Volcán Tajuya (Montaña Marcos), 1078 m

Lavaströme und „Glockentürme“.

Cumbre Vieja, Jedey, La Palma, Kanarische Inseln, Spanien. Aufstieg 400 Hm.

P unterhalb der Bergstraßengabelung auf etwa 750 m, 1 km östl. oberhalb Jedey (10 km südlich v. El Paso) - SW-Flanke entlang der „Campanarios“ auf den Sattel am Kraterrand - kurzer, auf den letzten Schritten scharfer und ausgesetzter Gipfelgrat - W-Flanke auf die schulterartige Überhöhung P. 1199 - nördliche Hangquerung über den Barranco de La Palma - auf Forststraße hinunter zum P.

ÜbersichtKarteaus der Ferne eher unscheinbar: der Tajuya mit seinen „Campanarios“ an den Flanken der Cumbre Vieja

Diese kleine Kratertour an der Westabdachung der Cumbre Vieja, La Palmas zweiter großer vulkanischer Einheit neben dem Taburiente-Komplex, ist für eingefleischte Wanderer nicht viel mehr als ein Spaziergang. Dennoch hält sie eine Vielzahl von Eindrücken und Farben bereit und entlässt uns mit einem erweiterten Verständnis für die hochinteressanten Vorgänge und Erscheinungen des Vulkanismus. Hoch über den Campanarios (Glockentürmen), den bizarren, ausgewaschenen Resten alter Vulkanschlote, kann man (bei Bedarf) seine Schwindelfreiheit erproben. Wenige Minuten später staunt man über das Paradox, wie aus todbringenden, erstarrten Lavabetten innerhalb kurzer Zeit unbezähmbares, sattgrünes Leben sprießt. Beim Abstieg schließlich durchquert der markierte und ausgedaubte Waldsteig an geeigneter Stelle einen blutjungen Minibarranco, der erst im Jahr 1949 durch Lavaabfluss der gewaltigen San Juan-Eruption entstanden ist - quasi ein Ausflug ins dunkle Erdinnere, bei dem man die fast unwirklich grün gesättigte Oberfläche nicht wirklich verlassen muss.
Links zu weiteren Touren auf der „Isla Bonita“ findet ihr am Ende des Beitrags La Palma - rund um die Insel.

Verena und Ulli am Beginn des Aufstiegs ...... zu den Campanarios am Westabhang des Volcán Tajuya; bei den abenteuerlichen Zinnen handelt es sich um alte auserodierte Vulkanschloteder Steig führt über Schlacken- und Lavahänge hinauf ...... zum Kraterrand oberhalb der Campanarios; links der Süd-, rechts der ausgesetztere Hauptgipfel, beide in wenigen Schritten erreichbarBlick vom Südzacken über den Krater zur höchsten Erhebung; im Sattel rechts davon ...... begegnen wir auf dem von der Natur erst 1949 völlig zerpflügten Gelände einem Steinkreis, ...... ein Symbol für die unverwüstliche menschliche Kreativität selbst unter harten, ständig wechselnden Umweltbedingungenin diesem Bereich des vulkanischen, südlichen Rückgrats von La Palma hat sich beim letzten geologischen Thriller der sogenannten San Juan-Eruption die Erde an gleich drei verschiedenen Stellen aufgetan und völlig neue Verhältnisse geschaffendie Damen knapp unterhalb des höchsten Punktes, gegenüber der Südgipfeldie letzten Meter geht's auf scharfem Grat ...... zur Spitze; links unten einer der Campanarios, die sanft geschwungene Halbinsel mit Leuchtturm existiert erst seit jenem Jahr 1949: die gewaltigen, hier oben ans Tageslicht geworfenen Lavamassen sind dort unten ins Meer geflossen und haben beim Erkalten die Inselfläche vergrößertGipfelblick gegen Norden auf die wolkenverhangene Caldera de Taburiente und den Pico Bejenado (s. Archiv)wir erklimmen noch die nächste Anhöhe oberhalb des Tajuya, ...... hinter der sich bereits wieder zähe Vegetation durch die erstarrte Kruste kämpftein kleiner Steig führt durch diese hoffnungsfrohe Ödnis ...... nordwärts hinüber zu einem klammartigen Lavaabflusskanal, ...... den wir an geeigneter Stelle durchkletternauf der anderen Seite spazieren wir durch Kiefernwald, ...... durchsetzt mit attraktiven „Lavaspielplätzen“, ...vorbei an den Campanarios des Tajuya in einer gemütlichen halben Stunde zum Auto zurück
(08.02.2018)

Literatur: Wolfsperger: La Palma. Die schönsten Küsten- und Bergwanderungen. München: Rother Wanderführer 2012.
Wander- und Freizeitkarte La Palma 1:30.000 von freytag&berndt

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