Nandi Hills, 1455 m – Ramnagaram

Wandern und Klettern in Südindien.

Bengaluru, Karnataka, Südindien. Aufstieg (Wanderung) bis 700 Hm.

Mehr als 20.000 km und 8 Konzerte, streng geschnürt in 11 Tagen – da muss die alpinistische Ausbeute zwangsläufig bescheiden ausfallen. Trotzdem wollen wir euch ein paar Eindrücke von einer Indientournee mit dem Wiener KammerOrchester bieten.

Übersicht Indien; unsere beiden Ziele befinden sich im Umkreis von Bangaloredurch die relativ zahme Westflanke führt eine asphaltierte Bergstraße bis knapp unters Plateau des höchsten Gipfels der Nandi Hills

Kurz vor der Landung in Bangalore lässt der Anblick  der  Nandi Hills Klettererherzen höher schlagen. Sie befinden sich ca. 20 km nördlich des Flughafens und locken mit einer ganzen Reihe von scheinbar noch völlig unerschlossenen Granitwänden. Die Anfahrt ist vergleichsweise problemlos, die asphaltierte Straße führt über die zahmere Westseite sogar bis kurz unterhalb des Gipfelplateaus, ganz oben ein kleines Hotel.

noch unberührte Granitwände an der Südseite des MassivsFelsmalerei an der Westflankeim Bereich des viel besuchten Gipfelplateaus lauern zahllose Affen auf Futterder Chola-Tempel am felsigen GipfelBlick vom Gipfelplateau gegen SO ...... und gegen eine von W anziehende Gewitterfront

Ramnagaram ist ein kleiner Ort 50 km sw. von Bengaluru, auf dem Weg zum Maharadscha-Palast in Mysore. Die pittoreske Landschaft mit einer Unzahl von abenteuerlichen Felsformationen bildet die Kulisse für einen der berühmtesten indischen Filme. Manche Insider halten Ramnagaram für den Kletterhotspot Nummer 1 am gesamten Subkontinent, uns gelangen leider nur ein paar Schnappschüsse auf der Durchfahrt, s. Website-Tipp unten.

der Bezirk Ramnagaram bietet eine der sehenswertesten Landschaften ...... und besten Klettermöglichkeiten des gesamten Subkontinents

Sicherlich wird niemand ausschließlich zum Klettern nach Indien kommen. Das Land mit seinen mehr als 1 Milliarde Einwohnern und 1200 Sprachen bleibt für Europäer auch nach wiederholten Besuchen unfassbar, die Gegensätze – etwa zwischen Bollywood oder der Hightech-Enklave von Bengaluru und der unbeschreiblichen Armut - sprengen jedes westliche Vorstellungsvermögen. Grellstes Leid und erschreckende Verstümmelungen sind während der letzten 15 Jahre in den größeren Städten allerdings großteils verschwunden. Die Menschen sind gastfreundlich und überaus interessiert. Bettler sind allgegenwärtig aber längst nicht so aufdringlich wie etwa in Marokko, auch Gewalt oder Raub ist zumindest im touristischen Umfeld äußerst selten. Wer einzelnen Menschen etwas geben möchte – viele sind schon mit 10 Rupien (weniger als 15 Cent) glücklich – sollte das unbeobachtet tun, ansonsten ist es leicht möglich, dass er eine Lawine auslöst.

Ankunft in Delhi - ...... ein Beispiel für die sprichwörtliche Gastfreundschaft der InderSafdarjangs Grabmal in New DelhiFreiluftkonzert des Wiener KammerOrchesters mit einem neu gegründeten indischen Ensemble in New Delhiin der Boulder-area des Gartens der Fünf Sinne in New Delhi ...... bestreitet das Wiener KammerOrchester ein Konzert gemeinsam mit einem indischen Kinderchorfür ein weiteres Konzert in New Delhi bekommen alle weiblichen Orchestermitglieder indische Saris verpasstUlli und Erich kurz vor dem KonzertMaharadscha-Palast in Mysore, Südindiennach weit über 3000 Konzerten spielt Erich in Bangalore erstmals in einem Saal mit der Form einer ViolineSolisten des Wiener KammerOrchsters (v.li.: Erich Haderer, Roland Winkler, John Moffatt, Alison Frilingos, Wolfgang Klinser) musizieren das Klarinettenquintett von W. A. Mozart ...... und werden begeistert aufgenommenungläubig bestaunen Straßenkinder in Kolkata sich selbst auf dem Display der Sony 2000Ulli als Kamerafrau im Einsatz auf dem Wien-Ball in Mumbai, anlässlich der Feierlichkeiten zu 60 Jahren diplomatischer Beziehungen zwischen Österreich und Indienam berühmten Victoria Bahnhof in Mumbai erstehen wir für umgerechnet 10 Cent ein Zugticket für 20 km abenteuerlicher EisenbahnfahrtGateway of India, einst Ausdruck kolonialen Triumphs, ist heute ein weiteres Wahrzeichen Mumbais und ein beliebter Treffpunkt der Einheimischen

Hier nähere Infos zu unserem Film Gateway to India, der auf der Reise entstanden ist. Für Tanzbegeisterte gibt es ein Video über den Wien-Ball in Mumbai 2009 (Teil 1, Teil 2) mit dem Wiener KammerOrchester.
Für einen Abstecher in den Nordosten Indiens empfehlen wir den Besuch des Kaziranga Nationalparks und der Wasserfälle rund um Cherrapunji in Meghalaya, der feuchtesten Region unserer Erde. Auch auf unserer Rajasthan-Rundreise gibt es viel Unbekanntes aufzustöbern.
Zuletzt noch zwei Heimkehrer-Flugzuckerl für Schitourengeher, die bis hierher durchgehalten haben. Auf Hocheiser und Hohem Tenn sind wir wieder in unserem angestammten Revier.

Ararat und ostanatolisches Hochland von NNW, auf dem Flug Wien-Delhi
(12.03.2009)

Literatur: Südindien. Lonely Planet, auch deutsche Ausgabe.
http://www.indiaclimb.com
http://www.rockclimbing.com/routes/Asia/India/Karnataka
Lapierre, Dominique: Stadt der Freude. Goldmann oder Bertelsmann. Schildert den Alltag von Slumbewohnern in Kolkata (Calcutta); ein Muss für jeden, der an Indien interessiert ist.

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