Hochschober, 3240 m

Schobergruppe, Lienz, Osttirol. Aufstieg 1700 Hm.

P Hochschoberhütte, Leibnitzbachbrücke, 1656 m, Auffahrt von Ainet im Iseltal über Oberleibnig und die Fercherhöfe, knapp 20 km nw. von Lienz - Eduard-Jordan-Weg - Leibnitzalm - Hochschoberhütte – Westl. Leibnitztörl – Gartlsee – Östl. Leibnitztörl – O-Flanke („Schoberleiten“) auf den Hochschober – Abstieg W-Grat – Staniskascharte – Schoberlacke - Hochschoberhütte - P.

ÜbersichtKartefür die klassische Überschreitung steigen wir von der Iseltalseite auf die Hochschoberhütte (hier vom Prijakt), wechseln über die beiden Leibnitztörl ...... hinüber auf die Debantseite (hier von den Mirnitzspitzen) und kehren über Ostflanke (Schoberleiten) und Westgrat zurück zum Ausgangspunkt

Der Hochschober ist zwar nicht der höchste Berg der gleichnamigen Gruppe in den Hohen Tauern, aber genauso beliebt wie das nur gut 40 m höhere Petzeck. Das einstige Prachtstück mit seinen hochalpinen Firn- und Gletschermassen (in Mairs AV-Führer) bleibt natürlich vom Klimawandel ebenso wenig verschont wie seine Nachbarn. So hat sich Ullis Idee, die klassische Überschreitung noch so spät im Jahr zu unternehmen, als wahrer Segen erwiesen: Ab 2900 m überdeckt Hartschnee gnädig die langen schottrigen Erdhänge der Schoberleiten, und auch der Gipfelgrat trägt wieder eine feine Firnschneide. Ein Vergnügen wie in alten Tagen – jedoch nicht ohne Steigeisen und Pickel.

die herbstliche Leibnitzalm unter Nassfeldschneid und Prijakt (rechts)am Hochschober schon die Sonne; oberhalb der Steilstufe am rechten Bildrand ...... die Hochschoberhütte bereits im Winterschlaf; wir folgen dem Hochtal rechts und kommen nach der Überschreitung über die Staniskascharte am linken Bildrand zurückkurz unter dem Westl. LeibnitztörlRückblick zur Hütteder Gartlsee trägt bereits eine dünne Eisschicht; jenseits des weiten Blockfelds ...... das Östl. Leibnitztörl mit Blick übers hinterste Debanttalendlich wenden wir uns gegen Norden, unserem Gipfel zuüber einen geröllbedeckten Erdhang erreicht man ein flaches Kar am Fuß des Kleinschobers, aus welchem links ...... eine steile Rinne in die Höhe leitetder erste Schnee bedeckt gnädig den mühsam zu begehenden dreckig-bröckligen Untergrund, an dem im Sommer der alte Steig über weite Teile kaum mehr erkennbar istam Ende der Rinne ...... folgen wir nicht den Markierungen am oberen Südostgrat sondern steigen über die wieder gemütlicheren Schneehänge der Schoberleiten hinauf ...... zum obersten Nordostgrat, wo sich schlagartig der Blick ins Lesachtal und auf den Alpenhauptkamm zwischen Venediger und Glockner auftutnoch ein letzter kurzer Aufschwung ...... und wir sind am ZielGipfelpanorama im Uhrzeigersinn: im Norden noch einmal die Glocknergruppeim Osten die 3000er von Rotem Knopf über Petzeck bis zum Perschitzkopf (s. Archiv)rechts des Debanttals der Kamm zu Alkuser Rotspitze und Schleinitz (beide im Archiv Bergsteigen) sowie die Prijakte (Archiv Klettern)im Südwesten entdeckt man bei genauem Hinsehen die Hochschoberhütte, ansonsten reicht der Blick bis weit in die Südtiroler Dolomitender Westgrat trägt wie in alten Zeiten eine kecke Firnschneide; ganz hinten Hochgall und Venedigergruppedas versicherte Steilstück am Westgrat hinunter zum Vorgipfel P. 3185, ...... welches Ulli soeben überwunden hatBlick vom Westgratknick hinunter zur Staniskascharte, unserem nächsten Wegpunktdie Hochschoberhütte ist nicht mehr weitgleich neben der Hütte der kleine Winterraum ...... mit ein paar verhüllten Matratzen für Notfällezurück im hintersten Talschluss des Leibnitzbachs; letzter Blick zu den Prijakten
(05.11.24)

Literatur: Mair: Alpenvereinsführer Schobergruppe. München: Rother 1979 (vergriffen).
Zlöbl: Die Dreitausender Osttirols. Lienz-Tristach: Zloebl 2007.



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