Metéora
Zu den „Klöstern zwischen Himmel und Erde“.
Metéora, Kalambáka, Thessalien, Griechenland.
P in Kalambáka oder Kastráki. Der Höhenunterschied zwischen dem Hauptplatz in Kalambáka und dem Metamórphosiskloster beträgt etwa 400 Hm, zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten für Rundgänge. Alle sechs Klöster zu Fuß an einem Tag werden allerdings aufgrund von Wegstrecke, Höhendifferenz und Hitze kaum jemals bewältigt. Jedes einzelne Kloster ist auch mit KFZ erreichbar, es sind in jedem Fall aber teils abenteuerliche Treppenwege zu bewältigen; allein am Metamórphosiskloster beispielsweise 264 Stufen.
Metéora ist einer der Plätze auf der Welt, die man gesehen haben muss. Bei der Anreise wird man an ein ähnliches Bild auf der anderen Seite Europas erinnert - an die Mallos de Riglos in den Vorpyrenäen Aragóns. Auch dort wachsen die bizarren Konglomerattürme wie Flammen in den Himmel, am Rand der thessalischen Tiefebene jedoch ist die wahrhaft dramatische Kulisse ausgedehnter und um eine zusätzliche Dimension reicher: Scheinbar jeder Schwerkraft trotzend thronen auf manchen der schwindelerregenden Keulen pittoreske Bauten. Man kann nicht umhin zu staunen, wie jene Klöster ohne massiven Einsatz neuzeitlicher Technik dort hinauf gelangen konnten.
Schon gegen Ende des 1. Jahrtausends, also 300 Jahre vor der ersten Klostergründung, seilten sich Einsiedler Hunderte Meter in steilwandige Schluchten ab, um in unzugänglichen Höhlen ungestört ihre Gebete verrichten zu können. Im 12. Jahrhundert erprobte man ein Pilotprojekt an einem noch relativ einfach zugänglichen Felsen am Stéfanosberg im äußersten Südosten des Massivs, die größeren Anlagen entstanden aber erst 200 Jahre später. Noch bis tief ins 20. Jh. gelangten die Mönche mittels archaischer Aufzugskonstruktionen in Körben oder Netzen in ihre Schwalbennester, heute führen Asphaltstraßen an ihren Fuß und teils schweißtreibende Treppenanlagen in die Höhe.
Wir beginnen oberhalb von Kastráki, der kleinen, 80 m höher gelegenen Nachbargemeinde von Kalambáka und besuchen die Klöster Ágios Nikoláos, Rousanoú, Varlaám, Metamórphosis, Ágia Triáda und Ágios Stéfanos. Den Abschluss bildet ein abendlicher Rundgang durch Kalambáka.
Links zu weiteren Wanderungen und Klettertouren in Griechenland im nature-classic-Bericht zum Olýmp.
Literatur: zahlreiche Reiseführer, z. B.
Neumeier/Kanzler: Nord- und Mittelgriechenland. Erlangen: Müller Verlag.
Karte: Stutte/Hasse: Meteora. Wolfratshausen: Stutte Verlag. Topographische Kartenskizze mit allen Klöstern, Felstürmen und Wegen.