Die Villgratner Berge, auch als Deferegger Alpen bekannt, bilden mit vielen Nebenkämmen und Talschaften eine topografisch komplexe und vielgestaltige Teilgruppe der Hohen Tauern. Zwei Drittel der Gesamtfläche liegen in Österreich, der Rest auf italienischem Staatsgebiet (Monti di Casies oder Gsieser Berge). Wir folgen dem 80 km langen Hauptkamm des Gebirges über alle 75 benannte Gipfel hinweg. Die Aufstiege an der Gratlinie ergeben insgesamt über 10.000 Hm, Zustiege für die einzelnen Etappen nicht mitgerechnet. Natürlich können die Teilstücke nach Lust und Laune zerlegt und meist von mehreren Seiten angegangen werden - der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Auch die Zustiege sind von hohem landschaftlichen Reiz. Zwischen wilden Urgesteinszapfen und sanftem Almgelände verstecken sich oft verzauberte Bergseen – ein Paradies für Romantiker und Träumer.
Oben auf unserem Himmelssteg lassen sich schwierigere Gratteile immer mehr oder weniger aufwendig umgehen. Oft führt ein markierter Pfad direkt entlang der einfacheren Höhenzüge, beispielsweise im Großteil der ersten und letzten Etappe. In den zentralen Abschnitten muss man an den schmäleren Firsten häufig die Hände zu Hilfe nehmen. Kletterei bis zum 3. Schwierigkeitsgrad findet man beispielsweise auf der zweiten Etappe im Bereich der Zar- und Ohrenspitzen, noch schwierigere Passagen aber nur mehr sporadisch zwischen Degenhorn und Weiße Spitze (bis 3+).
Wir möchten keinesfalls dazu anstiften, die sieben Etappen in möglichst schnellem Tempo zu überrennen. Damit würde man dem Zauber dieses wundervollen Berglandes nicht gerecht werden. Oft bleibt man in einem Teilgebiet regelrecht stecken, will beim nächsten Mal vielleicht einen der zahlreichen Seitenkämme erkunden oder entdeckt neue fantastische Freeride-Linien für den Winter. Uns ist es jedenfalls so ergangen: Alle Lücken in der durchgehenden Begehung waren erst nach acht Jahren geschlossen.
Hier die Verlinkungen auf die einzelnen Etappen und ein paar Fotos als Schnelldurchlauf für die Gesamtstrecke. Ausführliches Bildmaterial wie gewohnt in jedem einzelnen Bericht - die gesamte Überschreitung in fast 400 Bildern.
1. Böses Weibele - Mundsalspitzen
2. Zarspitzen - Bockstein - Regenstein - Villgratner Törl
3. Spitz beim Kreuz - Degenhorn
4. Degenhorn - Rote Spitze
5. Wangeslenke - Gsieser Törl
6. Deferegger Pfannhorn - Rote Wand
7. Höllensteinspitze - Lutterkopf
Literatur: Poleschinski: Villgratner Berge - Deferegger Alpen. Gebietsführer für Bergsteiger, Kletterer und Wanderer. Bad Ischl: Poleschinski 2016, ISBN 978-3-200-04464-7.