Karnischer Hauptkamm, Osttiroler Gailtal, Kartitsch. Aufstieg 1000 Hm.
P Erschbaumer Tal, 1741 m (Zufahrt von Kartitsch/Erschbaum über die Säge auf der Forststraße, ca. 5 km; an sich Fahrverbot, aber geduldet; geländegängiges Fahrzeug von Vorteil) – Tscharrhütte (offener Unterstand) – Tscharre – Klettersteig über den N-Pfeiler auf die Gr. Kinigat. – Abstieg entweder S-Rampe – Filmoorsattel – Tscharre – P (markiert) oder West-Klettersteig zum Sandigen Boden (Scharte vor der Kl. Kinigat) – „Sandte“ (nicht markierter Schnellabstieg, tlw. Steigspuren im Schutt) – Tscharrhütte – P.
Die Kinigat (Monte Cavallino) an der Grenze zwischen Osttirol und der italienischen Provinz Belluno ist im Sommer wie im Winter heiß begehrt. Beispielsweise haben wir am Berg einmal ein kroatisches Duo getroffen, welches den Klettersteig ab Rijeka als Tagesausflug angelegt hat. Am großen Europakreuz werden seit 1979 regelmäßig zweisprachige Gipfelmessen mit prominenter Beteiligung für den wiedererlangten Frieden zwischen den einst verfeindeten Ländern zelebriert.
Die 2011 errichtete Ferrata ist im unteren Teil sehr steil, stellenweise glatt und kräfteraubend. Kurz nach dem Kartitscher Köpfl nehmen die Schwierigkeiten ab, im sanfteren Finale leitet ein Steig durch ein Hochkar aufs Gipfeldach.
Für den Abstieg zwei Optionen: der markierte Normalweg über die versicherte Südrampe, praktisch rund ums Massiv und durch das weite Hochkar der Tscharre (s. Archiv Schitouren); oder gleich den kurzen West-Klettersteig auf den Sandigen Boden vor der Kleinen Kinigat und Steigspuren im Geröll der Sandte abfahrend ebenfalls zurück zum Parkplatz – als rassige Frühjahrsschitour die wohl schnellste Option ins Tal.