Toten Gebirges vom Pyhrnpass nach Bad Ischl.

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