Bielschitza, 1958 m - Rjautza, 1789 m
Kombination des Klassikers Vertatschakar mit einem höchst eigenwilligen (Schi?-) Mugl.
Karawanken, Windisch Bleiberg, Kärnten. Mit der anschließenden Rjautza–Odyssee im Aufstieg 2000 Hm.
Bodenbauer/Bodental, 1056 m – Märchenwiese – Vertatschakar zum Bielschitzsattel, 1840 m – SSO-Kamm zum Gipfel, zuletzt schmaler Felsgrat zu Fuß.
Samstag um 9 Uhr noch keine Leute unterwegs, ein gemütliches Völkchen, die Kärntner, erst als wir wieder ganz unteren im Kar sind, brechen die Karawanen aus dem Wald.
Weil’s gar so schön - gleich auf zum zweiten Gang:
Rjautza, 1789 m
Ghf. Sereinig/Bodental (keine 5 min. vom Bodenbauer) – N-Kamm/NO-Flanke zum Gipfel – Abfahrt NO-Rinne – Umrundung der Heiligen Wand auf Forststraße im O – vom N-Kamm Abfahrt durch Waldrinnen zurück zur Aufstiegsforststraße.
Eine eigenwillige Tour. Wir fragen ein paar Einheimische, jeder kennt sie, keiner hat sie gemacht. Wird im Schitourenatlas als einfach gehandelt. Während an diesem Wochenende sich Hunderte im Vertatschakar tummeln, folgen uns hier anfangs nur zwei Schneeschuhgeher, ein Abfahrer kommt uns entgegen. Keiner der Drei war heute auf diesem wirklich wunderschönen Gipfel mit fantastischem Panorama und der Selenitza samt Pauschrinne vor der Nase. Warum nur?
Nun, der Gipfelhang ist zu steil, um einfach zu sein, am Kammstück unterm Kreuz kann man die Schi gar nicht mehr gebrauchen, zumindest in diesem Winter nicht. Das eigentliche Problem liegt aber schon weiter unten. Der neue Sommerweg durch die Aufforstungen ist mit Schi nicht wirklich sinnvoll zu begehen, auch darüber ist das Gelände irgendwie eigenartig.
Aus reiner Neugier haben wir uns dann auch noch die Mühe gemacht, die Abfahrt etwa im Bereich der eingezeichneten Route im Schall-Führer zu suchen (– die war uns im Aufstieg nämlich zu umständlich). Alles was wir gefunden haben war die Schi- und Fußspur eines offenbar verzweifelten Alleingängers, der zu guter Letzt offenbar auf der Forststraße hinunter in Richtung Loibl-Nordportal geflüchtet ist, um nur ja diese „offizielle(?)“ Aufstiegsroute nicht noch einmal hinunter zu müssen: Vom Forststraßenende kurzer Gegenaufstieg westl. auf den Nordkamm der Heiligen Wand. Hier Windbruch, daher am felsigen Waldkamm nach N hinunter, bis er flacher wird. Erst hier über eine steile, aber gut fahrbare Waldrinne westl. hinunter in einen Graben und entlang des Baches zur Aufstiegsforststraße.
Wer’s noch immer versuchen will – wir halten die Daumen. Wie gesagt, ein toller Aussichtsberg. Eine vielleicht etwas logischere Kombination in der näheren Umgebung haben Kosiak und Hochstuhl anzubieten, eine Runde, die sicher für jeden Geschmack etwas bereithält.
(03.02.2007)
Literatur: Schall/Weiss: Genuss-Schitourenatlas Österreich Süd. Wien: Schall.
Zink: Schitouren in den Südalpen. Bildband mit Tourenführer. Klagenfurt: Carinthia, 2007.
Sagmeister/Wutte: Skitourenführer Kärnten Süd. München: Rother.