Segesta - Selinunt

Sowohl von Palermo als auch vom Kletterhotspot San Vito lo Capo gelangt man schnell und problemlos in den westlichen Zipfel der größten Insel des Mittelmeeres, wo man im Landesinneren wie an den Küsten auf bemerkenswerte Relikte ihrer turbulenten Vergangenheit trifft. Die Bilderfolge führt uns zu drei Stätten griechischen Ursprungs mit 2500-jähriger Geschichte sowie nach Mazara del Vallo, einer Kleinstadt, welche schon von den Phöniziern gegründet wurde. Mazara ist sowohl über die Autobahn Palermo-Trapani als auch per Bahn erreichbar und für viele Besucher interessanter als das benachbarte, aufgrund des berühmten Likörweins wesentlich bekanntere Marsala.
Mazara lohnt nicht zuletzt wegen der bestens erhaltenen Kasbah aus der arabischen Epoche einen Besuch. Segesta und Selinunt hingegen zählen zu den bedeutendsten archäologischen Stätten auf Sizilien.

Links zu weiteren Wanderungen und Klettertouren in Italien (südlich der Alpen) im nature-classic-Bericht zum Corno Grande.

75 km südwestlich von Palermo oder 55 km südlich von San Vito lo Capo liegt am Monte Barbaro in ca. 300 m Höhe der stattliche Tempel von Segesta, einer Stadt der Elymer und eingewanderter ionischer Griechen aus dem 5. vorchristlichen Jahrhundertam besten erhalten sind der dorische Tempel und ein griechisches Theater, welches aber ca. 100 v. Chr. von den Römern umgebaut und erweitert wurdeder Tempel wurde nie fertiggestellt und zählt dennoch zu den am besten erhaltenen Strukturen dieser Art, da er wegen seiner isolierten Lage in späteren Zeiten nie als Steinbruch verwendet wurdeauf einer Grundfläche von 56 x 21 m umschließt ein Kranz von 14 auf 6 Säulen die Cellasogar Goethe hat dem eindrucksvollen Bauwerk im April 1787 auf seiner Italienreise einen Besuch abgestattetganz draußen an der Südwestküste, unweit der berühmten Weinstadt Marsala, liegt Mazara del Vallo, schon vor 2500 Jahren von den Phöniziern gegründet; in dem 50.000-Einwohner-Städtchen lohnt sich schon allein wegen der gut erhaltenen arabischen Kasbah (mit barocken Sprenkeln, wie hier die Kirche San Calcedonio) ein Rundgangin der dachlosen Chiesa di Sant' Ignatioauf der Piazza della Repubblica im Zentrum von Mazarain der Kathedrale Santissimo Salvatore, ab 1086 von den Normannen erbaut und 600 Jahre später im Barockstil renoviertdie Reste der normannischen Burg von Roger I., der hier 1072 seinen Regierungssitz einrichtetejetzt aber ab ins Grüne: auf halbem Weg zum 35 km östlich gelegenen Selinunt kommen wir in Cave di Cusa vorbei, dem romantischen Steinbruch der alten Griechenstadtinmitten von Olivenbäumen und Wildblumen ...... liegen seit über 2500 Jahren jede Menge Säulentrommeln herum ...... und warten noch immer vergeblich auf ihren Abtransport durch Sklaven und Ochsen nach Selinuntdie archäologische Stätte von Selinunt gehört zu den eindrucksvollsten der antiken griechischen Weltin ihrer Blütezeit hatte Selinunt über 100.000 Einwohner und war eine der reichsten und einflussreichsten Städte weltweit; wir beginnen unsere Runde rechts an der östlichen Tempelgruppe ...... beim Heratempel; seinerzeit hat Ronja noch im Vorschulalter unseren Film über die Reise rund um den italienischen Stiefel moderiertknapp 10 Jahre später können wir die Eindrücke auffrischen: der Heratempel ist aufgrund seiner Vollständigkeit die Krönung der Ostgruppeder Tempel der Hera wurde im 5. Jh. v. Chr. erbaut und 1958 rekonstruiertauf der weiten Hochebene zwischen zwei (heute versandeten) Flussmündungen wuchs im Altertum massenweise wilder Sellerie (altgriechisch „Selinon“), nach dem die Griechen ihre westlichste Kolonie benanntenBlick vom Heratempel hinüber zur Akropolis, ...... dem damaligen Mittelpunkt des sozialen und politischen Lebensquasi das Wahrzeichen der Akropolis ist der Tempel C, wahrscheinlich dem Apollo geweihtBlick zurück auf den Heratempel der Ostgruppeder Tempel C ist der älteste der Anlage, ...... er stammt aus der Mitte des 6. Jh. v. Chr.Blick von der Akropolis über die Südküsteetwas weiter östlich das Capo Bianco ...... mit seinen weißen Felsen und hübschen Stränden
(30.10.2024)

Literatur: Lonely Planet Sizilien. Deutsche Ausgabe. Ostfildern: Mairdumont.

 

Rechtliche Informationen

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.